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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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dieses Schiffes befinden sich vierhundertsechsundachtzig Passagiere – Männer, Frauen und Kinder – und vierundsiebzig Crewmen.«
    »Ja, wir …«
    »Es tut gut zu wissen, dass man uns nicht vergessen hat.«
    Legroeder schluckte, als er daran dachte, wie viele Lügen man in den vergangenen Jahren über die Impris verbreitet hatte. »Sie gelten als eine Art … Legende«, sagte er schließlich.
    Der Captain bekam große Augen. »Tatsächlich? Und wie soll es jetzt weitergehen? Können Sie uns hier herausholen? In die Zivilisation zurückbringen?« Mit durchdringendem Blick sah er Legroeder an. »Sie sollten wissen, dass dieses Schiff voll funktionstüchtig ist.« Ganz deutlich war an seiner Miene abzulesen: Entbinden Sie mich ja nicht von meinem Kommando …
    Deutsch gab leise klickende Geräusche von sich. »Captain, wir sammeln Informationen über die Quantenstruktur in diesem Bereich des Flux. Bei uns sind Experten vom Narseiller Rigging-Institut. Leute von der Phoenix werden Ihr Schiff sorgfältig nach Spuren untersuchen, die eventuell Aufschluss geben, warum Sie in diese Falte des Flux geraten sind.«
    »Von mir aus gern – aber vor hundert Jahren haben auch wir nach irgendwelchen Hinweisen gesucht und nichts gefunden.« Friedmans Augen blitzten. »Wir finden doch den Rückweg, oder?«
    »Das wissen wir erst, wenn wir den Versuch machen«, antwortete Legroeder. »Deshalb wollen wir unbedingt mit Ihren Riggern sprechen.«
    Friedman wirbelte herum. »Verdammt, wo stecken die zwei?«
    Auf der anderen Seite der Brücke glitt die Luke zu einer Rigger-Station auf. »Brauchen Sie mich, Skipper?«, fragte ein schwarzhäutiger, bärtiger Mann, während er schwerfällig aus der Station kletterte. Auch die zweite Station wurde geöffnet; ihr entstieg ein magerer, blasser, blonder Bursche und blinzelte in dem hellen Licht.
    »Seit einer halben Stunde werden Sie gerufen«, schnauzte Friedman. »Kommen Sie und begrüßen Sie die Rigger der Phoenix . Sie haben einen langen Weg zurückgelegt, um uns zu suchen.«
    »Das ist wohl noch untertrieben«, meinte der erste Rigger. »Eine Zeit lang hielt ich euch für Gespenster. Aber Gespenster können nicht mit solcher Kraft ein Netz einziehen.«
    »Rigger Jamal«, sagte Captain Friedman; dann zeigte er auf den blonden Mann – »und Rigger Poppy. Das sind Rigger Legroeder und Rigger Deutsch.«
    Legroeder streckte zur Begrüßung die Hand aus.
    Poppy starrte ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Sind Sie der Rigger von der Los Angeles ?«
    Legroeder nickte; in seinem Kopf überschlugen sich die Erinnerungen.
    »Und Sie …« – Poppy legte den Kopf schief und blickte Deutsch an – »gleichen einem Kerl, den ich mal im Netz eines Schiffes sah – Herr Jesses, es schien irgendein verfluchtes Piratenschiff zu sein. Es tauchte aus dem Nichts auf beschoss ein anderes Schiff, das uns offenbar helfen wollte.«
    Deutsch schwieg eine Weile. »Das war ich nicht. Aber ich glaube, ich kenne die Leute, die Sie meinen.«
    Verwirrt runzelte Poppy die Stirn.
    »Wir sind gekommen, um Sie hier heraus zu holen«, fuhr Deutsch leise fort.
    »Worauf warten wir dann noch?«, entgegnete Jamal. »Finden Sie den Weg hinaus? Von mir aus kann es losgehen.«
    »So einfach ist das nicht«, warf Legroeder ein.
    »Diese beiden Herren möchten sich gern mit Ihnen zusammensetzen und reden«, erklärte Friedman. »Die Rigger Legroeder und Deutsch wollen wissen, welche Erfahrungen Sie gemacht haben.«
    »Das ist richtig«, bekräftigte Legroeder. »Berichten Sie uns in allen Einzelheiten, wie Sie hierher gelangten. Vielleicht hilft uns das, Fehler zu vermeiden.«
    Deutsch warf ein: »Darf ich fragen, wie Sie es geschafft haben, so lange zu überleben?«
    Friedman hob die Brauen. »Es ging uns nicht schlecht. Alles in allem haben wir gut für die Passagiere gesorgt. Natürlich mussten wir unsere hydroponischen Gärten und die Recycler vergrößern.« Er presste die Lippen zusammen; Legroeder merke, dass er leicht zitterte. »Aber Sie wissen ja – diese Sache mit der Zeit. Für uns sind nicht hundertvierundzwanzig Jahre vergangen.«
    »Eher eine Ewigkeit«, murmelte Jamal.
    Legroeder nickte; er spürte die Anspannung, unter der alle standen. »Können wir uns irgendwo in Ruhe unterhalten?«, fragte er freundlich.

    *

    Die Korridore des Passagierkreuzers füllten sich mit der Mannschaft der Phoenix , die mit den Offizieren der Impris Hand in Hand arbeiteten, um Passagiere und Besatzung mit dem Notwendigsten zu

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