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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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doch er reagierte nicht, bis sie irgendwann wieder niedergeschlagen vor sich hin starrte. Von ihrer freudigen Erregung war nichts mehr übrig.
    Während der restlichen Stunde überlegte Sasha, wie sie Amanda am besten ansprechen sollte. Und schon nach der nächsten Pause ergab sich eine Gelegenheit. Sie hatten eine Freistunde und alle, die nicht mit der Vorbereitung des Jahrbuchs oder der Abschlussfeier beschäftigt waren, mussten sich zur Stillarbeit in der Bibliothek einfinden. In den ersten fünf Minuten riss Coach Hightower, der als Aufsichtslehrer eingeteilt war, alle möglichen Witze und redete viel über Basketball, besonders mit Jax. »Wir haben nur noch zwei Spiele vor der Winterpause. Aber im Januar ist der Terminkalender richtig voll.« Er sah sich im Raum um. »Ihr kommt doch heute Abend alle zum Spiel, oder?«
    Alle nickten und er sah sehr zufrieden aus.
    Sasha saß im hinteren Teil der Bibliothek, schaute in regelmäßigen Abständen zum Fenster hinaus und versuchte, Boo zu entdecken. Jax setzte sich zu ihr. Auch Brett und East hatten sich ganz nach hinten verzogen. Sie redeten nicht und sie lernten auch nicht. Sie saßen nur da und starrten in die Gegend, hauptsächlich in Sashas Richtung. Gestern hätte ihr das schreckliche Angst eingejagt. Aber heute war es ihr egal.
    Amanda saß am anderen Ende der Bibliothek bei ein paar Mädchen, die still und vermutlich ziemlich gut in der Schule waren. Sie lernten tatsächlich. Amanda hatte ein Buch vor sich liegen, doch sie blätterte kein einziges Mal eine Seite um.
    Dann sagte Coach Hightower: »Wir brauchen unbedingt Kekse und Kakao. Wer würde uns denn was besorgen?«
    Sofort hob Amanda die Hand. »Ich«, rief sie.
    Â»Na prima«, meinte der Coach und sah sich um, bis sein Blick an Sasha hängen blieb. »Willst du vielleicht mitgehen und tragen helfen?«
    Sasha nickte rasch, denn sie war froh, dass er sie ausgesucht hatte. Das war ihre Chance, um Amanda besser kennenzulernen.
    Er drückte ihnen zwanzig Dollar in die Hand, sie verließen die Bibliothek und steuerten den Hauptausgang an. Sasha wartete zunächst ab. Doch nachdem sie mit Boo im Schlepptau das halbe Schulgelände überquert hatten, wurde ihr klar, dass Amanda von sich aus kein Wort sagen würde. Also musste sie die Initiative ergreifen. »Wie lange lebst du schon in Telluride?«
    Â»Ich wohne in Placerville.«
    Schweigend gingen sie weiter.
    Â»Warum sollte Brett so eine Geschichte über dich erfinden?«, fragte Amanda plötzlich.
    Â»Er wollte mich zu den Ravens locken. Weil er mit der netten Masche nicht weitergekommen ist, hat er es auf die harte Tour versucht. Er wollte dafür sorgen, dass ich am Boden zerstört bin und mich irgendwann geschlagen gebe. Anschließend hätte er alles zurückgenommen und so getan, als wäre das Ganze nur ein Witz gewesen.«
    Â»Und wieso willst du nicht zu den Ravens? Das klingt doch ganz toll. Und sie laden nicht jeden ein.«
    Sasha wählte ihre Worte sorgfältig. »Weißt du, was man machen muss, um Mitglied zu werden?«
    Â»Na klar. Man muss Gott aufgeben und schwören, dass man Eryx folgt.«
    Sasha wurde neugierig. Wie viel wusste Amanda wohl? »Wer ist Eryx?«
    Â»Er ist so was wie ein Engel. Und er kann dir jeden Wunsch erfüllen.«
    Â»Und wieso habe ich dann noch nie was von ihm gehört? Ich meine, wenn er Wünsche erfüllen kann, warum wissen dann nicht viel mehr Menschen über ihn Bescheid?«
    Amanda zuckte die Schultern. »Weiß ich auch nicht. Weil seine Jünger dann schikaniert würden? Vielleicht treffen sie sich deshalb nur heimlich.«
    Â»Ist ja auch egal. Für mich ist das jedenfalls nichts.«
    Â»Wieso? Bist du eine Superfromme oder so was?«
    Â»Ich glaube an Gott und ich hoffe, dass ich nach dem Tod in den Himmel komme. Wenn mich das zu einer Superfrommen macht, lautet meine Antwort Ja. Ich habe keine Lust, Gott einfach fallen zu lassen und irgendeinem Typen hinterherzulaufen, von dem ich noch nie etwas gehört habe.«
    Â»Auch dann nicht, wenn er dir all deine Wünsche erfüllen könnte?«
    Â»Was ich mir wünsche, kann er sowieso nicht erfüllen.«
    Â»Was denn?«
    Â»Mein größter Wunsch ist, dass mein Dad nicht tot sein soll.«
    Â»Oh.« Amanda hielt den Blick geradeaus gerichtet. Sie waren auf der Colorado Avenue angekommen. »Meine Mum ist

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