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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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hatten keinerlei Einwirkung, konnten weder unsere Position noch das Tempo beeinflussen … konnten nicht einmal mehr die Bilder umgestalten. Und daran hat sich bis jetzt nicht viel geändert.«
    »Haben Sie den Reaktor gecheckt? Versucht, die Energieleistung zu erhöhen?«
    »Und wie!« Jamal kicherte grimmig in sich hinein. »Selbstverständlich sind wir auf die Idee gekommen. Aber es nützte nichts.«
    »Und dann?«
    Poppy wedelte mit der Hand. »Dann fingen diese Zeitanomalien an.«
    »Die Menschen verschwanden kurzfristig.« Jamal starrte auf die gegenüberliegende Wand und zupfte mit Daumen und Zeigefinger an den Lippen. Schließlich fasste er Legroeder ins Auge. »Eines kann ich Ihnen verraten. Es jagte uns eine Höllenangst ein! Wir fürchteten uns zu Tode.« Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Legroeder entsann sich, wie sehr sich diese Leute angestrengt hatten, als es darum ging, die Impris mit dem Netz einzufangen. Doch das Problem hatte sich nur vergrößert.
    »Schaffen Sie es, uns von hier wegzubringen oder nicht?«, fragte Poppy.
    Legroeder zögerte, und Deutsch nahm ihm die Antwort ab. »Wir hätten da ein paar Ideen.«
    Jamal lachte bitter. »Sie haben Ideen ? Da bin ich aber erleichtert! Bei den Drei Ringen, Mann –Ideen hatten wir auch, in Hülle und Fülle!«
    Legroeder entgegnete gereizt: »Er meint, dass uns die Narseiller Rigger, die uns bis hierher lotsten, auch wieder herausführen können. Die Narseil arbeiten ein paar Hypothesen aus. Aber …«
    »Aber etwas Genaues wissen sie auch nicht, hab ich Recht?«, Jamals Gelächter verursachte Legroeder eine Gänsehaut. »Zur Hölle, Mann, erzählen Sie mir nicht, dass Sie den weiten Weg auf sich genommen haben, nur um gemeinsam mit uns zu verrotten!«
    »Nicht, dass wir Ihre Gesellschaft nicht zu schätzen wüssten«, lästerte Poppy.
    Legroeder blies langsam den Atem aus. »Wir hoffen, dass unsere Situation günstiger ist als die Ihre. Zum einen hat die Wissenschaft des Riggens in den letzten hundert Jahren Fortschritte gemacht, zum anderen haben wir eine gemischte Crew – mit und ohne Optimierern.«
    »Wie ich sehe, sind Sie auch mit ein paar Implantaten ausgestattet«, stichelte Poppy und erinnerte Legroeder daran, dass zur Zeiten der Impris die Cyber als gefürchtete Feinde galten, die man kaum als Menschen betrachtete.
    Legroeder furchte die Stirn. »Gewiss, ich besitze Optimierer, aber beim Riggen benutze ich sie nur selten – im Gegensatz zu Rigger Deutsch, der sie dauernd einsetzt. Auf diese Weise ergänzen wir uns vortrefflich. Obendrein haben wir zwei ausgezeichnete Narseiller Rigger an Bord, die sich mit den neuesten Forschungsergebnissen auskennen.«
    »Wenn sie wirklich so gut sind …«
    »Damit will ich sagen, dass wir das Problem aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachten …«
    Legroeder brach ab, als ein dunkler Schatten über seinen Kopf hinwegzog. Erschrocken blickte er hoch. Hinter seinem Rücken schien sich ein gigantischer Ozeanbrecher aufzutürmen. Es war kein Schatten an der Wand, sondern die Luft selbst verfinsterte sich. Die Woge überschlug sich hoch über seinem Haupt und rauschte auf der anderen Seite des Tisches nieder, ehe sie in einem Bogen unter der Tischplatte zurücklief. Mitten in der Bewegung hielt die Welle inne, den Konferenztisch in einen runden schwarzen Zylinder einschließend. »Was, zum Teufel, ist das?« , flüsterte Legroeder.
    Deutsch erhob sich auf seinen Levitatoren und näherte sich dem Rand des Schattens. In der Luft rotierend, inspizierte er ihn von mehreren Seiten, wobei er seine regulären Augen und die Objektive an den Wangenknochen hin und her schwenkte. »Ich weiß nicht, was es ist«, murmelte er. Die Optimierer an seinen Schläfen sprühten vor Aktivität. Vorwärts schwebend, schob er seine linke Teleskophand in die Richtung des Phänomens.
    »Freem'n, warten Sie …«
    Deutsch fasste in die Welle hinein, bis seine Hand verschwand. Dann zog er sie wieder zurück. »Scheint okay zu sein«, brummte er und betrachtete seine Finger. »Was immer es sein mag, es hat mir nicht geschadet. Ich werde das Ding mal näher in Augenschein nehmen.«
    »Freem'n, warten Sie!«
    Deutsch glitt vorwärts und beugte sich in den Schatten. »Ist okay …« Seine Stimme klang gedämpft, dann brach sie ab. Jählings, als würde er mit einem Ruck hineingezogen, kippte er kopfüber in das Dunkel.
    »Freem'n!«, schrie Legroeder und sprang auf. Aber sein Freund war fort, hineingestürzt in den

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