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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vorstellen, dass die Stadt lange durchhalten wird. Argan und Koman sind dort, und ich glaube, dass Argan sich auf eine zündende Rede vorbereitet.«
    »Es wird Predigt genannt, Sergeant«, sagte Bheid leicht ungehalten.
    Khalor zuckte die Schultern. »Wie auch immer. Ich bin Arumer und mit kirchlichen Begriffen nicht vertraut. Wenn irgendein Idiot aufspringt und brüllt: ›Mein Gott ist besser als deinen, achte ich höchstens insoweit darauf, dass ich meinen Geldbeutel verstecke.«
    »Sehr klug«, murmelte Althalus. »Ich bin gespannt, wie tüchtig Argan tatsächlich ist. Da es ihm gelungen ist, die Räder hier in Perquaine ins Rollen zu bringen, dürfte er ein guter Redner sein.«
    »Da kommen sie«, meldete Eliar am Fenster.
    »Meine Herren, vielleicht möchtet Ihr Euch die Konkurrenz anhören«, schlug Althalus den Exarchen vor. »Ich bin sicher, dass Argan sein Bestes tun wird, so viele wunde Punkte anzuprangern wie nur möglich.«
    Ein gewaltiger Mob zerlumpter Bauern schleppte sic h über die froststarren Felder Nordperquaines zur düsteren Stadtmauer von Dail. Vereinzelt hoben sich prächtig Gewandete aus der Menge ab ein deutlicher Beweis, dass auch die Kleiderkammern der Edelleute geplündert worden waren.
    Exarch Aleikon erblasste. »Ich wusste nicht, dass es so viele sind«, sagte er bestürzt. »Das hört ja gar nicht auf!«
    »Es ist Winter«, schnarrte Emdahl, »da haben sie nicht viel anderes zu tun.«
    Khalor blickte auf die wütende Volksmenge. »Das sieht gar nicht gut aus«, murmelt e er düster. »Sie sind zwar keine ausgebildeten Kämpfer und nur auf Beute aus, aber es scheint, als hätte jeder Bauer Perquaines sich der Rebellion angeschlossen. Gegen diesen Mob da draußen kriegerisch vorzugehen ist unmöglich -so viele Soldaten hat ganz Arum nicht. Und keiner unserer Stammeshäuptlinge wäre so dumm, es zu versuchen. Der Adel vergisst offenbar immer wieder, wie viele Bauern es gibt. Sobald sie erst einmal aufgewiegelt sind und ein Ziel haben, hält nichts sie auf.«
    »Mir scheint, Ihr habt Euch die falsche Seite ausgesucht«, bemerkte Yeudon nicht ganz ohne Schadenfreude. »Die Aristokratie von Perquaine hat das Geld, aber die Bauern haben die zahlenmäßige Übermacht. Ich würde mich an Eurer Stelle schleunigst in Sicherheit bringen.«
    »Koman«, sagte Leitha plötzlich. »Und Argan.« »Wo?«, fragte Bheid. »Da vorn, an der Spitze der Meute. Sie sitzen in dem Planwagen.« »Könnten wir ein wenig näher heran, edle Herrin?«, bat Khalor Dweia. »Es kann nicht schaden, sie zu belauschen.« »Selbstverständlic h, Sergeant.« Sie machte eine Handbewegung zum Fenster. Das Bild verschwamm flüchtig; dann erschien ein klappriger, von zwei müden Ochsen gezogener Karren, der über den gefrorenen Boden holperte. »Wissen deine Leute, was sie tun müssen?«, wandte Argan sic h an Koman. Argan trug eine mit Flicken versehene rote Kutte, und er hatte sich offensichtlich seit Wochen nicht mehr barbiert. »Du machst dir zu viele Sorgen«, entgegnete Koman. »Alles ist so vorbereitet, wie du es wolltest.« Koman trug Rupfenstücke, die da
    und dort mit Bindfaden zusammengehalten wurden. »Stell einfach die Fragen, Argan, dann wirst du die erwünschten Antworten bekommen. Ich finde, du solltest diese Schmutzfinken so richtig anfeuern. Die ursprüngliche Begeisterung lässt allmählich nach, und dieses unkontrollierte Brandschatzen in den Küstenstädten verringert die Zahl deiner Anhänger. Bauern, die nichts zu verlieren ha
    ben, folgen so gut wie jedem, doch wenn einer gerade seinen Beutel mit Gold gefüllt hat, will er lange genug leben, es auch auszugeben.«
    »Ich feure sie schon wieder an, alter Junge«, versicherte Argan ihm zuversichtlich. »Ich kann mit meinen Predigten selbst die Vö gel auf den Bäumen in Bann schlagen. Ist Ghend irgendwo in der Nähe?«
    Koman schüttelte den Kopf. »Jedenfalls nicht nahe genug, dass ich ihn aufspüren könnte. Ich vermute, er ist nach wie vor in Nahgharash, denn der Gebieter kann ihm Yakhags Tod noch immer nicht vergeben.«
    »Wie bedauerlich«, spöttelte Argan. »Die Dinge stehen gut für uns, nicht wahr? Sobald wir Dweias Tempel in Maghu für den Gebieter erobert haben, kommt er vielleicht auf die Idee, dass er Ghend gar nicht mehr braucht.«
    »Warten wir mit dem Feiern, bis wir Maghu eingenommen haben, Argan«, riet Koman. »Du darfst nicht vergessen, dass Althalus auch jetzt irgendwo da draußen ist, und er hat Ghend bisher noch jedes Mal

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