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Als Spiel fing es an

Als Spiel fing es an

Titel: Als Spiel fing es an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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die stets ihre eigenen Wünsche über die anderer Menschen stellten.
    Weshalb sie sich jetzt energisch ermahnte, dass es nicht gut für sie war, sich zu sehr für Ethan Cartwright zu interessieren. Allerdings hatte er genügend Mitgefühl für ihre schwierige Lage bewiesen, dass er ihr diesen Job angeboten hatte, was für seinen Charakter sprach. Andererseits konnte er sich diese Großzügigkeit auch mühelos leisten, weshalb sie ihm nicht zu dankbar sein sollte. Ihr Gehalt zahlte er vermutlich aus der Portokasse. Trotzdem war es für sie eine Frage des Stolzes, sich dieses Geld redlich zu verdienen, anstatt über Gefühle nachzugrübeln, die nichts mit ihrer Arbeit zu tun hatten.
    Um in Hörweite zu sein, wenn die Spezialfirma für den Abtransport des Kronleuchters oder der Architekt eintraf, nahm sie erst einmal Ethans Anregung an und erkundete die übrigen Bereiche des Hauses. Im Arbeitszimmer war bereits ein kompletter Computer-Arbeitsplatz installiert, im Hauswirtschaftsraum standen schon Waschmaschine und Trockner zum Gebrauch bereit, wobei praktischerweise für die Schmutzwäsche ein Einwurfschacht aus dem oberen Stockwerk eingebaut war. Die Gästetoilette unter dem Treppenaufgang war sehr geräumig und mit luxuriösem Chic ausgestattet.
    Die Schlafzimmer im Obergeschoss waren riesig und allesamt mit Einbauschränken und eigenen Badezimmern versehen. Die Hauptsuite, die als einzige schon möbliert und offensichtlich bewohnt war, besaß nicht nur ein eigenes Badezimmer samt Whirlpool und einer Dusche, die groß genug war für zwei, sondern ein großes Ankleidezimmer. Alles wirkte erstaunlich aufgeräumt … keine Handtücher auf dem Boden, keine Toilettenartikel auf der Ablage im Bad, wo immer noch der unverkennbare Duft von Ethans exklusivem Aftershave in der Luft lag.
    Daisy fühlte sich nicht ganz wohl dabei, so in seine Privatsphäre einzudringen. Im Ankleidezimmer hingen seine Anzüge ordentlich in einer Reihe, die passenden Schuhe standen blank poliert und aufgereiht darunter. Sogar das große Bett im Schlafzimmer war perfekt gemacht, wie Daisy kopfschüttelnd bemerkte. Bislang war ihr noch kein Mann begegnet, der nicht unordentlich war … ihre Brüder, ihr Vater, ihre wenigen Exfreunde, Carl insbesondere. Sie alle ließen ihre Kleidungsstücke da fallen, wo sie standen, türmten das schmutzige Geschirr in der Spüle auf oder warfen ihre Schuhe irgendwo in die Ecke. Dabei erwarteten sie gar nicht unbedingt, dass eine Frau hinter ihnen aufräumte, die Unordnung schien sie einfach nicht zu stören. Daisy fragte sich, warum Ethan Cartwright so anders war.
    Auch die Küche war makellos sauber, obwohl er sich hier sein Frühstück zubereitet haben musste. Neugierig warf Daisy noch einen Blick in die Vorratskammer und wunderte sich nicht mehr, dass die Lebensmittel sämtlich ordentlich sortiert und in Reih und Glied in den Regalen standen. Effizienter hätte man eine Küche nicht organisieren können.
    Eine unerwartete Seite an Ethan, die Daisy unwillkürlich beeindruckte. Sie war selber eine kleine Ordnungsfanatikerin, die immer gern wusste, wo alles war, um nicht unnötig Zeit mit Suchen zu verschwenden. Gerade wollte sie sich ermahnen, dass sie sich schon wieder viel zu sehr mit Ethan beschäftigte, da ertönte das Läuten an der Haustür als willkommene Ablenkung.
    Es war der Architekt.
    „Hi, ich bin Charlie Hollier, und Sie sind, wie ich vermute, Daisy Donohue“, begrüßte er sie lächelnd. „Ethan hat mich angerufen und mir angekündigt, dass Sie hier sein würden.“
    „Ja.“ Daisy erwiderte sein Lächeln. Er war ein kleiner, untersetzter Mann, kaum größer als sie, mit einem rundlichen Gesicht und freundlichen blauen Augen. Seine zwanglose Kleidung – Jeans und ein blau-weiß kariertes Hemd – trug zusätzlich dazu bei, das Daisy sich in seiner Gegenwart sofort wohl fühlte.
    „Er hat mir schon gesagt, dass Sie vorgeschlagen haben, im Spielezimmer eine Bar einzubauen. Geniale Idee! Ich hätte selbst darauf kommen müssen. Dann muss man nicht immer bis zum Ende eines Spiels warten, um sich in der Küche einen Drink zu holen.“
    „Sie gehören zu Ethans Dienstagrunde?“
    Er nickte. „Das sind immer lustige Abende. Kommen Sie, sehen wir uns an, wo wir die Bar am besten hinstellen.“
    Während sie gemeinsam zum Spielezimmer gingen, erkundigte sich Daisy neugierig: „Aus wie vielen besteht Ihre Runde denn?“
    „Nun, da ist der alte Kern aus Riverview. Ethan und Mickey haben die Gruppe ins

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