Althalus
Nachmittag einholen werden.«
»Ich verstehe, Althalus.« Ein Grinsen der Erleichterung zog über Gostis verschwitztes Gesicht. »Offenbar mag dein Gold dich, Gosti. Sieh doch, wie es mit dir und
Galbak zusammenarbeitet, um die Diebe zu fassen.«
»Wahrhaftig, nicht wahr? Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. «
»Du bist als Besitzer dieses Goldes bestimmt, Gosti, und nun tut es alles, um zu dir zurückkehren zu können.«
»Mir gefällt deine Denkweise, Althalus.«
»Es schadet nie, die Dinge von ihrer besten Seite zu sehen.«
Althalus und Gher blieben nach dem Diebstahl noch ein paar Tage in Gostis Fort. Ihr fetter Gastgeber wurde zusehends bedrückter, weil Galbaks Boten keine guten Neuigkeiten brachten.
»Es ist Zeit, dass wir weiterziehen«, sagte Althalus am Morgen des dritten Tages zu Gher. »Wir reiten über Gostis Brücke und tref fen Eliar drüben am Fluss. Dann geht's zurück zum Haus.«
»Ich dachte, wir wollten nach Hule, um dort auf Ghend zu warten.«
»Darüber möchte ich erst noch mit Emmy reden. Wir haben hier ziemlich an der Realität herumgebastelt, und ich glaube, wir sollten die Dinge ein wenig zurückändern, ehe wir uns zu weit von ihr entfernen. Soweit ich es sehen kann, haben wir nur eine neue Möglichkeit geschaffen. Wenn wir daran herumpfuschen, könnten sich Dutzend und mehr ergeben. Mit zweien käme ich vielleicht gerade noch zurecht, doch zwölf oder vierzehn könnten mein Denkvermögen übersteigen.«
»Aber es wäre viel luster«, meinte Gher mit glänzenden Augen.
»Vergiss es«, brummte Althalus.
Sie packten ihre Habe zusammen und begaben sich zu Gostis Halle. »Wir würden wirklich noch gern bleiben, Gosti«, versicherte Althalus. »Aber ich habe für dieses Frühjahr eine Verabredung mit einem Mann in Maghu. Er wäre außerordentlich verärgert, würde ich ihn bis zum Sommer warten lassen.«
»Ich verstehe, Althalus.« Gosti nickte. »Wir würden gern deine Brücke überqueren, aber ich bin zurzeit ein bisschen knapp bei Kasse. Meinst du …?«
»Ich lasse meinen Leuten an der Brücke Bescheid geben«, versprach Gosti. »Ich glaube, so viel schulde ich dir. Deine Geschichten haben einen langen düsteren Winter aufgehellt, außerdem hast du den Diebstahl gemeldet. Wenn du Ghend nicht aus dem Fort hättest schleichen sehen, hätte es vielleicht eine Woche dauern können, ehe wir dahinter gekommen wären, dass er uns beraubt hat.«
»Ich hatte gehofft, dass du uns die Mautgebühr erlassen würdest. Das nächste Mal, wenn wir durch Arum kommen, werden wir dich besuchen. Dann kannst du uns erzählen, wie Galbak Ghend erwischt und als Leckerbissen für die Wölfe an einen Baum genagelt hat.«
»Ich glaube nicht, dass Galbak so etwas tun würde, Alhalus.«
»Vielleicht könntest du es ihm raten, wenn du das nächste Mal wieder einen Boten zu ihm schickst.« Gosti grinste boshaft. »Das wäre tatsächlich eine gute Geschichte, nicht wahr?«
»Das glaube ich auch. Und wenn sie sich herumspricht, würde bestimmt lange Zeit niemand mehr auch nur auf den Gedanken kommen, dich zu bestehlen.«
Dann sattelten Althalus und Gher ihre Pferde und ritten aus Gostis Fort. Der Mautner an der Brücke winkte sie durch. »Das ist recht gut gegangen, nicht wahr, Althalus«, sagte Gher stolz. »Fast perfekt, Gher«, pflichtete Althalus ihm bei. »Ich wollte nur, wir hätten Galbak nicht beschwindeln müssen.«
»Warum macht Euch das etwas aus?«
Althalus zuckte die Schultern. »Ich mag ihn, und dass ich ihn betrügen musste, hat einen schlechten Geschmack auf meiner Zunge zurückgelassen.«
»Eliar ist da vorn!«, rief Gher. »Wenn wir uns beeilen, kann Emmy uns vielleic ht was zu essen machen. Ihr Essen hat mir im Winter richtig gefehlt.«
»Mir auch, Gher.«
Eliar winkte ihnen und sie folgten ihm in den Wald. »Emmy ist sehr beeindruckt, Althalus«, sagte der junge Mann. »Ich hätte nie gedacht, dass sie billigt, was Ihr getan habt, aber sie hat die ganze Zeit gelacht, als Ihr Ghend an der Nase herumgeführt habt.«
»Sie hat eine künstlerische Ader, Eliar«, erklärte Althalus, »und der Schwindel, den Gher und ich mit Ghend durchzogen, war ein wahres Kunstwerk. Nur noch ein wenig Zeit, und ich habe einen der besten Diebe der Welt aus ihr gemacht.«
Sie brachten ihre Pferde durch die Tür zum Südflügel des Hauses und stiegen kurz darauf die Stufen zu Dweias Turmgemach hinauf.
»Heil den hehren Helden«, begrüßte Leitha sie.
»Warum frotzelst du immer so?«, fragte
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