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Althalus

Althalus

Titel: Althalus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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das Versteck hatte tarnen wollen. Und die Diener dieses Burschen führten ein ähnliches Lotterleben wie ihr Herr, was es Gher und mir noch leichter machte. Die Diener versicherten ihrem Herrn, sein Haus gut zu hüten, sodass er ganz beruhigt ausgehen und sich vergnügen könne. Doch keine Viertelstunde nachdem er gegangen war, verschwanden sie ebenfalls.«
    Nabjor lachte. »So ein Pech!«
    »Nun, Gher und ich kamen in jener Nacht zu noch mehr Geld. Inzwischen hatten wir bereits so viel, dass es lästig wurde, all die Münzen mit uns herumzuschleppen. Darum suchten wir nach unserer Abreise von Kanthon ein abgeschiedenes Fleckchen und vergruben sie dort -und das war nic ht das letzte Mal. Wir haben da unten Geld an mindestens einem halben Dutzend Plätzen versteckt, um es nicht ständig mit uns herumschleppen zu müssen. Und ehe wir es uns versahen, vermehrte es sich weiter.«
    Nabjor lachte. »Weißt du, ich kann mich einfach nicht erinnern, wann ich dieses Problem zuletzt hatte.«
    Althalus überging sein Erlebnis mit dem Papiergeld, weil Nabjor bestimmt allein schon die Vorstellung, mit Papier zu bezahlen, allzu fremdartig gewesen wäre. »Ich könnte noch tagelang von all den Betrügereien und Diebstählen erzählen, die wir da unten durchgezogenhaben, aber unsere größte Ausbeute machten wir ausgerechnet in Arum.«
    »Ich habe gehört, dass sie da unten auf Gold gestoßen sind.«
    Nabjor nickte. »Sag bloß nicht, dass du selbst eine Schaufel in die Hand genommen und Gold geschürft hast.«
    »Ich doch nicht!«, wehrte Althalus fast beleidigt ab. »Das habe ich andere für uns tun lassen. Gher und ich waren auf dem Weg von Perquaine und beeilten uns, rasch nach Hule zurückzukommen. Wir machten Rast in einer Schenke am Weg. Da war ein Bursche in einem prächtigen Umhang aus Wolfsfell. Die Ohren des Tieres zierten die Kapuze.«
    Nabjor beäugte Althalus' Umhang. »Wie ich sehe, hat er offenbar den Besitzer gewechselt. Hast du ihn mit einem Schwindel an dich gebracht, oder hast du ihn dem Burschen etwa abgekauft?«
    »Du hast vielleicht Ideen, Nabjor! Ich stehle Gold, ich gebe es nicht aus. Nun, wie auch immer, die Gäste in dieser Schenke erzählten von einem Gosti Fettwanst, dem eine Mautbrücke gehörte, die zufällig die einzige Möglichkeit war über einen bestimmten Fluss zu gelangen, der zwischen dem Rest von Arum und dem Gebiet dahinrauschte, wo man vor Kurzem auf Gold gestoßen war. Die Mautgebühr, die Gosti verlangte, war mehr als unverschämt, aber die Leute bezahlten sie, und Gosti wurde von Stunde zu Stunde reicher. Nun, eine solche Gelegenheit konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und ich beschloss, mir die Sache näher anzusehen.«
    »Nachdem du bestimmte Besitzverhältnisse geklärt hattest?« Nabjor blickte bedeutungsvoll auf den Wolfsfellumhang.
    »Das is' ganz schnell gangen«, warf Gher feixend ein. »Der Kerl in dem Umhang trat nach einer Weile aus der Schenke. Althalus ist ihm hinterher, schlug ihm den Schwertgriff über den Schädel, und nahm ihm seinen Umhang und die Schuhe weg.«
    Nabjor zog fragend eine Braue hoch.
    »Ich gebe ja zu, ich bin da ein bisschen weit gegangen, aber meine Schuhe fielen beinahe auseinander. Und so nötig hatte der Bursche Schuhe ohnehin nicht, denn es sah nicht so aus, als würde er sich weit von der Schenke entfernen. Jedenfalls saßen Gher und ich auf und ritten weiter. Nach ungefähr einem Tag machten wir wieder in eine Schenke Rast. Auch dort redeten die Gäste von Gosti Fettwanst. Gher und ich erfuhren weitere Einzelheiten. Mir wurde klar, dass Gosti zu bestehlen ein bisschen mehr als ein flotter Diebstahl sein würde und dass wir wahrscheinlich Hilfe brauchten. Da machte sich unser Glück wieder bemerkbar. Meines war schon immer ein bisschen hinterlistig, und Ghers ist sogar noch ärger. Da saßen auch zwei Kerle in dieser Schenke herum, die gar nicht wie Arumer aussahen. Mir entging nicht, dass ihre Augen bei dem Wörtchen Gold jedes Mal aufleuchteten, deshalb zweifelte ich nicht, dass sie im gleichen Gewerbe tätig waren wie wir. Wir redeten mit ihnen, nachdem wir alle die Schenke verlassen hatten, und beschlossen, Partner zu werden, statt uns gegenseitig Steine in den Weg zu legen.«
    »Wir sind aber getrennt zu Gostis Fort geritten«, fügte Gher hinzu. »Wir hatten ausgemacht zu vorten, dass wir einander nicht kannten. Die anderen Stehler hießen Ghend und Khnom, und wir sind nicht mal in ihre Nähe gegangen -nicht, wo irgendwelche von

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