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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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viele seiner Magier aus dem Süden nach Argion zu befehlen. Nur deswegen gelangen uns diese überraschenden Erfolge im Süden. Ihr verdankt sie den Argion, ihrer Opferbereitschaft und ihrem über die Maßen tapferen Widerstand!“, belehrte er die übrigen Versammelten, woraufhin sich betretenes Schweigen breitmachte.
    „ Bald aber wird Argion ganz am Boden liegen und Molaar kann den Großteil seiner Soldaten von dort wieder abziehen und zurück nach Solien schicken. Alles, was ihr, dank der Argion, gewonnen habt, ist Zeit!“
    „ Blitz und Donner!“, brüllte Talon, der Abgesandte der Zal durch den Raum, sprang auf und lief schimpfend hin und her. „Diese verfluchten Bestien! Ich hätte nicht übel Lust, alle Streiter meines Volkes zu holen und loszumarschieren!“
    Wäre der Anlass nicht so ernst gewesen, hätte man den Auftritt des Zal als drollig empfunden und leise darüber gelächelt, doch keine Miene regte sich, während der Zal weiterhin schimpfte. Die Drohung, die er ausgestoßen hatte, wäre in normalen Zeiten eine furchtbare gewesen, da die Zal gefürchtete, wilde Kämpfer waren, denen normalerweise nur unter größten Mühen beizukommen war, darin standen sie ihren Vettern, den Tepilen nicht nach. Motus ließ sich von der Wut des Zals anstecken.
    „ Majestät, wir müssen den Argion zu Hilfe kommen!“, rief er dem nachdenklichen Melior über den Tisch hinweg zu. „Lasst die Truppen im Osten ausfallen und den Feind in Argion abschneiden!“
    Zum ersten Mal regte sich Aslans Miene und sichtlich empört fuhr er den neben ihm Sitzenden an:
    „ Seid Ihr wahnsinnig, Motus? Glaubt Ihr, wir hätten das nicht schon längst getan, wenn eine Möglichkeit dazu bestanden hätte? Aber wir würden die Mauer des Ennos entblößen und dem Feind das Tor nach Vylaan geradezu einladend öffnen! Uns stehen nicht nur ein paar leichte Abteilungen gegenüber, selbst wenn der Großteil in Argion kämpft! Nein, Motus, im Osten stehen immer noch große, kampfbereite Kräfte, die nur darauf warten, dass wir den Schutz der Mauern verlassen. Schlagt Euch diesen hirnverbrannten Gedanken aus dem Kopf!“
    „ Wie könnt Ihr es wagen, Aslan?“, brüllte Motus mit hochrotem Kopf zurück.
    „ Majestät, ich darf die Kosten, sowohl finanziell als auch in Hinsicht auf die Soldatenzahl zu bedenken geben“, warf der bisher stumme, unscheinbare Beauftragte für Finanzen ins Gespräch ein.
    „ Ihr feilscht?“, kam die empörte Frage von Talon, der sich nun ebenfalls einschaltete. „Dieser Krieg ist keine Frage der Kosten, du Narr!“
    „ Aber auch keine des Ungestüms!“, mischte sich nun Tema Roxin ins Gespräch ein. „Ich teile Galateas’ Ansicht insoweit, dass wir nur unnötig Soldaten verlieren würden, wenn ...“, weiter kam sie nicht, denn Motus wandte sich nun wutschnaubend an sie:
    „ Ja sollen wir denn immer weiter zurückweichen? Ihr habt doch gehört, dass Erfolge möglich sind! Die Nachrichten aus dem Süden sollten Euch das gezeigt haben!“
    „ Genau, was ist mit dem Süden?“, warf Talon ein. „Lasst die Armee dort vorrücken und dem Feind im Südwesten in den Rücken fallen!“
    „ Das geht nicht, dafür haben wir nicht genügend Soldaten!“, wandte Aslan ein. „Das Land ist zu groß und die Entfernungen zu weit. Wir würden nicht nur Perlia und den Weg nach Zentralsolien entblößen, sondern auch unsere Truppen ohne Schutz der Flanken ins Verderben schicken. Um mit einem Vorstoß erfolgreich sein zu können, bräuchten wir jetzt und in diesem Augenblick das dreifache an Truppen in Perlia!“
    „ Na dann schafft sie hin! Wir dürfen nicht immer nur abwarten!“, rief der Zal empört aus und in dieser Form ging es weiter. Es entwickelten sich lautstarke Wortgefechte, in denen sich alle gegenseitig beschuldigten, Solien kopflos oder feige dem Feind preiszugeben, bis es dem lange ruhig beobachtenden Melior zu viel wurde. Er sprang auf und donnerte mit hochrotem, wutverzerrtem Gesicht:
    „ Schweigt! Allesamt! Wir sind doch hier nicht in einer Taverne! Keinesfalls werde ich den Truppen im Osten oder Süden den Befehl geben, blindlings loszustürmen. Schluss jetzt!“
    Auf der Stelle verstummte jedes Gespräch und alle blickten erschrocken auf den wütenden König, der, seine Arme auf den Tisch gestützt, die Anwesenden drohend anfunkelte. Als sich alle wieder gesetzt hatten, ließ sich auch Melior wieder in seinen Stuhl zurücksinken und wandte sich in ruhigem Ton an Zelio, der das ganze Geschehen mit einem

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