Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak

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zu wissen, was er tun wird, sobald der Ameisenroboter sich eingerichtet hat. Er wird den Ruf vernehmen. Den Ruf, der ihn zur Arbeit an diesem Gebäude zwingt.«
    Jenkins nickte. »Sie kontrollieren die ganze Sache. Selbst können sie eine solche Arbeit nicht leisten, also kontrollieren sie alles, soweit es ihnen möglich ist.« Er hob wieder die Hand und kratzte sich am Kinn. »Ich frage mich nur, ob Joe das wusste. Als er sich vor den Ameisen als Gott aufspielte, hat er da wohl damit gerechnet?«
    Aber das war lächerlich. Joe konnte es nicht einmal geahnt haben. Selbst ein Mutant wie Joe konnte nicht zwölftausend Jahre in die Zukunft schauen.
    Es ist zu lange her, dachte Jenkins, so viel ist geschehen. Bruce Webster begann gerade seine Experimente mit den Hunden, hatte eben erst begonnen, davon zu träumen, dass sprechende, denkende Hunde den Weg des Schicksals gemeinsam mit den Menschen beschreiten würden – ohne zu wissen, dass sich der Mensch in nur wenigen kurzen Jahrhunderten in alle vier Winde zerstreuen und die Erde den Robotern und Hunden überlassen würde. Ohne zu wissen, dass sogar der Name des Menschen im Staub der Jahre untergehen, dass die Menschheit den Namen einer einzigen Familie tragen würde.
    Und doch, dachte Jenkins, wenn es eine Familie sein musste, dann war die der Websters die Richtige. Ich kann mich an sie erinnern, als sei es erst gestern gewesen. Damals hielt ich auch mich für einen Webster.
    Der Himmel weiß, wie sehr ich mich bemüht habe, einer zu sein! Ich tat, was ich konnte. Ich stand den Hunden der Familie bei, als die Menschheit fortgezogen war, und schließlich brachte ich die letzten Überlebenden dieser verrückten Gattung in eine andere Welt, um den Weg für die Hunde frei zu machen … damit die Hunde die Erde gestalten konnten, wie sie ihnen vorschwebte.
    Und jetzt sind sogar diese letzten Überlebenden verschwunden – irgendwohin – ich würde gerne wissen, wo sie sind. Entflohen in irgendeine Fantasie des menschlichen Verstandes. Und die Menschen auf dem Jupiter sind nicht einmal Menschen, sondern etwas anderes. Und Genf ist abgekapselt – abgeschlossen von der Welt.
    Obwohl auch diese Stadt nicht weiter weg oder strenger abgeschlossen sein kann als die Welt, aus der ich gekommen bin. Wenn ich nur wüsste, wie ich aus der Koblerwelt zum Webster-Haus zurückgeraten bin – dann könnte ich vielleicht auch Genf erreichen.
    Eine neue Kraft, sagte er sich, eine neue Fähigkeit, etwas, das in mir gewachsen ist, ohne dass ich es ahnte. Etwas, das jeder Mensch … jeder Roboter … vielleicht sogar jeder Hund … besitzen könnte, wenn er Bescheid wüsste.
    Aber vielleicht ermöglicht mir das nur mein Körper … dieser Körper, den mir die Hunde an meinem siebentausendsten Geburtstag geschenkt haben, ein Körper, der mehr Fähigkeiten besitzt als je ein Leib aus Fleisch und Blut. Ein Körper, der erkennen kann, was ein Bär denkt oder ein Fuchs träumt, der sogar die sorglosen kleinen Mäusegedanken auffangen kann.
    Wunscherfüllung. Das könnte es sein. Die Antwort auf diese seltsame, unlogische Sehnsucht nach Dingen, die es selten gibt und oft gar nicht existieren. Aber alles wird möglich, wenn man den Weg kennt, wenn man eine neue Fähigkeit in sich entwickeln kann, die Verstand und Körper zur Erfüllung des Wunsches leitet.
    Ich bin jeden Tag über den Hügel gegangen, erinnerte er sich. Ich bin dort herumgewandert, weil ich nicht fortwollte, weil die Sehnsucht so groß war, und ich gab mir Mühe, nicht genau hinzusehen, denn es gab Unterschiede, die ich nicht sehen wollte.
    Ich ging eine Million Male dort herum, und es dauerte so lange, bis die Kraft in mir stark genug war, mich zurückzuführen.
    Denn ich war in der Falle. Das Wort, der Gedanke, der Begriff, der mich in die Koblerwelt führte, war eine Fahrkarte ohne Rückfahrt; sie führte mich hin, konnte mich aber nicht zurückbringen. Und doch gab es einen anderen Weg, eine Lösung, die ich nicht kannte, die ich auch jetzt noch nicht kenne.
    »Du hast gesagt, dass es eine Methode gibt«, drängte Homer.
    »Eine Methode?«
    »Ja, eine Methode, die Ameisen aufzuhalten.«
    Jenkins nickte. »Ich werde es herausfinden. Ich gehe nach Genf.«
    Jon Webster erwachte.
    Das ist seltsam, dachte er, denn ich habe gesagt: Für immer.
    Ich wollte bis in alle Ewigkeit schlafen, und die Ewigkeit hat kein Ende. Alles andere war Nebel und das Grau des Vergessens, aber dieses zeigte sich mit großer Klarheit: Ewigkeit, und das