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Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition)

Titel: Alterra: Der Herr des Nebels: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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des Sturms.«
    »Dafür spricht einiges«, pflichtete ihm Matt bei. »Ich glaube, dass Gagöl hinter allem steckt, was uns widerfährt.«
    Tobias stieß einen Pfiff aus:
    »Wenn es so ist, stecken wir ganz schön in der Klemme! Mann, habt ihr diese Stadt gesehen? Und die finstere Nebelwand rückt immer weiter vor! Ich hoffe, sie hält irgendwann an, sonst verschluckt sie noch Eden! Und dann den Rest der Welt!«
    Floyd beugte sich zu Matt:
    »Wonach suchte der Foltergeist wohl in deinem Geist?«
    »Keine Ahnung. Darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen, aber mir fällt nichts ein!«
    »Vielleicht, dass wir hier sind, um den Norden zu erforschen?«
    »Und Gagöl entgegenzutreten?«, meinte Tobias.
    »Ich habe nicht vor, ihm entgegenzutreten!«, rief Tania.
    »Und wenn man dir sagen würde, dass unsere Welt wieder wie vor dem Sturm würde, wenn wir ihn töten?«, erwiderte Tobias.
    »Kinderkram! Das hier ist kein Traum, sondern die Wirklichkeit. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen.«
    Tobias zuckte die Achseln. Tanias harsche Reaktion enttäuschte ihn, und er ärgerte sich ein wenig über den Ausdruck »Kinder«.
    »Und was jetzt?«, fragte Floyd. »Wie geht es weiter?«
    »Haben wir denn eine Wahl?«, antwortete Matt. »Wir bleiben auf dem Kanal, solange es geht. Mal sehen, ob sich der Nebel weiter im Osten auflöst.«
    »Und dann? Willst du herausfinden, woher die roten und blauen Blitze stammen?«
    Matt nickte ernst.
    »Wir müssen diesem Wesen einen Besuch abstatten. Verstehen, was es ist, was es im Sinn hat. Vielleicht können wir mit ihm in einen Dialog treten.«
    »Und wenn es … böse ist?«
    Matt stand auf und warf einen Blick zum Heck, wo Ambre stand und das Schiff konzentriert vorwärtsbewegte.
    »Dann werden wir versuchen, es zu zerstören«, erklärte er.

    Ambre blieb bis zum frühen Morgen im Schneidersitz am Steuer sitzen, die Augen geschlossen und ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Bootsrumpf gerichtet, der lautlos auf dem schlammigen Wasser dahinglitt.
    Mit der Sonne kam auch der Wind. Die Segel blähten sich, und Floyd weckte Tobias, damit er das Ruder übernahm. In diesem Augenblick brach Ambre völlig erschöpft zusammen. Matt trug sie in die Kabine hinab, bettete sie auf eine Koje und wachte besorgt über seine Freundin.
    Am Vormittag schaute Amy bei ihm vorbei.
    »Du hast Ringe unter den Augen, du solltest dich etwas hinlegen«, sagte sie.
    »Ich bleibe lieber hier.«
    Amy blickte ihn eine Weile nachdenklich an und murmelte schließlich:
    »Wenn ich dich bitten würde, deine Gefühle für sie in einem Satz zusammenzufassen, was würdest du dann sagen?«
    Matt betrachtete die schlafende Ambre. Ihre rotblonden Locken, ihre feinen Gesichtszüge, ihre langen Finger … Alles an ihr faszinierte ihn. Er konzentrierte sich auf das, was er für sie empfand, und versuchte, Worte dafür zu finden.
    »Ihre Lippen sind die Pforte zum Paradies, und ihre Küsse eine Religion«, sagte er leichthin. »Eine Religion, an die ich glauben will. Nicht übel für einen Atheisten, oder?«
    Amy lachte kurz auf. In ihrer Stimme schwang leichte Bitterkeit mit.
    »Das ist schön«, gab sie zu. »Sie hat Glück.«
    Mit diesen Worten stand sie auf und verließ die Kabine.

    Den ganzen Tag über lösten sich Tobias, Floyd und Chen am Steuer ab, während Amy und Tania, die die schärfsten Augen hatten, am Bug standen und die Nebelwand nicht aus den Augen ließen.
    Irgendwann mündete der Kanal in einen Fluss, und sie fuhren weiter nach Osten. Am Abend legten sie für eine Stunde am Ufer an, um den Hunden die Möglichkeit zu geben, sich die Beine zu vertreten. Während dieser Pause starrten sie alle ängstlich auf den dunkelgrauen Schleier, der sie umgab, jederzeit darauf gefasst, dass ein Angreifer daraus hervorbrach.
    Ambre schlief immer noch, und die anderen beschlossen, ihre Fahrt fortzusetzen, bis sie aus dem Dunst heraus waren. Danach würden sie wieder nach Norden ziehen, in der Hoffnung, die finstere Wolke auf diese Weise zu umgehen.
    Fünf Tage lang segelten sie flussabwärts, und allmählich wurde das Gewässer zu einem breiten Strom. Im Nebel war nun kein Ufer mehr zu sehen, und irgendwann wussten sie nicht mehr, ob sie sich auf einem riesigen See befanden oder gar schon den Ozean erreicht hatten. Chen kostete kurzerhand das Wasser: Es war süß, also waren sie noch nicht auf dem Meer.
    Ambre erwachte hin und wieder, um etwas zu trinken oder zur Toilette zu gehen, legte sich aber immer gleich wieder

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