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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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dass seit einigen Tagen auch eine verstärkte Kundschaftertätigkeit naraanischer Schiffe in der Nähe unserer Küsten erfolgt. Nach eingehenden Beratungen mit Elef Marca und Venron, dem Befehlshaber der königlichen Garnison in Bilonia, gelang es mir, beide zu überzeugen, dass Tar Naraan, trotz der von Euch so vortrefflich ausgehandelten Friedensverträge zum Angriff auf unser geliebtes Königreich rüstet.
     
    Einen Augenblick lang unterbrach Aslan laut schimpfend seine Lektüre und ballte seine Hand zornig zur Faust.
    „ Möge Nisistrus persönlich diesen Schwachkopf holen! Wie kann man nur so geschwollen schreiben? Dieser Idiot, ich kenne doch Elef und Venron, sie werden stundenlang auf ihn eingeredet haben, bis er begriffen hatte, welche Gefahr eigentlich droht!“ Kopfschüttelnd schloss er einige Augenblicke die Augen und rief dann laut nach seinem Sekretär, der bisher nicht gewagt hatte, nach Hause zu gehen. Als dieser seinen Kopf zur Tür hereinsteckte, wartete Aslan nicht einmal, bis er sich ordnungsgemäß erkundigen konnte, was sein Begehr war, sondern sagte im Befehlston:
    „ Holt Euch einen Soldaten der Palastwache oder einen Stalljungen oder irgendjemand und lasst auf der Stelle Motus hierher bringen, wenn nötig mit Waffengewalt! Sagt meinem Kollegen, es geht um Leben und Tod!“
    Dann wandte er sich wieder dem Bericht Teratos zu, ohne die Bestätigung seines Befehls noch zu hören.
     
    Auf meinen Befehl hin wurden die folgenden ersten Maßnahmen beschlossen, um einem Angriff Meridias zu begegnen. Zunächst wurden schnelle Segler geschickt, um einerseits sämtliche Einheiten der südlichen Flotte hier am südlichen Kap zusammenzurufen, und andererseits auch die in Kelmar stehenden Einheiten der nördlichen Flotte zu alarmieren. Weiter ergaben unsere Beratungen, dass es Aufgabe der südlichen Flotte sein wird, die Südküsten des Landes zu schützen, da sie vermutlich nicht zur rechten Zeit mit der erforderlichen Stärke hier ankommen wird, um dies entlang der Ostküste tun zu können. Den Göttern sei Dank besteht jedoch an den Steilküsten des Ostens bis weit hinauf in den Norden keine Möglichkeit für die feindliche Streitmacht, anzulanden. Dennoch ließ Venron entlang des gesamten Küstenverlaufs in gewissen Abständen Beobachtungsposten errichten, um in diesem Fall die nötige Sicherheit zu haben. Doch bedauerlicherweise gibt es durch natürliche Gegebenheiten immer noch Orte, die dem Feind als Einfallstor nach Solien dienen können. Nach intensivem Studium der Landkarten entdeckte ich, dass etwa dreihundert Meilen nördlich von Bilonia die gewaltigen, unüberwindlichen Solischen Berge, die Ostsolien von den zentralsolischen Gebieten um Kelmar trennen, zu einer Hügelkette abfallen, die ein feindliches Heer leicht überwinden kann. Da das nördlich dieser Hügel gelegene Land nicht durch eine Steilküste begrenzt wird, vermute ich, dass dort die Landung feindlicher Kräfte erfolgen wird.
     
    „Du bist ein endloser Schwafler und ein Dummkopf, Terato!“, brüllte Aslan nach diesen Schilderungen wütend in den mittlerweile fast dunklen Raum hinein. „Was für ein König wäre Melior denn, wenn er nicht wüsste, wie seine Länder aussehen? Natürlich wird die Landung dort erfolgen, das hätte dir der dümmste Soldat nach einem kurzen Blick auf die Karte auch sagen können!“
    Es gelang ihm nur schwer, sich einigermaßen zu beruhigen und eine Kerze zu entzünden, damit er weiter lesen konnte.
     
    Bereits während ich diese Zeilen verfasse, lässt Venron seine Truppen abmarschbereit machen, um sich dort dem Feind in den Weg zu stellen. Den Schutz Bilonias wird die Flotte übernehmen müssen, denn die Soldaten Bilonias sind die Einzigen, die noch rechtzeitig dorthin gelangen können. Auf meinen Vorschlag hin wird Venron auch auf den Hügeln Posten einrichten, und die für den Feind günstigsten Stellen befestigen lassen. Ich hoffe, in Eurem Sinne gehandelt zu haben, als ich angeordnet habe, die waffenfähigen Männer und Frauen hier im Süden zusammenzurufen, ebenso wie ich eine Nachricht nach Perlia schicken ließ, und dort um Hilfe in Form von Truppen gebeten habe. Bedauerlicherweise wurde schon kurz nach dem Eintreffen des Schiffes in Bilonia dessen Entdeckung bekannt, vermutlich, weil einige Dummköpfe der Besatzung nicht schweigen konnten, daher haben wir nun auch noch mit Panik und Chaos zu kämpfen. Ich habe die Ratsmitglieder der Stadt angewiesen, beruhigend und mäßigend auf die

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