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Am Anfang ist die Ewigkeit

Am Anfang ist die Ewigkeit

Titel: Am Anfang ist die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trinity Faegen
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versteckt.
    Brody, der direkt hinter Jax stand, wirkte dagegen fast winzig. Er trug seine Streberbrille und ein grün kariertes Flanellhemd, unter dem ein T-Shirt mit Star-Trek-Aufdruck zu sehen war.
    Ohne Sasha eines Blickes zu würdigen, traten sie an den Tresen und Brody ergriff das Wort. »Wir sind letzte Woche zu unserem Dad nach Telluride gezogen. Er will, dass wir gleich mit der Schule anfangen und nicht bis nach den Ferien warten. Wir würden uns gern anmelden. Ich bin Brody Hewitt und das ist mein Bruder Jack.«
    Rose wiederholte ihre Ansprache. Dann nahm sie alle drei Zeugnisse und ging in einen kleinen Büroraum nebenan.
    Sasha starrte auf ein Foto, das über einem Aktenschrank an der Wand hing und Telluride im Herbst zeigte. Andauernd flog die Eingangstür der Schule auf, während immer mehr Schülerinnen und Schüler ins Gebäude strömten. Sie konnte ihre neugierigen Blicke im Rücken spüren.
    Â»Entspann dich, Sasha«, sagte Brody leise.
    Â»Du hast leicht reden«, flüsterte sie zurück.
    Â»Ãœberhaupt nicht! Ich wurde früher in der Schule ständig gehänselt und verarscht. Ich war so eine Art Klassendepp.«
    So eine Art? Sie warf Jax einen raschen Blick zu.
    Â»Ich freu mich schon, die Rache des Streberbrody live und in Farbe mitzuerleben.«
    Brody wurde tatsächlich rot. »Jax glaubt, dass die Mädchen auf mich stehen werden.«
    Â»Wenn du nicht anfängst, klingonisch zu reden oder irgendwelchen abstrusen Müll über Battlestar Galactica zu erzählen, hat er wahrscheinlich sogar Recht.« Brody strahlte eine undefinierbare Anziehungskraft aus.
    Da ging die Tür des angrenzenden Büros auf und Rose kam zurück. Sie streckte ihnen ein paar Zettel entgegen. »Das sind eure Stundenpläne. Da das Halbjahr bald vorbei ist, hat Mr Mooney euch in dieselben Kurse eingeteilt. Falls doch noch die eine oder andere Änderung notwendig wird, können wir uns nach Weihnachten darum kümmern. Für den Anfang ist es wohl das Beste, euch drei in einen Topf zu werfen.«
    So viel zu ihrem Vorhaben, andere Kurse als Jax zu belegen. Sie würde in jeder Unterrichtsstunde mit ihm zusammen sein, fünf Tage die Woche. Sie konnte nichts weiter tun, als sich einen Platz zu suchen, der so weit wie möglich von ihm entfernt war. Sie nahm ihren Stundenplan und überflog ihn. Sofort fiel ihr ein Name ins Auge – Emil Bruno. »Könnte ich vielleicht einen anderen Geschichtslehrer haben?«
    Rose schien überrascht. »Aber wieso denn, Sasha? Mr Bruno ist der absolute Lieblingslehrer der Schule.«
    Natürlich war er das. Er spielte seine Rolle offensichtlich gut. Sasha lächelte, während sie fieberhaft nachdachte und gegen die aufsteigende Übelkeit ankämpfte. Ȁhm, na ja, er ist mit meiner Tante befreundet und ich möchte nicht, dass irgendjemand auf die Idee kommt, er würde mich bevorzugen … oder etwas in der Art.«
    Â»Ach was, keine Sorge! Brett ist auch in seinem Kurs und Mr Bruno schenkt ihm ganz bestimmt nichts. Er fordert Brett eher stärker als alle anderen.«
    Rose gehörte eindeutig zum Mister-Bruno-Fanclub. Kein Wunder, denn Jax zufolge verstanden es die Skia ganz hervorragend, Bewunderer und Anhänger zu finden. Dann brauchten sie nur noch Schwachstellen aufdecken, Bedürfnisse und Sehnsüchte erfüllen und die Falle schnappte zu.
    Rose schien eine nette Frau zu sein. Würde sie sich verändern, wenn sie regelmäßig mit Mr Bruno zusammen wäre? Was war ihr größter Wunsch? Was konnte Bruno ihr versprechen?
    Bei Konflikten gab Sasha meistens nach und ging einer Konfrontation lieber aus dem Weg. Aber in diesem Fall konnte sie sich nicht einfach damit abfinden. »Es muss doch noch einen anderen Geschichtslehrer geben«, sagte sie und überhörte das aufgebrachte Klopfen, das Jax mit seiner Stiefelspitze am Tresen veranstaltete. Sie war wild entschlossen, das durchzuziehen, und würde sich auch von Jax nicht davon abbringen lassen. Geschichte wäre das reinste Horrorfach, wenn sie mit Mr Gruselgeist im gleichen Raum sein musste. Der Mann ekelte sie an.
    Das Lächeln wich aus Roses Gesicht und sie blickte Sasha ärgerlich an. »Es gibt noch einen, aber nur für die unteren und mittleren Klassenstufen. Du bist aber im Abschlussjahrgang, Sasha. Falls du im Frühjahr deine Prüfungen ablegen willst, musst du

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