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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wenn wir hinkommen?«
    »Vorten?« fragte Khnom mit verblüffter Miene.
    »Gher erfindet manchmal Worte«, erklärte Althalus. »Was er meint ist ›vortäuschen‹ -und sein Vorschlag ist gar nicht schlecht. Gosti soll lieber nicht denken, dass wir zusammengehören. Ich finde, wir sollten tatsächlich so tun, als würden wir uns nicht kennen und uns ins Gostis Festung möglichst aus dem Weg gehen. Wir müssen uns sein Vertrauen erschleichen, und das wird eine Zeit lang dauern. Außerdem wäre es ratsam, dass wir uns ein paar überzeugende Lügen einfallen lassen, aber das ist für Männer in unserem Gewerbe sicher kein Problem.«
    »Nein, das ist es wohl nicht«, pflichtete Ghend ihm bei. »Dann ist es bestimmt das Beste, wenn wir uns gleich hier trennen.«
    »Richtig«, pflichtete Althalus ihm bei. »Wie war's, wenn du und Khnom von hier nach Norden reitet? Dann warten Gher und ich ungefähr eine Stunde und reiten nach Osten. Wenn jemand uns sehen sollte, wird er nicht bemerken, dass wir zusammengehören.«
    »Du bist wirklich klug, Althalus«, sagte Ghend bewundernd. »Du hast ein gutes Auge für Einzelheiten. Wenn das alles vorbei ist, sollten wir uns in Ruhe unterhalten. Ich habe vielleicht einen lohnenden Auftrag für dich. Doch rauben wir erst einmal diesen Gosti aus.«
    »Ja, eines nach dem anderen. Habt ihr zwei genug Gold bei euch, um über diese Brücke zu kommen?« »Reichlich«, antwortete Ghend. »Brauchst du welches?« Seine Stimme klang verschlagen. »Falls ich Ja sagte, würde unsere Partnerschaft gleich hier enden, stimmt's?«
    »Vermutlich.«
    »Die sind sich aber schnell einig geworden, was?«, sagte Gher zu Khnom.
    »Wenn wir geblinzelt hätten, würden wir es gar nicht mitbekommen haben«, bestätigte Khnom. »Wir haben es hier mit Meistern ihres Fachs zu tun, mein Junge. Wir können ›vorten‹, dass wir es nicht wissen, aber wir sollten lieber unsere Augen offen halten.«
    »Da hast du sicher Recht.«
    »Gher und ich werden etwa einen Tag nach euch Gostis Brücke überqueren«, sagte Althalus. »Und wir halten uns in seinem Fort voneinander fern. -Ist euch mein Umhang aufgefallen?«
    »Wie hätten wir ihn übersehen können?«, antwortete Ghend.
    »Meistens lasse ich die Kapuze einfach runterhängen, aber wenn ich sie über den Kopf ziehe und man die Wolfsohren sehen kann, bedeutet das, dass ich mit dir reden muss, einverstanden?«
    Ghend nickte. »Und ich werde es mit meinem Bronzehelm so ähnlich machen. Meistens habe ich ihn am Gürtel hängen. Setze ich ihn jedoch auf, weißt du, dass ich mit dir reden will.«
    »Das scheint sich alles recht gut zu machen«, meinte Althalus. »Ich glaube, mehr haben wir zurzeit nicht zu besprechen. Erst müssen wir uns umschauen, ehe wir uns über nähere Einzelheiten unterhalten. Sobald wir wissen, wo sich die Schatzkammer des Fetten befindet und wie gut sie geschützt ist, können wir unseren Plan genauer ausarbeiten.«
    »Einverstanden«, murmelte Ghend.
    »Gut, dann solltet ihr zwei jetzt bessere aufbrechen. In Gostis Fort sehen wir uns wieder.«
    »Nur werden wir vorten, dass wir uns noch nie zuvor gesehen haben.« Khnom grinste Gher verschwörerisch zu.
    »Er lernt schnell, nicht wahr?«, wandte Gher sich an Althalus. »Wenn wir genügend Gold erbeuten, kann ich ihn vielleicht kaufen und ausbilden.«
    Das überraschte sogar Althalus.
    Gher grinste ihn spitzbübisch an. »Macht Euch keine Sorgen nicht, Althalus, noch seid Ihr der Beste. Um besser als Ihr zu wer den, brauch ich wenigstens noch einen Monat oder zwei -vielleicht sogar drei.«
    Ghend lachte, als er und Khnom sich auf ihre Pferde schwangen und nach Norden ritten.
     

43
     
    »Es geht mir ganz und gar gegen den Strich«, wandte Khnom sich an seinen Verbündeten, während Althalus und die anderen am Fenster standen und beobachteten, wie die beiden nordwärts zu den Landen von Gostis Stamm ritten. »Müssen wir diesen schmierigen Dieb wirklich mit der Hälfte des Goldes entkommen lassen?«
    »Wir brauchen ihn, Khnom«, antwortete Ghend. »Außer du möchtest das Haus von Deiwos betreten und das Buch stehlen.«
    »Lieber nicht.« Khnom schüttelte sich. »Ich habe da so einiges gehört, was Dweia mit Menschen macht, die sie verärgern. In kochendem Pech zu schwimmen klingt im Vergleich dazu noch angenehm.« Dann warf Khnom einen verschlagenen Seitenblick auf Ghend. »Was soll geschehen, wenn er das Buch für uns gestohlen hat? Dann brauchen wir ihn nicht mehr, also könnten wir ihm die

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