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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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meiner Cousine nach Russland abgeschoben wurde? Die war nämlich eine Spionin.«
    Sasha blieb wie angewurzelt stehen. Würde er denn nie damit aufhören?
    Â»Wenn Sashas Mum tatsächlich eine Spionin wäre, hätte die Regierung sie bestimmt nicht einfach nach Russland zurückgeschickt«, erwiderte Jax, ohne seine dunklen Augen von Sasha zu nehmen. »Sie wäre wegen Hochverrats ins Gefängnis gewandert.« Er drehte sich um und blickte Brett durchdringend an. »Hör endlich auf, Shriver!«
    Â»Was willst du denn, verdammt noch mal? Glaubst du, ich habe Angst vor dir?«
    Â»Wäre besser für dich. Lass Sasha in Ruhe!«
    Coach Hightower räusperte sich und bedeutete Sasha und Amanda, den Einkauf nach vorn zu bringen. »Hört mal, wir nehmen jetzt alle eine schöne Ladung Zucker zu uns und dann vertragen wir uns wieder, okay?«
    Sasha ging mit einem dicken Kloß in der Kehle nach vorn. Jax hatte sich auf ihre Seite geschlagen, obwohl er doch eigentlich vorgehabt hatte, so wenig wie möglich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Zu Beginn der sechsten Stunde war Bretts Regentschaft als ungekrönter König der Telluride High offiziell vorüber. Abgesehen von den Ravens wurde er von allen gemieden. Kurz vor Unterrichtsbeginn sagte Brody zu Jax: »Ich hab ein paar Schüler belauscht. Angeblich hast du Brett Prügel angedroht, wenn er Sasha nicht in Ruhe lässt. Sie finden es ziemlich beschissen, dass sie vor ihrem eigenen Cousin beschützt werden muss.«
    Brett hatte sich ins eigene Fleisch geschnitten. Weil er aber eine verlorene Seele und obendrein ein verwöhntes Würstchen war, begriff er gar nicht, wie tief er sich reingeritten hatte.
    Â»He, Sasha, warum erzählst du Mr Bruno nicht, dass dein Dad von der Russenmafia erschossen wurde?«, hetzte er deshalb weiter.
    Â»He, Shriver, wieso hältst du nicht die Klappe? Lass sie in Ruhe und kriech zurück in deine Höhle«, erwiderte Thomas.
    Die halbe Klasse fiel mit ein und Brett bekam unmissverständlich mitgeteilt, was die anderen von ihm hielten. Sogar Juliannes Arbeitsbienen bedachten Brett mit Blicken, als wäre er der Dreck, den sie sich von den Schuhen kratzten. Das schien ihn wirklich zu verblüffen.
    Auch Mr Bruno runzelte die Stirn. Allerdings aus ganz anderen Gründen. Brett war seine Geheimwaffe, der Mann an vorderster Front, der neue Jünger für Eryx anwerben sollte. Stattdessen machte er einen dummen Fehler nach dem anderen und bewirkte damit genau das Gegenteil – er schreckte die meisten Schüler ab.
    Jax hatte sich neben Sasha gesetzt. Er hoffte, dass seine Nähe ihr half, ihren Hass auf Bruno wenigstens halbwegs im Zaum zu halten. Als der Unterricht begann, hielt sie den Kopf gesenkt und kritzelte in ihrem Spiralblock herum, während Bruno über den Krieg von 1812 dozierte. Gegen Ende des Vortrags sagte er: »Die Abschlussprüfung findet nächsten Dienstag statt. Das heißt, wir werden morgen und am Freitag den Stoff des gesamten Semesters noch einmal wiederholen. Bedauerlicherweise bin ich am Tag der Prüfung nicht da. Miss Rose hat sich bereit erklärt, mich zu vertreten.«
    Jax horchte auf und warf Brody einen Blick zu. Der Lumina nickte kaum merklich. Bis Dienstag blieb ihnen nicht viel Zeit. Falls an diesem Tag das Skia-Treffen stattfand, mussten sie so schnell wie möglich herausfinden, wohin Bruno fuhr und mit wem er sich traf. Nur so konnten sie einen geeigneten Plan für die Gefangennahme erstellen und Mephistopheles bitten, für die benötigten Doppelgänger zu sorgen.
    Jax schaute Sasha an und ihm wurde leicht schwindelig. Sobald Bruno abgereist war, würden sie alle verlorenen Seelen in Telluride einsammeln. Danach würde er auf den Berg zurückkehren und Sasha würde ihn vergessen. Er hatte tausend Jahre auf sie gewartet und dann war nach nicht einmal zwei Wochen alles wieder vorbei. Doch egal, wie lange er noch lebte – noch einmal tausend Jahre, eine Million Jahre –, er würde sie niemals vergessen.
    Nach Unterrichtsschluss nahm Sasha Amanda mit zu den Shrivers. Boo trottete neben ihnen her. »Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen doof, aber meine Tante ist eine ziemliche Hexe. Sie und mein Dad waren total zerstritten. Deshalb kann sie mich wahrscheinlich auch nicht ausstehen. Falls sie pampig wird oder so, entschuldige ich mich schon mal im Voraus.«
    Â»Ist

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