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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Thiering
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oder Ahnung, die ich jedoch nicht greifen konnte, denn ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, sagte sie:
    „ Mein Name ist Salina von Zelio. Ich habe beschlossen, gegen die tiefsten Überzeugungen meines Ordens zu handeln und euch im Kampf beizustehen, da ihr ohne Hilfe gegen die Magier von Fran verloren wäret. Nur durch Zufall war ich in diesem Teil Soliens und bemerkte, welches Unheil sich hier anbahnt.“
    Nachdem sie geendet hatte, breitete sich ob dieser ungeheuren Worte erneut Schweigen aus. Jedem von uns wurde das gesamte Ausmaß der Bedrohung mit einem Mal in aller Deutlichkeit vor Augen geführt, denn wenn ein Magier einen solch weit reichenden Beschluss fasste, musste das Undenkbare tatsächlich geschehen sein. Außerdem waren alle zu sehr beeindruckt von der Aura, die diese junge Frau umgab. Sie vollführte eine kurze Handbewegung, woraufhin sich die Pferdefiguren wie von Geisterhand bewegt wieder an ihren alten Platz auf der Karte verschoben.
    „ Macht es so, Venron, oder gar nicht!“, sagte sie in einem sanften Tonfall, der jedoch eindringlicher war, als ein Befehl es gewesen wäre. Nun endlich tat Venron das Richtige, nachdem ihm keine Wahl mehr gelassen wurde, und war sichtlich dankbar und erleichtert, dass ihm die Entscheidung abgenommen wurde.
    „ Seid uns Willkommen, Salina, und seid unseres Dankes versichert! Wir ahnten es, doch wir hofften bis zuletzt, dass der Orden von Fran nicht so weit gehen würde. Natürlich ist Eure Hilfe von unglaublich großem Wert, sodass ich nunmehr gedenke, den Vorschlägen von Abax und Alvion zuzustimmen! Gibt es unter euch noch Einwände?“, fragte er in die Runde. Die zuvor noch greifbare Anspannung hatte sich in Luft aufgelöst und das war in jenem Moment nur zu Damas’ Besten. Dessen Miene verfinsterte sich noch weiter, doch, ein Feigling, wie er war, wagte er es nicht mehr, noch etwas einzuwenden. Also fuhr Venron schließlich fort:
    „ Nun, dann ist es beschlossen! Unsere Reiter werden heute noch aufbrechen und an der bezeichneten Stelle im Norden lauern. Wann ihr euren ersten Angriff reitet, überlasse ich eurer eigenen Einschätzung, am besten verlasst ihr euch auf die Beobachtungsposten! Horcht auch auf unsere Hornsignale, möglicherweise könnt ihr uns in einem entscheidenden Moment wirkungsvoll entlasten.“
    „ Den Göttern sei Dank!“, stieß Abax erleichtert hervor.
    Ohne ein weiteres Wort signalisierte Venron, dass die Versammlung beendet war, und begann umgehend ein leises Gespräch mit der Magierin. Die meisten Offiziere verließen augenblicklich und fast fluchtartig das Zelt, peinlich darauf bedacht, weder Abax noch mir ins Gesicht zu blicken. Damas starrte wütend auf die Karte, dann hob er seinen Blick und zischte drohend und hasserfüllt zu mir und dem neben mich getretenen Abax herüber.
    „ Das ist noch nicht vorbei!“
    „ Darauf kannst du Gift nehmen, Damas!“, erwiderte Abax seine Drohung mit kalter Stimme und finsterem Blick.
    „ Sollen wir es gleich jetzt erledigen, Damas? Nur du und ich?“, fragte ich herausfordernd und tätschelte mein Schwert. Einen Moment lang sah es so aus, als würde er tatsächlich den Mut aufbringen, doch dann verließ ihn der Mut, auch weil er wusste, dass es ihm ans Leben gehen würde. Stattdessen stürmte er wutentbrannt aus dem Zelt. Nach den Dingen, die er gesagt hatte, durfte ich ihn eigentlich gar nicht gehen lassen, doch das, was hier bevorstand, ließ keinen Platz für persönliche Rachegefühle.
    „ Ich befürchte, er wird das persönlich nehmen und versuchen uns das zurückzuzahlen“, erklang die Stimme von Abax neben mir.
    „ Vermutlich hast du Recht, Abax, aber er weiß, was ihm dann bevorsteht. Außerdem gab es keinen anderen Weg, Abax, das weißt du! Den Göttern sei Dank, dass sie diese Magierin geschickt haben, sonst wäre bereits jetzt alles verloren! Selbst Venron hätte irgendetwas unternehmen müssen, wenn wir seinem Stellvertreter an den Kragen gegangen wären und ob er dann noch unseren Vorschlägen zugestimmt hätte, ist mehr als fraglich.“
    „ Jedenfalls danke ich dir, Alvion, du warst der Einzige, der mir den Rücken gestärkt hat! Ich befürchte das Schlimmste, angesichts solcher Männer!“, erwiderte er und wies auf die wenigen noch anwesenden Offiziere, von denen sich ebenfalls keiner traute, uns ins Gesicht zu blicken oder uns anzusprechen. „Ich stehe in deiner Schuld!“, fügte er noch hinzu.
    „ Begleiche bei Gelegenheit deine Würfelschulden bei mir,

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