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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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tun!«
    »Warum nicht? «
    »Ich bin die Arya von Osthos, und Gelta ist nicht mehr als ein wildes Tier!«
    »Bedeutet das nicht, dass du klüger bist als sie?«
    »Natürlich!«
    »Davon merkt man jetzt nicht viel, Andine.«
    »Was soll das schon wieder heißen?«
    »Wenn man einem Tier eine Falle stellt, braucht man einen Köder, kleine Prinzessin. Für einen Vogel verwendet man dazu Körner. Bei einem Wolf oder Bären benutzt man Fleisch. Gelta ist eine andere Art von Tier, deshalb muss man auch eine andere Art von Köder benutzen. Wir wollen doch schließlich ›gebackene Gelta‹ zum Abendessen, nicht wahr?«
    »Das ist widerlich, Althalus!«
    »Es war nur bildlich gesprochen, Andine. Man würde eine Menge Gewürze brauchen, um Gelta genießbar zu machen. Der Köder, den wir benutzen, muss so appetitlich sein, dass sie ihm nicht widerstehen kann. Das ist deine Aufgabe, Andine. Sei unwiderstehlich. Sei sanft. Sei zart und köstlich -bis sie dich berührt. Das ist der Augenblick, da wir die Falle zuschnappen lassen und Gelta zum Backofen befördern.«
    Andines Augen wurden schmal, als sie darüber nachdachte. »Un ter einer Bedingung, Althalus«, entgegnete sie.
    »Und die wäre?«
    »Ich bekomme ihr Herz.«
    »Andine!«, krächzte Leitha. »Du bist ja noch schlimmer als Gelta!«
    »Bildlich gesprochen, natürlich«, berichtigte Andine sich.
    »Sie wird ihre Sache gut machen, Althalus«, murmelte Dweia. »Ändere nichts.«
    »Warum? «, fragte Salkan den geduldig zuhörenden Bheid während eines Gesprächs, das offenbar schon den größten Teil des Vormit tags dauerte, als Althalus den Speisesaal betrat, um Eliar zu suchen.
    »So war es schon immer«, gab Bheid dem jungen Schäfer zu verstehen.
    »Das bedeutet nicht, dass es richtig ist, Bruder Bheid«, entgegnete Salkan. »Wenn jemand zu Gott reden will, muss er es jederzeit tun können und an jedem Ort, der ihm beliebt. Er sollte nicht zu einem Tempel gehen und einem geldgierigen Priester etwas bezahlen müssen, damit der seine Bitten weiterleitet. Ich will dich nicht beleidigen, Bruder Bheid, aber nach allem, was ich gesehen hab, sind die Priester mehr an Geld interessiert als an Gott - oder am Wohlbefinden ihrer Mitmenschen.«
    »Ich fürchte, da hat er Recht, Bheid«, warf Eliar ein. »Es sieht wirklich so aus, als streckten Priester ständig die Hand aus, um sie sich mit Geld füllen zu lassen.«
    »Nicht die wahren Priester!«, widersprach Bheid.
    »Das mag sein«, räumte Salkan ein, »aber wie soll man die wahren Priester von den falschen unterscheiden? Sie tragen doch alle die gleichen Kutten, nicht wahr? Ich bleib bei meinen Schafen. Ich glaub wirklich nicht, dass ic h einen sehr guten Priester abgeben würde. Ich habe nie gelernt zu schwindeln.«
    »Ich würde ihn nicht weiter bedrängen, Bheid«, riet Althalus ihm stumm. »Salkan ist noch nicht bereit - und du auch nicht!«
    »Was soll das heißen?«, fragte Bheid heftig.
    »Deine theologische Einstellung hat sich im vergangenen Sommer beachtlich geändert, wie ich mich entsinne. Ich glaube, du solltest dich erst mal eingehend mit Emmy unterhalten, bevor du hin aus in die Welt stürmst, um die Heiden zu bekehren.« Dann blickte Althalus über den Tisch auf Eliar und sagte laut: »Dein Sergeant braucht uns, Eliar.«
    »Ist gut.« Eliar stand auf und kam um den Tisch herum.
    »Was hat Bheid im Sinn?«, fragte er, als sie auf dem Korridor waren.
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, gestand Eliar. »Er denkt ein wenig wirr. Emmy hat ein großes Loch in seinem Geist zurückgelas sen, als sie ihm klargemacht hat, dass Astrologie purer Unsinn ist. Und es wurde noch schlimmer mit ihm, nachdem Leitha ihn in die Familie gezerrt hat.«
    »Diese ›Familienzusammenführung‹ war vielleicht ein Fehler«, meinte Althalus.
    »Ich weiß nicht. Anfangs hielt ich es auch für keine so gute Idee, aber nachdem Leitha, Andine und ich ins Haus zurückgekehrt waren, fand ich es recht angenehm.«
    »Du hast dich verändert, Eliar, nachdem du vereinnahmt wurdest.«
    »Habt Ihr Euch denn nicht verändert, nachdem Emmy Euch vereinnahmt hat? «
    »Ich glaube schon. Es ist gar nicht so einfach, sich daran zu gewöhnen, nicht wahr?«
    »Wahrhaftig nicht.« Eliar seufzte. »Ihr hattet es leicht, Althalus. Die Einzige, mit der Ihr anfangs zurechtkommen musstet, war Emmy. Mir schwirrten gleich drei Frauen im Kopf herum. -Wozu braucht Sergeant Khalor mich jetzt?«
    »Er will mit Kreuter und Dreigon reden und weiß nicht genau, in

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