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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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verflüchtigte sich auch die Nacht, als er die Augen aufschlug.
    »Nur ruhig«, flüsterte jemand ihm zu. »Das war nur ein böser Traum.«
    Matt atmete tief durch. Doug stand über ihn gebeugt und musterte ihn.
    »Regie, bring das Tablett«, befahl er seinem jüngeren Bruder, der noch immer seinen Zylinder trug.
    Doug entfernte das feuchte Tuch, das er Matt auf die Stirn gelegt hatte, und lächelte.
    »Hast du Hunger?«, fragte er ihn. »Wir haben heute Morgen frisches Brot gebacken.«
    »Brot?«, wiederholte Matt. »Ihr wisst, wie man Brot macht?«
    Seine Stimme war noch etwas heiser.
    »Wir mussten es wohl oder übel lernen, die Brotvorräte in den Geschäften sind längst verschimmelt. Es ist über fünf Monate her, seit der Sturm alles auf den Kopf gestellt hat. Wir können inzwischen eine ganze Menge. Zum Glück haben Kochbücher kein Ablaufdatum!«, sagte er lachend.
    Matt setzte sich auf.
    »Darf ich heute aufstehen?«
    »Ein paar Minuten, nicht mehr. Leider wird es vermutlich ein paar Wochen dauern, bis deine Muskeln wieder so kräftig wie früher sind und du einen längeren Fußmarsch wagen kannst.«
    »Bist … bist du Arzt?«, fragte Matt erstaunt. Doug war so jung.
    »Unser Vater war Arzt.«
    Dougs Blick wurde plötzlich traurig.
    »Ich habe mich schon immer für seine Arbeit interessiert. Er hat mir eine Menge beigebracht.«
    Matt nickte bewundernd.
    »Er war der beste Arzt der Welt!«, fügte der kleine Regie hinzu, als er mit dem Tablett durch die Tür trat. »Er hieß Christian …«
    »Was ist das für eine Insel?«
    Doug stellte ihm das mit Brot und einer Schale Milch beladene Tablett hin.
    »Unser Vater hat sich vor etwa zwanzig Jahren auf dieser Insel niedergelassen und nur seinen wohlhabenden Freunden erlaubt, hier zu wohnen, solange sie ihre Häuser in der gotischen Bauweise seiner Villa bauen ließen. Heute gibt es insgesamt sieben Villen auf der Insel.«
    »Sechs«, korrigierte Regie scharf.
    Doug wirkte verärgert, nickte aber dennoch.
    »Stimmt, sechs, entschuldige.«
    Matt nahm einen Schluck aus seinem Glas: Es war ein mit Wasser gemischtes Pulvergetränk und schmeckte überhaupt nicht nach richtiger Milch.
    »Ist die Insel groß?«, fragte er.
    »Ja, ziemlich. Du wirst es ja bald sehen. Zurzeit sind wir hier siebenundsechzig. Von zehn Jahren … Wie alt ist Paco?«
    »Neun, glaube ich«, meinte Regie. »Aber er ist mit Abstand der Jüngste.«
    »Also von neun bis siebzehn Jahren.«
    »Kein Kind unter neun Jahren hat überlebt?«, fragte Matt entsetzt.
    »Zumindest ist keines hierhergekommen, aber ich habe gehört, dass es anderswo noch kleinere Kinder und sogar Babys gibt.«
    »Und ihr seid die einzigen Überlebenden unter den früheren Inselbewohnern?«
    Doug nickte finster.
    »Mein Bruder und ich. Die anderen fünfundsechzig sind in den ersten zwei Monaten nach dem Sturm eingetrudelt. So wie du und Tobias.«
    Doug klopfte ihm väterlich auf den Oberschenkel und stand auf .
    » So, iss jetzt. Dann probieren wir aus, ob du ein paar Schritte laufen kannst. Mach dir wegen der Klamotten keine Sorgen, wir haben genug in deiner Größe.«
    Eine knappe halbe Stunde später schleppte sich Matt, auf Dougs Schulter gestützt, durch einen langen Flur mit braunem Holzboden und dunklen Wandteppichen.
    »Die Beine tun mir eigentlich gar nicht so weh«, meinte er. »Es fühlt sich eher so an, als hätte ich Muskelkater.«
    Doug wirkte erstaunt über die Energie seines Patienten.
    Sie gelangten auf eine Empore, von der aus sie einen Saal mit drei riesigen Kronleuchtern überblickten. Auf einem steinernen Absatz thronte ein gewaltiger Kamin, in dem man einen Elefanten grillen könnte, dachte Matt. Die Wände waren wie überall im Haus mit Holz getäfelt, nur verschwanden sie hier hinter mindestens hundert ausgestopften Tierhäuptern. Der Anblick brachte Matt zur Weißglut. Schon allein der Gedanke, dass Menschen zum Vergnügen Tiere jagten, war ihm zuwider. Und dann mussten sie auch noch mit Trophäen prahlen! Der Boden war mit einem Schachbrettmuster aus schwarzen und weißen Fliesen bedeckt. Wie in einem Kirchenschiff fiel das Tageslicht durch die neun Meter hohen Bogenfenster.
    Doug zeigte auf die sechs im Raum verteilten Tische und die mit Samt bezogenen Stühle.
    »Hier versammeln wir uns, wenn wir eine gemeinsame Entscheidung zu treffen haben. Es ist der größte Saal auf der ganzen Insel.«
    Seine Stimme hallte in der Tiefe unter ihnen wider.
    »Wie viele schlafen hier im Haus?«, fragte

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