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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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beiden da drin Unterstützung brauchen. Und stöbern Sie die Ablösung auf.«
    Tiegs nickte und aktivierte wieder das Komm-Gerät.
    Friedman stach mit dem Zeigefinger auf Fenzy ein, einen schlaksigen Burschen, der sich von seiner Station entfernt hatte, um offenen Mundes den Monitor anzugaffen. »Sie da – legen Sie Energie auf den Fluxwellen-Sender und versuchen Sie, einen Kontakt mit dem Captain des anderen Schiffs herzustellen!«
    *

    Durch die miteinander verknüpften Netze sahen sie die Rigger der Impris immer klarer und deutlicher. Legroeder fand, dass sie einen gehetzten Eindruck machten; sie glichen unzweifelhaft den Gespenstern, die ihnen vorher solche Angst eingeflößt hatten. Die spektralen Gesichter gaben nicht unbedingt die physische Erscheinung der Rigger wieder, aber sie ließen Rückschlüsse auf deren seelische Verfassung zu. Kein Wunder, dass sie so verzweifelt wirkten, immerhin hatten sie einhundertvierundzwanzig Jahre lang in diesem Netz ausgeharrt – mit der Hoffnung auf Rettung.
    Im Netz fand ein unverständlicher Wortwechsel statt.
    Bitte wiederholen Sie , forderte Legroeder.
    Ich sagte, tu das nicht!
    Was soll ich nicht tun? , fragte Legroeder, dann merkte er, dass im Netz der Impris gestritten wurde. Vielleicht war das der Grund für das ständige Gezerre an dem Haltetau.
    Die Crew der Phoenix holte langsam und gleichmäßig das Netz ein. Je mehr sich das Netz verkürzte, umso einfacher ging es.
    Von der Brücke meldete Cantha: Wir werden über Fluxwelle gerufen. Es ist der Captain der Impris.
    Vor Begeisterung hätte Legroeder am liebsten laut gejubelt. Können Sie den Ruf zu uns durchstellen?
    Warten Sie einen Moment , erwiderte Cantha, und dann füllte eine fremde Stimme das Netz.
    … spricht Noel Friedman, Captain des Faber Eridani Sternenkreuzers Impris. Und wer sind Sie?
    Glenswarg antwortete. Ich bin Captain Jaemes Glenswarg von Cyber-Ivan Phoenix. Captain, wir sind hocherfreut, Sie gefunden zu haben. Brauchen Sie Hilfe?
    Ob wir …? Die Stimme des anderen Skippers erstickte in Emotionen. Captain, wir benötigen dringend Hilfe!
    Während die Captains sich miteinander berieten, zogen Legroeder und seine Rigger-Kameraden die Impris näher heran. Der Vorgang beschleunigte sich in dem Maße, wie sich die Netze verkürzten und belastbarer wurden. Früher als Legroeder gedacht hatte gingen die Schiffe längsseits. Legroeder gab seinen Kameraden ein Zeichen, die Impris in das Netz der Phoenix einzuwickeln. Es kam ihm vor, als umarmten sie Familienangehörige nach einer sehr langen Trennung.
    Derweil seine Crewgefährten mit dem Netz hantierten, rief Legroeder der Mannschaft der Impris zu: Ich bin Rigger Legroeder. Wir trafen uns schon einmal, vor Jahren. Damals diente ich an Bord der Ciudad de los Angeles.
    Die Ciudad de los Angeles!, wiederholte eine verblüffte Stimme. Sind Sie zurückgekommen, um uns als Spuk zu erscheinen?
    Legroeder zwinkerte überrascht. Sie hatten die Rigger der L.A. gehört! Blitzartig fiel ihm ein, warum er überhaupt auf dieser Mission war. Endlich hatte er Zeugen für seine Behauptung gefunden! Zeichnen Sie auch alles auf, Cantha? , schrie er in das Komm-Gerät. Schneiden Sie alles mit! Jedes einzelne Wort! Als Cantha eine Bestätigung murmelte, rief er: Impris –vor sieben Jahren haben wir auf der L.A. Ihr Notsignal empfangen. Seinerzeit konnten wir Ihnen nicht helfen – aber jetzt sind wir hier, um Sie zu retten!
    In dem anderen Netz breitete sich Verwirrung aus.
    Was meinen Sie?
    Sieben Jahre?
    Deutsch raunte Legroeder zu: Vielleicht sollten wir im Augenblick noch nicht zu viel erklären.
    Legroeder nickte zustimmend. Impris, Sie sind in einer Falte im Underflux gefangen. Wir werden unser Möglichstes tun, um Sie zu befreien. Dürfen wir andocken?
    In diesem Moment schaltete sich Glenswarg in die Kommunikation ein, um seinen Riggern zu sagen, dass sie an der Impris andocken durften. Erleichtert und triumphierend atmete Legroeder tief durch.
    Als die Rigger damit begannen, die Impris in ihr Netz einzuhüllen, drängte sich ihm plötzlich die beunruhigende Vision auf, dass ein irres Gelächter durch die umeinander geschlungenen Netze hallte.

KAPITEL 30 – Das Gespensterschiff

    Das Greifen mit dem Netz gestaltete sich schwieriger als erwartet, obwohl das Netz der Phoenix für genau solche Operationen ausgelegt war. Gerade als sie im Begriff standen, die Impris vollends einzuhüllen, begann der Passagierkreuzer plötzlich zu zucken wie ein großer silberner

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