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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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und tagsüber stehen die Chancen auch nicht besser. Sie lassen niemanden durch, der seine Durchfahrt nicht angemeldet hat.«
    »Also brauchen wir dieses Dokument des Ministeriums«, folgerte Ambre.
    Balthazar hob abwehrend die Hand.
    »Das ist undenkbar! Ich habe gelogen, und ich kann euch keines beschaffen. Ihr müsst schnell fliehen, und zwar ohne dieses Schiff!«
    »Gibt es keinen Weg, ein gefälschtes Formular zu bekommen?«
    Balthazar zögerte kurz und schüttelte dann den Kopf.
    »Wieso habe ich den Eindruck, dass Sie uns etwas verheimlichen?«, fragte Tobias.
    Der Alte seufzte.
    »Ich habe euch schon einmal vor dieser Person gewarnt«, sagte er widerwillig.
    »D… der Unschuldstrinker?«, stammelte Tobias geschockt.
    Ambre lief es eiskalt über den Rücken.
    »Er ist der Einzige, der ein offizielles Dokument fälschen könnte«, gab Balthazar zu.
    »Er ist nicht tot?«, fragte Tobias erstaunt.
    »Nein. Ich weiß, dass er beinahe gestorben wäre. Er hat allen erzählt, dass eine Gruppe von Kindern versucht hat, ihn umzubringen.«
    »So ein Dreckskerl!«, rief Tobias zornig.
    »Wir holen uns diesen Passierschein«, sagte Matt unter der Plane.
    »Ich kann euch nur raten, euch vom Unschuldstrinker fernzuhalten, wirklich, er …«
    »Wir hatten bereits mit ihm zu tun«, unterbrach Ambre ihn. »Wir wissen, wozu er in der Lage ist, aber wir müssen unsere Reise in den Süden fortsetzen.«
    Balthazar musterte die Jugendlichen nachdenklich.
    »Ist es so wichtig, wie es den Anschein hat?«, fragte er, als könne er ihre Gedanken lesen.
    »Ja«, antwortete Ambre sanft.
    »Gut. In diesem Fall dürft ihr nicht hierbleiben, das ist unklug. In einer Stunde ist es dunkel. Wartet ein wenig und kommt dann zu meinem Laden. Er befindet sich an dem Platz, den ihr dort drüben seht. Bildet kleine Grüppchen, maximal drei Leute jeweils, damit ihr nicht auffallt. So könnt ihr wenigstens im Warmen schlafen.«
    Balthazar verabschiedete sich, stieg wieder auf die Pier und verschwand in der Menschenmenge.

    Sie warteten, bis es Nacht wurde. Dann kamen die drei Pans unter der Plane hervor und schüttelten ihre steif gewordenen Beine aus.
    »Der Weg ist frei«, flüsterte Tobias. »Wir können los.«
    »Horace und ich müssen kurz weg«, verkündete Matt.
    »Wozu?«
    »Ich habe einen Plan, wie wir an den Passagierschein kommen können. Wartet in der Zwischenzeit hier, wir sind bald wieder zurück.«
    »Und Balthazar?«, fragte Tobias. »Er hat uns eingeladen, bei ihm zu übernachten, und ich teile seine Meinung: Wir sind bei ihm besser aufgehoben als hier!«
    »Es hat keinen Zweck, das Risiko einzugehen, die ganze Stadt zu durchqueren. Horace und ich werden lange vor Tagesanbruch zurück sein. Außerdem kommt es nicht in Frage, die Hunde allein an Bord zu lassen!«
    Ambre trat zu ihm:
    »Mir gefällt es nicht, dass du ohne uns zum Unschuldstrinker gehst. Ich kenne ihn, er ist fürchterlich.«
    »Du hast deinen Teil der Arbeit schon erledigt, was ihn angeht. Jetzt bin ich dran.«
    Sie packte ihn beim Handgelenk.
    »Matt, gib ihm nichts. Er wird alles zu seinem Vorteil verkehren. Andere Menschen zu manipulieren ist seine große Stärke.«
    Er zwinkerte ihr zu:
    »Keine Sorge, ich gebe ihm nichts, ich verschaffe mir etwas. Und zwar Gerechtigkeit. Ich werde rächen, was er dir angetan hat.«

30. Ein alter Bekannter
    M att erklärte Horace seinen Plan, und sie liefen auf die Brücke zu, die den Fluss überspannte.
    Auf der anderen Seite erstreckte sich ein riesiger Park, in dem über mehrere Hektar die neugotischen Gebäude der alten Universität verteilt waren. Überall an den Fassaden und auf den Dächern flatterten die Fahnen der Zyniks.
    Der schmale, hohe Turm des Unschuldstrinkers ragte am Eingang des Stadtparks auf. Die Buntglasfenster des Dachzimmers waren erleuchtet und sandten blaue, rote und violette Lichtschimmer in den schwarzen Himmel.
    Am Ende der Brücke wachte eine Gruppe von Soldaten und kontrollierte den Zugang zum gegenüberliegenden Ufer, wo das Ministerium der Königin lag.
    Als ein Wächter dem zügig marschierenden Duo den Weg verstellte, schlug Horace die Kapuze seines weiten Mantels nach hinten und machte eine Kopfbewegung zu Matt hin:
    »Eine Lieferung für den Unschuldstrinker«, sagte er mit seiner Erwachsenenstimme.
    Er packte Matt bei den Handgelenken und hob sie hoch, um das Seil zu zeigen, mit dem er gefesselt war.
    Gegenüber einem Erwachsenen seines Alters schöpfte der Wächter keinen Verdacht, und er

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