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Als der Kalte Krieg am kaeltesten war - Ein dokumentarischer Roman

Als der Kalte Krieg am kaeltesten war - Ein dokumentarischer Roman

Titel: Als der Kalte Krieg am kaeltesten war - Ein dokumentarischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund August
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meinte Sebastian. „Ja natürlich“, nickte Hans-Peter, „da können Spezialisten vielleicht noch was rausholen.“
    „Das ist möglich“, sagte Totila. „So gut bin ich eben nicht ausgerüstet.“

32.

    In einem Berliner Kudamm-Lokal war Bodo Hoffmann einigermaßen entnervt, als Sebastian ihm die entwickelten Fotos und die Filmrolle überreichte.
    „Das haben Sie alles so in der Jackentasche transportiert?“
    „Ja.“
    „Um Himmelwillen, Sie sollen sowas doch nicht entwickeln. Das ist zum einen höchst gefährlich, solche Bilder mit sich rumzuschleppen. Zum anderen entwickeln unsere Spezialisten sowas viel differenzierter. Sie könnten das womöglich verderben. Und überhaupt, wie kamen Sie denn dazu? Ich habe einen solchen Auftrag nicht gegeben.“
    „Das stimmt“, entgegnete Sebastian, „aber wir hielten das für wichtig. Ich hatte Ihnen doch schon von Welzow erzählt. Sie meinten damals, die Leute im Nachrichtendienst glaubten das nicht.“
    „Das ist richtig. Aber einen Auftrag und noch dazu Fotos zu machen hatten Sie von mir nicht.“
    „Na ja, den hatten wir nicht …“
    Hoffmann sah sich die Bilder an, saß am Tisch, hielt sie gegen das Licht und hob sie sich dichter vor die Augen. „Wer hat denn das fotografiert? Sie?“ Dazu sah er Sebastian an.
    „Wir beide nicht“, erklärte Sebastian mit einer Handbewegung zu Hans-Peter.“
    „Sie nicht?“ Hoffmann blickte erstaunt auf die beiden Freunde.
    „Ein Bekannter“, antwortete Hans-Peter.
    „Ein Freund“, berichtigte Sebastian, „der völlig in Ordnung ist.“
    „Wer hat Ihnen die Erlaubnis gegeben einen Dritten hineinzuziehen?“
    „Na ja, niemand“, sagte Sebastian etwas zögerlich. „Aber der ist kürzlich von der Schule geflogen, Junge Gemeinde … Sohn eines Pfarrers in Großräschen. Der ist politisch astrein und auch der Pfarrer, sein Vater.“
    „Sie entscheiden einfach alles selbst, wie soll denn das funktionieren?“ unterbrach Hoffmann Sebastians Erklärungsversuche. „Eigentlich sollte ich mich jetzt von Ihnen beiden trennen.“
    „Ich dachte nur gute Leute werden gebraucht.“
    „Das ist richtig, aber Sie müssen sowas vorher unbedingt ansagen. Da kann doch nicht jeder mitmischen. Das muß immer erst überprüft werden. Und wenn Sie sich nicht strikt an Aufträge halten, also eigenmächtig handeln, dann gefährden Sie nicht nur sich selbst, sondern auch den gesamten Dienst. Von Fotografieren war nie die Rede.“
    „Ja, aber Sie sagten dann gar nichts mehr …“
    Hoffmann schüttelte den Kopf. „Sie wissen doch, wie das hier abläuft. Ich hatte es Ihnen gleich zu Anfang gesagt. Manche Meldungen werden zusätzlich überprüft, aber nicht nur Ihre. Das wird ganz allgemein so gehalten. Es bedeutet also nicht, daß wir Ihnen nicht trauen. Und das kann ich Ihnen zu Welzow ruhig sagen: Offenbar sind das dort die ersten Düsenbomber, also mehrstrahlige, die die Sowjets in der DDR stationiert haben. Eine Top-Meldung. Nur warten Sie das nächste Mal bitte, bis Sie weitergehende Aufträge erhalten. Ihre Meldung wird jetzt mit Sicherheit in der Spitze für Furore sorgen und auch die Alliierten aufschrecken. Nicht, daß Sie glauben, man hätte das mit Welzow vergessen, ganz im Gegenteil. Inzwischen haben sich das auch schon andere angesehen. Ganz sicher weiß das jetzt auch der amerikanische Präsident, der französische Präsident und der englische Premierminister. Das ist sowas, wie ‘ne neue Stufe politischer Eskalation. Mehr will ich dazu gar nicht sagen“, und Hoffmann winkte ab. „Das müssen die Mächte unter sich ausmachen, eine ganz brisante Angelegenheit.“
    „Übrigens, Welzow“, meldete Hans-Peter sich, „der Flughafen dort wird mächtig ausgebaut.“
    „Die Rollbahnen werden verlängert“, ergänzte Sebastian.
    „Und so Splitterschutzunterstände für Flugzeuge immer neben der Rollbahn“, setzte Hans-Peter die Aufzählung fort. „Innen und außen Betonplatten, dazwischen Sand.“
    „Wenn das wichtig ist“, bot Sebastian an, „würden wir versuchen sowas im einzelnen auszumessen.“
    „Aufbau der Rollbahnen ...wäre nicht uninteressant“, unterbrach Hoffmann die beiden, „wenn Sie schon mal da gewesen sind“, setzte er hinzu, „also welcher Unterbau, Kies und so ... und wie stark die Betonbeläge der Rollbahnen, auch wie lang und breit das alles. Aber begeben Sie sich dabei nicht leichtsinnig in Gefahr.“
    „Der Drahtzaun ist nur rund zwei Meter hoch“, erklärte Sebastian, „und noch ganz

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