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Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction

Titel: Als es noch Menschen gab - Roman - Meisterwerke der Science Fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D Simak
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Nicht ein Einziger würde an die Menschheit denken, jeder nur an sich selbst.«
    »Wollen Sie damit etwa sagen, dass ich Recht habe, Sie aber nichts unternehmen können?«, fragte Fowler.
    »Nicht ganz. Wir werden eine Lösung finden müssen. Vielleicht lässt sich der Jupiter zu einer Art Altersheim machen. Wenn der Mensch seine schöpferischen Jahre hinter sich gebracht hat …«
    Fowler verzog angewidert das Gesicht. »Eine Belohnung«, fauchte er. »Gnadenbrot. Paradies nach besonderer Verordnung.«
    »Auf diese Weise würden wir die Menschheit retten, ohne Jupiter aufgeben zu müssen«, sagte Webster.
    Fowler sprang auf. »Ich habe genug«, rief er. »Ich habe Ihnen mitgeteilt, was Sie wissen wollten, etwas, für das Sie Milliarden Dollar und, soviel ich weiß, Hunderte von Leben verwendet haben. Sie haben überall auf dem Jupiter Umwandlungsstationen errichtet und immer wieder Menschen hinausgeschickt. Sie sind niemals zurückgekommen. Sie hielten sie für tot und schickten andere hinaus. Keiner kam wieder – weil sie nicht wollten, weil sie nicht konnten, weil sie es nicht ertrugen, wieder Menschen zu werden. Dann kam ich zurück, und was finde ich? Hochgestochenes Gerede … Ausreden … Fragen und Zweifel. Schließlich gibt man mir Recht, wirft mir aber vor, dass ich überhaupt zurückgekommen bin!« Er ließ die Arme sinken. »Ich bin doch wohl frei. Ich brauche nicht hierzubleiben.«
    Webster nickte. »Selbstverständlich sind Sie frei. Sie waren es die ganze Zeit. Ich hatte Sie nur gebeten, zu warten, bis ich alles überprüft hatte.«
    »Ich kann zum Jupiter zurück?«
    »Angesichts der Lage wäre das eine gute Idee«, sagte Webster.
    »Es überrascht mich nur, dass Sie es mir nicht selbst empfohlen haben«, sagte Fowler voll Bitterkeit. »Das wäre ein Ausweg für Sie. Sie könnten den Bericht abheften und vergessen und das Sonnensystem auch in Zukunft wie ein Kindergartenspiel weiterbetreiben. Ihre Familie hat seit Jahrhunderten Unglück gestiftet, aber davon bekommt man anscheinend nie genug. Durch die Schuld eines Ihrer Vorfahren ging uns die Philosophie Juwains ver loren, ein anderer verhinderte die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Mutanten …«
    »Lassen Sie mich und meine Familie aus dem Spiel, Fowler!«, erwiderte Webster scharf. »Hier geht es um Größeres …«
    Aber Fowler rief weiter: »Und ich lasse nicht zu, dass Sie wieder alles verderben. Die Welt hat durch euch Websters genug verloren. Jetzt wird sie einmal eine Chance bekommen. Ich werde den Leuten über den Jupiter Bescheid sagen. Ich verständige die Presse. Ich schreie es von den Dächern. Ich …« Seine Stimme brach, seine Schultern zuckten.
    Websters Stimme war plötzlich von kaltem Zorn erfüllt. »Ich bekämpfe Sie, Fowler, ich werde gegen Sie auftreten. Ich kann nicht zulassen, dass Sie so etwas tun.«
    Fowler hatte sich umgedreht und marschierte zum Tor.
    Webster blieb regungslos sitzen, spürte eine Pfote an seinem Bein.
    »Soll ich ihn aufhalten, Boss«, fragte Elmer. »Ja?«
    Webster schüttelte den Kopf. »Lass ihn«, sagte er. »Er hat auch ein Recht darauf, zu tun, was er will, genauso wie ich.«
    Ein kühler Wind fegte über die Gartenmauer; Websters Umhang flatterte.
    Worte hämmerten durch seinen Kopf, Worte, vor wenigen Sekunden hier in diesem Garten gesprochen, aber auch durch die Jahrhunderte herüberhallend. Durch die Schuld eines Ihrer Vorfahren ging uns die Philosophie Juwains verloren. Einer Ihrer Vorfahren …
    Webster ballte die Fäuste, dass sich die Nägel in seine Handflächen gruben.
    Unglücksbringer, dachte er. Das sind wir. Unglücksbringer für die Menschheit. Die Philosophie Juwains. Und die Mutanten … Aber die Mutanten besaßen diese Philosophie schon seit Jahrhunderten, hatten sie jedoch nie verwendet. Joe hatte sie Grant gestohlen, und Grant hatte sein ganzes Leben damit zugebracht, sie sich zurückzuholen. Es war ihm nicht gelungen.
    Vielleicht steckte nicht viel dahinter, versuchte sich Webster zu trösten. Die Mutanten hätten sie sonst längst irgendwie verwendet. Oder vielleicht hatten die Mutanten nur geblufft. Vielleicht verstanden sie nicht mehr davon als die Menschen.
    Eine metallische Stimme hüstelte, und Webster sah auf. Ein kleiner grauer Roboter stand an der Tür.
    »Der Anruf, Sir«, sagte der Roboter. »Der Anruf, den Sie erwartet haben.«
    Jenkins' Gesicht tauchte auf dem Bildschirm auf – ein altes, überholtes, ein hässliches Gesicht. Nicht das glatte, lebensähnliche

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