Als ich vom Himmel fiel
zum Naturschutzgebiet erklären zu lassen, das ist für mich erst der Beginn. Ich habe noch viele Träume, einer davon ist zum Beispiel, irgendwann einmal auf unserer Station Baumkronenforschung betreiben zu können.
Oft muss ich daran denken, wie schön es wäre, wenn meine Eltern sehen könnten, was wir heute erreicht haben. Dass Panguana auch nach so langer Zeit noch existiert. Wie das Gebiet gewachsen ist und weiter wachsen wird. Dass jährlich so viele Wissenschaftler aus aller Welt hierherkommen und ihren Teil dazu beitragen, dass wir die Wunder des Regenwalds immer besser verstehen. Ich bin mir sicher, es würde sie glücklich machen. Ich habe ihr Erbe auf allen Ebenen angenommen, mit der Zukunft fest im Auge. Die Zukunft des Regenwalds, über dem ich abstürzte, der mich aufnahm und rettete und mir so viel schenkte, ist auch die Zukunft der Menschheit, unseres Klimas und unseres Planeten Erde. Wer so stark damit verbunden ist wie ich, wird niemals aufhören, sich um seinen Erhalt zu kümmern.
Dank
Meine Eltern lehrten mich die Liebe zur unendlichen Vielfalt des Regenwalds und ermöglichten mir damit letztendlich auch das Überleben in ihm.
Mein neues Leben verdanke ich maßgeblich den fünf Holzfällern, die mich nach fast elf Tagen im Urwald fanden und retteten. Stellvertretend für sie möchte ich Marcio Rivera und Amado Pereira erwähnen, die mich in die Zivilisation zurückbrachten.
Die Ärzte des Instituto Linguístico de Verano in Yarinacocha und ihre Familien, die mich so herzlich aufnahmen, sorgten für meine schnelle Genesung. Ihr selbstloses Engagement werde ich nie vergessen.
Ohne die Familien von Edith Noeding und Gaby Hennig sowie viele weitere Freunde, die mich in Lima unterstützten, wäre die Eingliederung in mein Leben nach dem Absturz nicht so schnell gelungen.
Meine Tante Cordula Koepcke nahm mich in Kiel auf und half mir, mich in Deutschland und besonders in der Schule schnell und gut zurechtzufinden. Sie sorgte maßgeblich dafür, dass ich bald eine neue, ansprechende Heimat finden konnte.
Die gesamte Familie Módena in Peru, in erster Linie aber »Moro«, seine Mutter Doña Lida, seine Frau Nery sowie seine Schwestern Luz, Pola und Gina waren stets hilfsbereit und nahmen mich wie selbstverständlich in ihre Familien auf. Dass Panguana noch heute nach über 4 0 Jahren besteht, ist allein ihnen zu verdanken.
Seit meiner Kindheit steht mir der gute Freund unserer Familie Alwin Rahmel in Lima wie selbstverständlich helfend zur Seite. Er rettete mich aus vielen schwierigen Situationen und führte mich durch das Labyrinth der Bürokratie.
Prof. Dr . Ernst Josef Fittkau betreute in München meine Doktorarbeit über Fledermäuse und ermöglichte mir so eine intensive Rückkehr in den Regenwald von Panguana.
Der Regisseur Werner Herzog führte mich an den Ort meiner Erinnerungen zurück, und seine behutsame Filmarbeit bewirkte, dass ich heute viel gelassener und aufgeschlossener mit meinem Schicksal und den Reaktionen der Öffentlichkeit umgehen kann.
Siegfried und Margaretha Stocker bin ich für die großzügige Förderung von Panguana außerordentlich dankbar. Ohne ihr langfristiges Engagement wäre unser Ziel, die Forschungsstation in ein Naturschutzgebiet umzuwandeln, noch immer unerreichbar.
Meine Agentin Christine Proske von Ariadne-Buch in München sowie Bettina Feldweg und ihre Kolleginnen und Kollegen vom Malik-Verlag ermunterten und bestärkten mich darin, nach so langer Zeit meine Erlebnisse detailliert zu veröffentlichen. Doch ohne die großartige, einfühlsame Arbeit von Beate Rygiert wäre dieses Buch nie entstanden. Unsere Redakteurin Gabriele Ernst sorgte für den letzten Schliff am Manuskript.
Mein Mann Erich teilt mit mir die Begeisterung für den Regenwald und ist meine Quelle der Kraft. Seine tatkräftige Aufmunterung und sein Durchhaltevermögen haben mich schon manches Mal davor bewahrt, aufzugeben.
Bildteil
Bild 1
An der Hand meiner Mutter: im Alter von vier Jahren zum ersten Mal im Urwald auf der Suche nach seltenen Vögeln, 1959. [1]
Bild 2
Nach langer Irrfahrt: Am 24.6.1950 heiraten meine Eltern in Lima. [2]
Bild 3
Glückliche Erinnerungen: Das Humboldt-Haus in Miraflores ist von 1956 bis 1967 mein Zuhause und gleichzeitig Unterkunft für zahllose Wissenschaftler. [3]
Bild 4
Unbekanntes Terrain: Meine Eltern entdecken 1952 in Zárate, an der Westseite der peruanischen Anden, einen spektakulären Bergwald, hier 1955. [4]
Bild 5
Der
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