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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derik Peterson
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Wissen ein Teil von mir geworden. Ich hatte mich deutlich stärker verändert, als mir eben noch klar gewesen war. Wieder wurde mir klar: Es war nicht nur ein Wechsel des Geschlechts, es war sehr viel mehr.
Ich stapfte aus dem Bach heraus, setzte mich hin und gab mich diesen neuen und fremden Gefühlen hin. Ich streckte die Arme aus und ließ mich nach hinten fallen, und mitten in einem Stück Wiese irgendwo an einem völlig unwichtigen Bach im Nirgendwo erkannte ich plötzlich die Natur der Dinge. Ich fühlte mich eins mit dem Universum wie noch nie zuvor. Wie ein wirklicher Bewohner dieser Welt. Nicht wie ein Besucher in einer fremden Welt, so wie ich mich in meinem alten Leben manchmal gefühlt hatte. Sondern wie jemand, der endlich zu Hause angekommen war.
Diese Gefühle stürzten mich in tiefste Verwirrung, nicht nur, weil sie so fremd waren, nicht nur, weil das Innerste meiner Seele sie mehr als nur willkommen hieß, sondern vor allem auch wegen der Fremdartigkeit. Das war nicht mein Ich, nicht mein wahres Ich. Nicht das wirkliche Ich. Oder? Vielleicht war mein wahres Ich, tief in mir selbst vergraben, ja doch ganz anders, als ich immer dachte, vielleicht hatte sich mein wahres Ich einfach vor Computern und Schreibtischen tief in mir versteckt und nur auf die richtige Gelegenheit gewartet, hervorzukommen.
Irgendwann machte ich mich mangels Alternativen trotz allem einfach wieder auf den Weg. Es war mittlerweile früher Abend und ich musste mir noch einen Schlafplatz suchen. Ich hatte mir darüber nicht sehr viele Gedanken gemacht, es war schließlich mitten im Sommer und ich hatte einen guten Schlafsack.
Ganz alleine in dem menschenleeren Dorf hätte ich ganz sicher nicht übernachten wollen, da war mir hier draußen doch noch deutlich lieber und auch nicht so gruselig. Die Bäume in einem kleinen Waldstück dienten mir als Dach über dem Kopf und seit langem übernachtete ich wieder einmal im Freien. Es erinnerte mich an das eine Mal, als ich das nach einer ziemlich tollen Party gemacht hatte, es war damals ein tolles Erlebnis gewesen.
Ich rollte meinen Schlafsack und die Isomatte aus und kuschelte mich ein, musste den Schlafsack aber bald wieder öffnen, es war in dem Ding viel zu warm. Außer dem harten Boden fiel mir noch etwas auf. Es wurde nicht richtig dunkel, meine Umgebung war deutlich zu hell zum Schlafen.
Ich konnte aber sowieso nicht einschlafen, zu viele chaotische Gedanken gingen mir durch den Kopf. Die Geräusche des Wäldchens kamen mir unerträglich laut vor, lediglich die Gerüche waren unverändert. Ich lag auf dem Rücken und hielt mir meine Hände vor die Augen. Es waren schöne Hände, vielleicht ein wenig zu blass. Ich umgriff ein Handgelenk und drückte zu, so fest ich konnte. Es waren auch kräftige Hände, viel kräftiger als früher, obwohl sie so schlank waren.
Die Finger waren zierlich, die Nägel relativ kurz geschnitten. Ich spreizte die Finger und sah mir die Sterne und den Himmel durch die Lücken an. Der Himmel war so farbenfroh, ich erkannte bei jedem Stern die Farbe, was mir früher nie gelungen war. Der Anblick war unvergleichlich schön. Ich streckte ein Bein in die Luft und betrachtete meinen Fuß. Dann das andere Bein dazu. Das Gleichgewicht zu halten war seltsam leicht, ich brauchte nicht einmal darüber nachzudenken.
Eins musste ich trotz allem zugeben, es hätte für mich deutlich schlimmer kommen können. Ich berührte meine Brust und die Stelle zwischen meinen Beinen. Es fühlte sich jedoch einfach zu fremdartig an, ich zuckte zurück. Das musste definitiv warten, damit würde ich mich später auseinandersetzen. Irgendwann gelang es mir einzuschlafen, nachdem ich mir mein T-Shirt über die geschlossenen Augen gelegt hatte, das dämpfte endlich das Licht der Nacht.
Ich erwachte kurz nach Sonnenaufgang durch das laute Vogelgezwitscher, ich hatte so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen und fühlte mich einfach großartig. Diese Reise hätte ein richtiger schöner kleiner Urlaub sein können, wäre da nicht die Ungewissheit um das gewesen, was den Leuten passiert war.
Ich blickte durch den Wipfel des Baumes, unter dem ich geschlafen hatte, in den strahlend blauen Himmel über mir und fragte mich neugierig, was die Zukunft für mich wohl bereithalten würde. Für mich hatte sich alles verändert, mein altes Leben, ja sogar ich selbst waren komplett verändert, nichts war mehr so, wie es noch vor kurzem gewesen war. Aber ich sah neugierig dem entgegen, was das Leben

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