Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
Vom Netzwerk:
hundert Meter von der Hydra entfernt im dichten Unterholz stand. Es war ein friedlicher Ort, an dem es dank des sonnigen Wetters angenehm warm war und der so abgeschieden lag, dass sich alle zu ihr wagten, sogar die Schüchternsten.
    Auf dem ganzen Weg wurde sie den Eindruck nicht los, verfolgt zu werden. Sie drehte sich mehrmals um, ohne etwas zu sehen, aber sie konnte das unangenehme Gefühl nicht abschütteln, dass jemand sie beobachtete.
    Die Sonne schien auf den kleinen Rundbau hinunter, die von der Nacht noch kühlen Steinsäulen sogen langsam ihre Wärme auf. Ringsum rauschten die Äste, Farnwedel und Büsche im sanften Wind. Da Ambre sich bei ihren Unterhaltungen stets Notizen machte, nutzte sie die morgendliche Ruhe, um ihre Aufzeichnungen durchzulesen. Bald riss das Geräusch sich nähernder Schritte sie aus ihrer Konzentration: Matt und Tobias schlenderten herbei und setzten sich auf eine der Bänke. Plusch, der größte Hund, den Ambre je gesehen hatte, begleitete sie.
    »Doug ist der Anführer einer ganzen Bande«, sagte Matt zur Begrüßung. »Seine Truppe besteht aus mindestens sechs Leuten. Und sie haben alle Waffen von der Insel verschwinden lassen. Wir können uns nicht mehr verteidigen.«
    »Auch dein Schwert?«, fragte Ambre.
    »Nein, zum Glück nicht. Ich hatte es versteckt. Ich glaube, sie haben es vergessen.«
    Ambre lehnte sich an eine Säule, legte den Kopf in den Nacken und blickte nachdenklich in den Himmel.
    »Und was jetzt?«, fragte sie.
    »Wenn wir einfach vorpreschen, könnte es ein Gemetzel geben. Wir könnten die anderen warnen, aber da wir nicht wissen, wer die Verräter sind, würde Doug davon erfahren und seinen Plan sofort in die Tat umsetzen. Dann sind wir geliefert.«
    »Du willst also zuerst seine Komplizen entlarven?«
    »Zu dem Schluss sind Toby und ich heute Morgen gekommen.«
    Tobias nickte ernst.
    »Wir müssen herausfinden, wer mit Doug unter einer Decke steckt«, bestätigte er. »Dann können wir uns heimlich organisieren und die anderen Pans einweihen, ohne dass die Verräter davon erfahren.«
    »Und wie wollt ihr das anstellen?«
    Matt antwortete:
    »Mit Geduld. Wir folgen ihnen einfach Nacht für Nacht, bis wir das Gesicht jedes Einzelnen gesehen haben.«
    Ambre machte ein skeptisches Gesicht.
    »Das ist gefährlich und dauert ewig.«
    »Es gibt aber keine andere Lösung.«
    »Ich weiß«, seufzte sie, »aber ich will nicht, dass ihr ein so großes Risiko eingeht. Außerdem bleibt uns nicht viel Zeit, bis sie den Minotaurus freilassen.«
    »Was bleibt uns schon übrig? Los jetzt, ich habe vorhin drei Trompetenstöße gehört.«
    »Ich habe nichts mitgekriegt. Eine Versammlung am Morgen? Das ist kein gutes Zeichen.«
    Als sie eintrafen, waren die meisten Bänke längst besetzt, und Doug hatte bereits zu sprechen begonnen.
    »Ehe wir zum eigentlichen Thema der Versammlung kommen, möchte ich ein paar praktische Angelegenheiten regeln. Zum einen die Waffen. Wir sollten sie alle an einem abgeschlossenen Ort verwahren. Wir erinnern uns ja alle noch an die Gewalt, die früher in unserer Gesellschaft durch Waffenbesitz entstanden ist. Ich bin der Meinung, dass wir keine einzige Waffe unbewacht lassen sollten. Diese Idee wollte ich erst einmal in den Raum stellen, denkt darüber nach. Dann ist da noch das Problem mit der Voliere. Die Hühner, Tauben und all die anderen Vögel, die dort leben, machen Colin jede Menge Arbeit, und er hätte nichts dagegen, wenn ihm jemand dabei helfen könnte. Wer meldet sich freiwillig, Colin in der Voliere zur Hand zu gehen?«
    Matt beugte sich zu Ambre und Tobias.
    »Doug ist ganz schön clever! Er weiß, dass Pans von unserem Schlag noch Waffen versteckt haben, und wird alles daransetzen, sie einzusammeln! Wenn er bei der nächsten Versammlung wieder damit ankommt, kann er sich auf was gefasst machen, das sag ich euch! Mein Schwert nimmt mir niemand weg!«
    Währenddessen reckte der lange Colin seinen verstrubbelten braunen Haarschopf in die Höhe und verbesserte:
    »Ich brauche jemanden für die Hühner und ihre Eier, die Vögel sind meine Sache.«
    Tiffany aus dem Einhorn meldete sich, gefolgt von Paco, dem jüngsten Pan, einem neunjährigen Jungen mexikanischer Herkunft.
    »Gut«, erklärte Doug. »Die Aufgabenverteilung sprecht ihr dann mit Colin ab.«
    »Die Vögel rührt ihr aber nicht an!«, beharrte Colin und kratzte sich an seiner pickeligen Wange. »Ihr seid für die Hühner zuständig.«
    Doug schien erleichtert, dieses lästige

Weitere Kostenlose Bücher