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Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition)

Titel: Altar der Ewigkeit: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Carter
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einige Mülltonnen.
    » Wie macht sie das nur?«, rief Zoe. Es schien unmöglich zu sein, dass Yasmine Poole sie jedes Mal so schnell wieder aufspürte, wenn sie gerade glaubten, die Frau abgehängt zu haben.
    Ry gab so viel Gas wie nur möglich. Sie schossen vorwärts und legten ein wenig Abstand zwischen sich und die halbautomatische Waffe. Dennoch, dachte Zoe, war es gut, dass es offenbar schwerer war, als es aussah, ein bewegliches Ziel aus einem Fahrzeug heraus zu treffen, das sich ebenfalls bewegte.
    Sie kurvten eine gewundene Straße hinauf und benutzten die Gebäude als Deckung. Aber die Straße endete in einem kleinen Platz mit einigen kahlen Bäumen, und die wenigen Straßenkünstler packten gerade für die Nacht zusammen. Sie brausten an farbenfrohen Restaurants und Galerien vorbei, und dann sah Zoe die weiße Kuppel und die Türme einer gewaltigen Basilika vor sich in den Nachthimmel aufragen.
    Die Scheinwerfer des Motorrads zeigten nach rechts zu einer niedrigen Steinbalustrade. Hinter der Balustrade erstreckten sich kilometerweit die Dächer und Lichter der Stadt.
    Tief unter ihnen.
    Kugeln spritzten in das steinerne Geländer vor ihnen und ließen scharfe Splitter fliegen.
    Eine Schrecksekunde lang glaubte Zoe, Ry würde sie über die Balustrade in den sicheren Tod steuern, aufgespießt auf der Spitze eines grauen Mansardendachs. Dann sah sie die lange, terrassenförmig angelegte Treppe, die von einer Reihe Kugellampen erleuchtet wurde.
    Sie hüpften und ratterten die Treppe hinunter, und Teile des Pizza-Motorrads fielen ab. Am Ende eines Treppenabsatzes schwenkten sie scharf rechts unter das Gerüst einer Seilbahn und begannen eine neue, längere Treppe hinunterzufahren.
    » Wenn ich jetzt sage, dann springen Sie«, brüllte Ry. » Ich werde nicht langsamer werden, Zoe. Verstanden?«
    Zoe nickte nur.
    Sie rasten an einer Reihe Pappeln vorbei, dann rief Ry: » Jetzt!«, und sie sprangen ab. Das Motorrad fuhr ohne sie weiter, schneller jetzt und, da führerlos, wild von einer Seite zur anderen ausbrechend.
    Ihr Schwung beförderte Zoe in eine Art Stechpalmenstrauch, dessen Dornen ihr das Gesicht aufkratzten. Sie landete hart auf der linken Seite und rammte sich einen Ellbogen in die Brust, dass ihr die Luft wegblieb.
    Ry war plötzlich da, er kam aus dem Dunkel gesprungen, packte sie an der Hand und zog sie auf die Beine, dann rannten sie die Treppe hinunter, folgten dem Weg, den das führerlose Motorrad genommen hatte. Zoe konnte es immer noch scheppern und dröhnen hören, aber weit unter ihnen jetzt. Sie liefen jedoch nicht die ganze Strecke hinter ihm her, denn nach der Ewigkeit auf dem Ding mit seinen kaputten Stoßdämpfern und dem nicht gepolsterten Sattel, spürte Zoe ihre Beine kaum noch.
    Ry zog sie auf eine steinerne Bank. » Geben Sie mir Ihre Tasche«, sagte er.
    Zoe drückte die Tasche an die Brust. » Warum?«
    » Heute Nachmittag, in dem Café, muss Ihnen Yasmine Poole einen Peilsender untergeschoben haben, als Sie nicht hinsahen. Nur so konnten sie die ganze Zeit auf diese Weise an uns dranbleiben.«
    Zoe leerte die Tasche bereits auf der Bank zwischen ihnen aus. Den Seehundfellbeutel mit seiner unbezahlbaren Ikone zuerst, dann den Film, der sich ohne die Dose zu einem Bandsalat abspulte. Danach Lippenstift und Make-up, Haarbürste, Eyeliner, ein paar Kugelschreiber, Geldbörse, Pass, Schlüssel, ein versteinerter Schokoriegel, Sonnenbrille, eine kleine Schachtel Tampons, eine Handvoll alter Kreditkartenbelege, Handy und PDA – beide wahrscheinlich inzwischen ohne Saft… ein abgelaufener Gutschein für eine kostenlose Tasse Kaffee, eine Dose chemische Keule und eine Pfeife…
    » Himmel, was ihr Frauen immer alles…«
    » Sagen Sie es nicht.«
    Ein rotes Höschen und passender BH …
    » Hübsch«, sagte Ry.
    Zoe stopfte die Unterwäsche rasch in ihre Lederjacke. » Aus, Bello«, sagte sie, und Ry lachte.
    Sie war ganz unten in der Tasche angelangt und drehte sie um. Krümel, Fussel und Staub fielen heraus, aber kein Peilsender.
    » O Gott, vielleicht klebt er irgendwo an mir…« Sie sprang auf und fuhr sich mit den Händen durchs Haar, über die Jacke, die Jeans, in die Taschen.
    Dann entdeckte ihn Ry, er steckte zwischen den Borsten ihrer Haarbürste. Ry hielt ihn in die Höhe– er hatte Umfang, Form und grusliges Aussehen einer Wolfsspinne, und ein winziges rotes Licht blinkte wie ein böses Auge.
    » Das ist die allerneueste Technik«, sagte er. » Ich habe bisher noch keins

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