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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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fügte er drohend hinzu. „Du wirst bald einige der Versager aus Argion wieder bei dir haben, Absalom, und ab diesem Zeitpunkt wirst du anfangen, die vier Schüler zu jagen und mir ihre Köpfe bringen! Sie haben nicht nur versagt, was sie getan haben, betrachte ich als Verrat! Enttäusche mich auch du nicht noch einmal, Absalom, oder es wird das letzte Mal gewesen sein!“
    Molaar wollte sich bereits abwenden, da rief ihn Absalom noch einmal zurück.
    „ Herr? Ich habe noch eine gute Neuigkeit für Euch. Es mag unbedeutend erscheinen, doch …“. Als er zögerte weiterzusprechen, brüllte Molaar erneut.
    „ Sprich schon, Absalom, ehe ich endgültig die Geduld verliere!“
    „ Nun Herr, es war mir gelungen, einen mir Unterworfenen zu unseren Feinden zurückzuschicken. Diese Kreatur konnte während der Schlacht einen Magier vom Seelenwald ermorden!“
    „ Bist du dir dessen auch wirklich sicher?“, fragte Molaar lauernd.
    „ Ja, Meister, ich konnte die Erschütterung der Sphäre spüren, als er starb!“
    Wieder überlegte Molaar einen Augenblick, ehe sich ein triumphierendes Lächeln auf seine Züge legte.
    „ Dein Orden schrumpft schnell, Zelio von Dhomay!“, sagte er leise vor sich hin, ehe er sich nochmals dem zitternden Magier zuwandte. „Nun gut, Absalom, das ist wenigstens etwas!“
    Mit einer herrischen Geste beendete er die Verbindung. Wenn er erst der Herrscher über ganz Velia war, würde sich Absalom dafür verantworten müssen, ebenso wie jene Unfähigen in Argion, die trotz ihrer Überzahl nicht in der Lage gewesen waren, den Widerstand der Argion zu brechen und die Zitadelle zu erobern. Nur wegen deren Unfähigkeit hatte er überhaupt fast alle Magier aus Solien nach Argion befohlen. Wenn sie nicht bald wirkliche Erfolge vorweisen konnten, würde er selbst nach Septrion gehen müssen!

K apitel 20
    Als ich erwachte, war ich einen Augenblick lang zutiefst verwirrt, weil ich in einem völlig abgedunkelten Raum auf einem weichen Bett lag, nur mit einer kurzen Stoffhose bekleidet. Um meine Brust war eine dicke Bandage gewickelt und irgendwo darunter vermeinte ich, ein leicht schmerzhaftes Pochen zu verspüren. Aber ich fühlte mich einigermaßen gut, war nicht mehr schweißgebadet, der dämmrige Nebel des Fiebers, der mich so lange in seinen Fesseln gehalten hatte, war verschwunden. Meine erste Überlegung war, wo ich mich wohl befand, dann wurde meine Aufmerksamkeit von etwas anderem beansprucht. Ich glaubte, irgendwo nahe bei mir die gleichmäßig ruhigen Atemzüge einer schlafenden Person zu hören. Schmerzen durchfuhren meinen Körper und mahnte mich zu langsamer Vorsicht, als ich vorsichtig versuchte, meinen rechten Arm zu bewegen. Deutlich behutsamer und sehr langsam hob ich meinen Arm und tastete durch das undurchdringliche Dunkel. Gleich darauf berührte ich etwas, das sich wie das weiche Haar einer Frau anfühlte, und ließ meine Hand flüchtig hindurchgleiten. Ruckartig richtete sich eine Gestalt neben meinem Bett auf und eine nur zu bekannte Stimme fragte unsicher:
    „ Alvion?“
    „ Salina, wo bin ich?“, presste ich gequält hervor und war überrascht, wie viel Mühe es mir bereitete, überhaupt zu sprechen. Sie achtete gar nicht auf meine Frage, stattdessen fühlte ich gleich darauf zwei zarte Hände an meinem Gesicht, die sanft über meine Wangen streichelten.
    „ Du bist tatsächlich wach?“, flüsterte sie immer noch ungläubig.
    „ Ja, es scheint so. Wo bin ich, Salina?“, erwiderte ich und es hätte fast spöttisch geklungen, wenn meine Stimme nicht so schwach gewesen wäre.
    „ Warte einen Moment.“
    An den Geräuschen, die sie machte, glaubte ich zu erkennen, dass sie den Raum durchquerte und irgendwo nach irgendetwas kramte. Augenblicke später flackerte eine Kerze auf und ich erkannte im fahlen Kerzenlicht Salinas Gestalt, einige Schritte von mir entfernt. Der Raum war kleiner als ich zunächst angenommen hatte, und das Bett, in dem ich lag, nahm schon den meisten Platz ein. Hinter Salina stand noch ein kleines Schränkchen und neben dem Bett ein kleines Tischchen, auf dem eine Schale Wasser stand und mehrere Tücher lagen. Sie kam langsam wieder heran und trug die Kerze vor sich her, in deren Licht sie atemberaubend schön aussah, auch wenn ich selbst in dem schwachen Licht die dunklen Ringe um ihre Augen und die tiefe Sorge darin erkennen konnte. Dann setzte sie sich neben mich auf die Bettkante und blickte mich prüfend an.
    „ Wo bin ich, Salina?“,

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