Althalus
welchem Teil des Hauses sie herumwandern. Rede nicht darüber, Eliar, aber ich glaube, dass dein Sergeant sich im Haus immer noch ein wenig unbehaglich fühlt. Deine Türen sind großartig, solange du sie öffnest. Khalor will meines Erachtens keine Risiken eingehen. Er hatte einen flüchtigen Blick auf Nahgharash, als Gelta mit ihrer Axt von hinten auf dich zurannte, und er möchte keinesfalls, dass diese Tür noch einmal geöffnet wird.«
»Sie glauben, dass sie am Westufer des Dasosees in Equero lagern«, erklärte Althalus Sergeant Khalor, als Eliar sie den Ostkorridor entlang zu einem ziemlich großen Zeltlager führte. »Wir sollten sie nicht verwirren und deshalb nichts sagen, was damit nicht im Einklang steht.«
»Ich bin ziemlich verwirrt«, gestand Khalor. »Warum soll es ihnen besser gehen?« Dann lächelte er. »Tut mir leid, Althalus, aber das musste einmal heraus.«
Sie fanden Kreuter und Dreigon, der seinen Kilt trug, in einem Zelt mitten auf dem Korridor. Khalor reichte ihnen die Karte, die er für sie vorbereitet hatte.
»Du bist gut im Kartenzeichnen, Khalor«, stellte der silberhaarige Dreigon fest. »Sind die Entfernungen einigermaßen genau?«
Khalor nickte. »So genau, wie ich ermitteln konnte. Die Karte, die ich hatte, stimmte nicht ganz, deshalb musste ich ein paar Änderungen vornehmen.«
»Können diese drei Städte lange durchhalten?«, wollte Kreuter wissen.
»Kadon etwa drei Monate«, antwortete Khalor. »Laiwon gibt dort die Befehle. Er weiß, was man tut, damit es die Belagerer teuer zu stehen kommt.«
»Das weiß er allerdings«, bestätigte Dreigon.
»Ich werde Koleika Eisenkinn in Mawor einsetzen«, fuhr Khalor fort. »Der Herzog von Mawor hatte offenbar schon vor längerer Zeit beschlossen, seine Stadt in eine uneinnehmbare Festung zu verwandeln. Die Wohnhäuser sind nicht besonders fest gebaut, aber gegen die Mauer möchte ich nicht anrennen müssen. Ich glaube, dass diese Verbindung -die Wehrmauer und Koleika, der sturste Mann der Welt -den Angreifern schwer zu schaffen machen dürfte.«
»Was ist mit dieser dritten Stadt - Poma?«, fragte Kreuter.
»Da haben wir ein Problem«, gab Khalor zu. »Vermutlich würde schon eine milde Frühlingsbrise die Stadtmauer zum Einsturz bringen. Ich werde Twengor dorthin abkommandieren. Ich bin sicher, dass die Straßen und Häuser zu Kriegsschauplätzen werden, und da ist Twengor sehr brauchbar.«
»Wenn er nüchtern ist«, fügte Dreigon hinzu.
»Hat dieser Twengor Probleme mit dem Trinken?«, fragte Kreuter.
»Das könnte man so sagen«, antwortete Dreigon. »Er schafft es normalerweise schon vor dem Mittagessen, ein ganzes Fass Bier in sich hineinzugießen. Natürlich kann er dann am Nachmittag nicht mehr gerade stehen, aber das betrachtet er nicht als Problem. Er neigt allerdings dazu, jede Stadt, in die er kommt, in Schutt und Asche zu legen. Er ist selbst fast so groß wie ein Haus und wenn er nach einer Sauftour durch die Straßen torkelt, hinterlässt er meist eine Spur der Verwüstung.«
»Ich hasse es, mit einem Säufer zusammenarbeiten zu müssen«, brummte Kreuter.
»Ich werde ihn schon ausnüchtern«, versprach Althalus.
»Ich weiß nicht recht«, meinte Kreuter zweifelnd. »Ich habe noch nie einen Trunkenbold gekannt, der mit dem Bechern aufhören konnte.«
»Vertrau mir, Kreuter«, sagte Althalus.
»Wie geht es eigentlich Astarell?«, fragte Kreuter an Khalor gewandt.
»Großartig, Kreuter. Mein Häuptling ist ganz hingerissen von ihr.«
»Wirklich? Wir sollten über diese Sache nachdenken. Natürlich könnte ich Astarells schuftigen Bruder umbringen -und auch den alten Lüstling, der sie zu kaufen suchte -, aber das würde wahrscheinlich Kriege in ganz Plakand auslösen. Vielleicht sollte ich mit ihr reden, was sie von der Idee hält. Dein Häuptling ist wirklich ein gut aussehender Bursche, und vielleicht empfindet sie ja etwas für ihn. Behalten wir es im Auge, Khalor. Es könnte eine Menge Probleme lösen.«
»Das denke ich auch, Kreuter. Wenn ich meinen Häuptling verheiraten kann, bleibt er vielleicht daheim und kommt mir nicht mit allen möglichen unausgegorenen Vorschlägen.«
Häuptling Twengor war stockbesoffen, als Althalus und Khalor am nächsten Morgen den Nordkorridor entlang stapften. Der beleibte arumische Stammesführer hockte halb zusmmengesunken auf einem stabilen Stuhl am Ende eines langen Brettertischs in der Mitte seines Lagers. Er hatte ein offenes Bierfass vor sich stehen und grölte
Weitere Kostenlose Bücher