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Alteuropa-Trilogie 1 - Im Jahr der Pferde

Titel: Alteuropa-Trilogie 1 - Im Jahr der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Mackey
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ihn zu fühlen. Es war schmeichelhaft mitanzusehen, wie aufmerksam er ihr zuhörte.
    Stavan war ein gelehriger Schüler, der schnell lernte. Sie hatte nur die Absicht gehabt, mit ihm zu reden, aber es ist gefährlich, an einem dunklen Strand von Liebe zu reden, wenn man jung ist und die Wellen zärtlich flüstern. Bald küßte er Marrah wieder, und sie ließ es geschehen, weil er sie wie ein Mann ihres eigenen Volkes um Erlaubnis gefragt hatte und sie ja gesagt hatte, ohne vorher zu wissen, daß sie irgend etwas in der Art sagen würde. Diesmal waren seine Lippen warm und zärtlich, und er hielt sie vorsichtig in seinen Armen.
    Der Kuß dauerte lange, endlos lange, so viel länger als jeder einzelne Kuß in Marrahs Erinnerung. Stavan küßte sie, bis ihr schwindelig wurde. Und dann begann er ihre Brüste zu berühren –langsam, so langsam, daß sie kaum spürte, wie sich seine Finger bewegten –, und er liebkoste ihre Knospen unter dem dünnen Leder ihres Kleides, umschloß erst die eine Brustspitze mit seinen Lippen, bis sie sich fest und samtig aufrichtete, und widmete sich dann hingebungsvoll der anderen.
    Erregt streckte Marrah die Arme nach ihm aus, aber er schob ihre Hände behutsam weg. »Nein, bitte«, flüsterte er. »Laß mich dir Lust bereiten.«
    Seufzend schloß sie die Augen, ließ die Hände sinken und gab sich seinem Liebesspiel hin. Überall, wo er sie berührte, verweilte er so lange, bis ihr Fleisch unter seinen Fingern zu brennen begann. Sie stöhnte lustvoll auf, bäumte sich ihm entgegen und preßte sich an ihn, aber er fuhr fort, sie zu streicheln und zu küssen und zu reizen, als wäre die Welt um sie herum versunken und als existierten nur noch seine Hände und ihre Brüste. Marrahs Erregung steigerte sich, süß und unerträglich, und immer noch strichen seine Fingerspitzen über ihre Knospen, und sie fühlte seine heißen Lippen verlangend über ihre Brüste streifen. Und dann, ganz plötzlich, rollte eine Woge wilder Lust über sie hinweg, und gleich darauf stürzte sie in brennende, atemlose Verzückung, und sie schlang mit einem lauten Schrei die Arme um seinen Hals.
    Stavan hielt sie umschlungen, bis der Taumel der Ekstase verebbt war, während er seine Lippen auf ihre Stirn preßte. Sie blieb einen Moment reglos in seinen Armen liegen, dann schlug sie die Augen auf, um zu sehen, wie er sie mit einem besorgten Ausdruck anblickte.
    »Habe ich dir weh getan?« flüsterte er ängstlich.
    Sie war zu befriedigt, um über eine so sonderbare Frage überrascht zu sein. »Mir weh getan? « Sie gähnte und streckte sich, vollkommen entspannt und von wohliger Erfüllung durchströmt. »Natürlich nicht.«
    »Aber du hast geschrien.«
    Und dann begriff Marrah plötzlich. Lachend zog sie Stavan in ihre Arme und küßte ihn zärtlich. »Ach, Stavan, du lieber, dummer Kerl«, rief sie. »Weißt du denn nicht, was passiert ist? Hast du noch niemals gesehen, wie eine Frau den Höhepunkt erlebt? «
    Lezentka war nicht länger der langweilige kleine Ort, wo man am Strand saß und auf ein Boot wartete, das niemals kam. In den folgenden Wochen hatte Stavan mehr und mehr das Gefühl dazuzugehören, und zum ersten Mal in seinem Leben verstand er, was die Angehörigen von Marrahs Volk meinten, wenn sie sagten, sie liebten das Land. Er hatte niemals einen speziellen Fleck auf Erden geliebt. Sein Zuhause war immer ein Zelt gewesen, an ständig wechselnden Orten errichtet, und es war keine Zeit geblieben, um irgend etwas anderes zu lieben außer dem Himmel und dem Grasmeer, das immer gleich aussah, egal, wie weit man wanderte.
    Aber jetzt, wenn er den Strand entlangschlenderte, sah er die Stelle, wo er und Marrah einander zum ersten Mal geliebt hatten, und wenn er in die Hügel stieg und auf das Dorf hinunterblickte, sah er das kleine Haus, wo sie zusammen schliefen, unter einer einzigen Decke dicht aneinandergeschmiegt, und bisweilen, wenn er seinen Blick über die Felder schweifen ließ, konnte er Marrah unter den anderen ausmachen, wie sie die Ziegen zum Melken ins Dorf führte oder am Rand der Wellen nach Muscheln suchte.
    Manchmal, nachdem sie einander Lust bereitet hatten, lachte Stavan glücklich und versuchte Marrah zu erklären, wie sie ihm endlich ein Zuhause gegeben hatte. »Früher war ich Nomade«, sagte er dann und kitzelte ihre Augenlider mit seiner Zunge, bis sie ihn lachend wegschob, » aber du hast einen Wilden aus mir gemacht. Du hast mich mit deinem Körper bekehrt, Marrah aus Xori.«
    Es

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