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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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sich zwischen den beiden Schiffen erstreckte. Impris! , rief er. Hören Sie uns?
    Die Antwort klang verzerrt, wie aus einem zu hoch eingestellten Lautsprecher. Schließlich konnte Legroeder einzelne Worte verstehen: … hören Sie! Wir hören Sie!
    Legroeder rief zurück: Impris, hier ist die Phoenix ! Bitte warten Sie! Er berichtete Glenwswarg: Wir haben einen Kontakt hergestellt, Captain, es besteht eine Sprechverbindung. Nach so vielen Jahren war die Crew der Impris immer noch am Leben! Sein Herz hämmerte vor Aufregung. Jetzt mussten sie nur noch einen Weg finden, die beiden Schiffe zusammenzubringen.
    Palagren, lassen Sie uns die Plätze tauschen. Ich möchte am Bug etwas ausprobieren. Der Narseiller Rigger bestätigte und versetzte sich prompt ins Heck, derweil Legroeder die Stellung im Bug einnahm. Legroeder holte tief Luft und rückte sich in die richtige Position. Um die Flexibilität des Bugnetzes zu testen, reckte er sich weit über den Bug nach draußen in den reglosen Flux. Mal sehen, wie weit ich reichen kann …
    Einen Moment noch , meldete sich Deutsch und justierte etwas im Netz. Gleich darauf streckte sich Legroeder, als läge er auf einem extrem langen Bugspriet. Er schaffte es, ein Zehntel der Strecke zur Impris zu überbrücken, ohne dass das Netz instabil wurde.
    Soll ich es mal versuchen? , fragte Deutsch, als Legroeder sich wieder zurückzog. Hier könnten sich meine Optimierer als nützlich erweisen.
    Legroeder runzelte die Stirn, als er an Deutschs Optimierer dachte, aber vielleicht hatte Freem'n ja Recht. Von mir aus. Möchten Sie meinen Platz einnehmen?
    Deutsch schüttelte den Kopf. Das ist nicht nötig. Von seiner Position im Kiel unter dem Bugspriet fuhr er einen langen Arm aus – eine übertriebene Version seines mechanischen Teleskoparms – und reckte ihn über die See dem festsitzenden Sternenschiff entgegen.
    Vom Bug her rief Legroeder: Impris – wir versuchen Sie zu erreichen! Können Sie Ihr Netz vergrößern?
    Die Antwort von der Impris blieb unverständlich. Deutsch fuhr fort, seinen Teleskoparm zu verlängern, und durch ständige Feinabstimmung stülpte sich das Netz vor wie ein Sonnenstrahl, der sich in Zeitlupe bewegte. Nach einer Weile sah Legroeder, wie auf der Impris kleine goldene Lichter flackerten, und dann wuchs um den Bug des Schiffs ein Lichthof. Drei winzige Schatten bewegten sich in der Gloriole – menschliche Gestalten.
    Legroeder verspürte eine Aufwallung von Hoffnung, als die Gestalten größer wurden. Nach einer Weile konnte er über die Entfernung ihre Gesichter erkennen. Er merkte, dass Deutsch zusammenzuckte, als die Züge deutlicher wurden. Es handelte sich um dieselben Gesichter, die Legroeder und Deutsch vorher als Gespenster erschienen waren. Beruhigend redete Legroeder auf seinen Freund ein: Diese Gesichter haben wir gesehen, Freem'n. Es sind Gesichter lebender Menschen, nicht von Toten.
    Deutsch knurrte zustimmend. Versuchen Sie, sie dazu zu bringen, dass sie dasselbe tun wie ich.
    Abermals rief Legroeder die Rigger der Impris . Plötzlich überkam ihn eine unheimliche Vision – er trieb auf einer Rettungsinsel und versuchte, die Überlebenden auf einer anderen Insel bei den Händen zu fassen.
    Sowie ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, spiegelte das Netz dieses Bild wieder; Sekunden später sah er, dass die Rigger auf der Impris ihre schattenhaften Hände ausstreckten. Deutschs Teleskoparm fuhr noch weiter aus. Doch die Schiffe waren zu weit voneinander entfernt, und zum Schluss mussten sie sich frustriert zurückziehen, Legroeder wandte sich an die Narseil. Irgendwelche Vorschläge?
    Nun ja, die Langstrecken-Greifhaken würde ich nur ungern einsetzen, da wir nicht wissen, wie sie sich in dieser Falte des Underflux verhalten , meinte Palagren. Zu schade, dass wir kein Tau rüberwerfen können.
    Das ist es! , schrie Deutsch.
    Legroeder blickte auf ihn hinunter.
    Wie bitte? , fragte Ker'sell irritiert. Wenigstens hatte er seine feindselige Haltung abgelegt; das Auftauchen der Impris schien sein Misstrauen beschwichtigt zu haben.
    Wir werfen ihnen ein Tau zu! , erläuterte Legroeder. Wenn wir uns gemeinsam darauf konzentrieren … Er zeichnete das Bild: eine gigantische Taurolle, die über das Wasser geschleudert werden sollte. Natürlich bestand sie aus demselben Material wie das Netz, man musste das Gespinst nur über seine normale Belastbarkeit ausdehnen. Und jetzt alle zusammen. Ich zähle bis drei.
    Die vier Rigger drängelten sich, um

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