Alteuropa-Trilogie 1 - Im Jahr der Pferde
unterlegen. Er hielt sie mit ausgestrecktem Arm von sich weg, bis es ihm langweilig wurde, zuzusehen, wie sie zappelte und blindlings um sich schlug. Dann zog er sie fest an sich und preßte seinen Mund brutal auf ihren. Seine Lippen waren feucht, und sein Atem roch abstoßend, aber sie konnte ihn nicht abschütteln. Nachdem er sie gründlich geküßt hatte, warf er sie grob quer vor sich über sein Pferd und ritt mit ihr davon. Als sie durch die Menge der Frauen trabten, lachten die älteren fröhlich, und die jüngeren stimmten ein Lied an. Marrah fühlte sich entsetzlich gedemütigt und völlig hilflos, aber sie war zu stolz, um vor ihnen in Tränen auszubrechen, und begann statt dessen zu fluchen. Der Mann verstand nicht, was sie sagte, konnte den Sinn ihrer Worte jedoch mühelos erraten. Ganz plötzlich zügelte er sein Pferd, packte Marrahs Haar, riß ihren Kopf zurück und versetzte ihr eine so schallende Ohrfeige, daß sie Sterne blitzen sah.
Als sie zurückzuckte, schwindelig von der Wucht des Schlages, hörte sie eine vertraute Stimme. Irgendwie gelang es ihr, den Kopf zu drehen. Da, nicht mehr als fünfzehn Schritte entfernt, stand Stavan! Er war abgemagert, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, und er war in Lumpen gekleidet, mit Stroh im Haar und ohne Stiefel an den Füßen, aber es war eindeutig Stavan.
»Hilf mir!« schrie sie. Ob er sie gehört hatte? Sie wußte es nicht. Zwei Krieger verfolgten ihn, und als Marrah um Hilfe schrie und Stavan Anstalten machte, auf Vlahan loszugehen, stürzten sie sich auf ihn und versuchten, ihn zu Boden zu drücken.
Stavan stieß einen zornigen Schrei aus. Er ballte seine Hände zu Fäusten und schlug einen der Männer nieder, aber schon kamen zwei weitere angerannt und packten seine Arme. Die fünf Männer kämpften im Staub, während von allen Seiten Schläge auf Stavan niederprasselten.
Vlahan beobachtete den Kampf einen Moment lang nachdenklich, bevor er Marrah noch eine Ohrfeige versetzte, die sie hart gegen den Bauch des Pferdes prallen ließ. »Numish«, sagte er, und die Frauen lachten alle.
Später erfuhr Marrah, daß »numish« das Hansi-Wort für »verhext« war.
17. KAPITEL
Stavan hatte Marrah einmal erzählt, daß Hansi-Bräute ihre Hochzeitsnacht in einem speziellen weißen Zelt, dekoriert mit Clanzeichen, verbrächten, aber Vlahan tat nichts weiter, als zu seinem eigenen Zelt zurückzureiten, Marrah hineinzuzerren und seiner Ehefrau und Konkubine zu befehlen, sie sollten verschwinden. Die Konkubine war ein kleines, ängstliches Mädchen, das nicht älter als zwölf sein konnte, die Tochter eines Tcvali-Häuptlings, mit blasser Haut, blaßgrauen Augen und Haar von der Farbe nassen Strohs. Die Ehefrau war die breitgesichtige, rothaarige Frau, die auf Marrahs Brust gehockt hatte, und als sie Marrah in Vlahans Armen zappeln sah, warf sie ihr einen Blick abgrundtiefen Hasses zu. Ihr Name war Timak, und die Konkubine hieß Hiknak.
Später sollte Marrah beide Frauen gut kennenlernen, besonders die rothaarige Timak, die sich nach besten Kräften bemühte, Marrah das Leben zu Hölle zu machen, aber in jener ersten Nacht war sie zu sehr in Panik, um zu erkennen, wie sehr Timak sie haßte. Als Vlahan sie in sein Zelt schleppte, flehte sie die Frauen an, ihr zu helfen, aber ein einziges Wort von ihm genügte, und sie rannten wie Kaninchen davon und ließen Marrah allein mit ihm zurück.
Nachdem die Frauen verschwunden waren, warf Vlahan sie auf einen Stapel Teppiche und baute sich vor ihr auf, während er jedesmal laut lachte und sie mit Fußtritten zurückbeförderte, wenn sie sich aufzusetzen versuchte. Als er des Spiels überdrüssig geworden war, streifte er seine Beinlinge ab, ließ sich auf sie fallen, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, seine Stiefel auszuziehen, spreizte ihre Schenkel und drang mit einem brutalen Stoß in sie ein. Sie war so trocken und unwillig, daß sein Penis wie ein heißer Stock brannte. Schreiend und um sich schlagend, versuchte Marrah, ihn abzuschütteln, doch er wog doppelt so viel wie sie, und seine Arme waren wie Eisen. Er schien ihre schmerzerfüllten Schreie ganz normal zu finden, sogar erregend. Er ignorierte sie und stieß wieder und wieder in sie hinein, mit einem seltsamen abwesenden Ausdruck im Gesicht. Sobald sich sein Samen ergoß, rollte er sich von ihr, packte sie am Kinn, zwang ihre Lippen auseinander, schob seinen Penis hinein und zwang sie, ihn ein zweites Mal zum Höhepunkt zu bringen.
Weitere Kostenlose Bücher