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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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immer gleich – versteht ihr, was ich meine? Da draußen liegt irgendetwas auf der Lauer.« Jamal senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Etwas, das uns vernichten will.«
    Legroeder unterdrückte einen Schauder, als seine eigenen Erinnerungen an die Oberfläche drängten. »Angenommen«, hakte er nach, einer plötzlichen Eingebung folgend, »Sie müssten sich diesem Ding stellen – was immer es sein mag. Könnten Sie das tun? Würden Sie es auf eine Konfrontation ankommen lassen?«
    Jamal schüttelte den Kopf. »Ich will nichts als weglaufen, Mann.«
    »Gesetzt den Fall, dieses Ding hält Sie hier fest.« Legroeders Stimme klang heiser. »Und um einen Fluchtweg daran vorbei zu finden, müssten Sie es zu einer realen Bedrohung machen. Im Netz. Könnten Sie das schaffen?«
    Auf Jamals Stirn standen Schweißperlen.
    Legroeder wurde schwindelig, und er musste sich auf seine Ellbogen stützen. (Was ist los?) ◊ Wir haben Kontakt mit dem Schiff. ◊
    »Gott sei Dank!«, hauchte er.
    »Wofür?«, schnauzte Poppy, der mit verkniffenen Lippen dasaß, seit er seine Träume geschildert hatte.
    »Unser Schiff ist wieder da«, erklärte Legroeder. Er hob die Hand. (Stellt mich durch.) ◊ Audiokanal geöffnet … ◊
    »Phoenix«, riet Legroeder. »Hören Sie mich?«
    »Legroeder?« , antwortete Cantha. »Sind Sie das? Ein paar Minuten lang schienen Sie von der Bildfläche verschwunden zu sein. Nicht nur Sie, sondern das ganze Schiff.«
    »Erzählen Sie mir mehr. Hören Sie, Cantha – wir haben hier eine Crew, die bereit ist, alles zu riskieren, um von hier wegzukommen.« Richtig?, vergewisserte er sich mit Blickkontakt zu den Riggern der Impris . Jamal hatte eine finstere Miene aufgesetzt, derweil Poppy völlig teilnahmslos aussah. Nach einer Weile nickte Jamal widerstrebend; Poppy folgte seinem Beispiel. »Ich denke, ich sollte auf die Phoenix zurückkehren, um alles Weitere mit Ihnen und Palagren zu besprechen«, schlug Legroeder Cantha vor.
    Jamal grinste höhnisch. »Was, Sie klemmen den Schwanz ein und hauen einfach ab? Lassen uns hier sitzen?«
    »Ich tue nichts dergleichen«, gab Legroeder verärgert zurück. »Aber es gibt eine Menge zu planen.« Er drehte sich auf seinem Sessel um. »Freem'n, was meinen Sie?«
    Deutsch reckte das Kinn vor. »Gehen Sie nur – aber ich bleibe lieber hier und arbeite mit dieser Crew. Oder haben Sie was dagegen?« Er wandte sich an Friedman und die beiden Rigger der Impris , die erschrocken dreinblickten. »Hier herauszukommen wird eine höllische Aufgabe sein. Stimmen Sie mir zu, dass ein Formationsflug durch Quanten-Fluktuationen und Flux-Verzerrungen kein Kinderspiel ist?«
    Poppy fasste ihn lauernd ins Auge. »Sie sind mit diesen … Dingern bestückt.« Er sah Deutsch an.
    »Mit Optimierern, richtig.« Deutsch hob die Hand und erstickte Poppys Einwände im Keim. »Hört mir gut zu – wenn ihr zwei euer Schiff mit uns zusammen herausfliegen wollt, müssen wir die beiden Netze miteinander verknüpfen. Und ich kenne nur eine Art und Weise, wie man das bewerkstelligt. Legroeder und ich müssen die Schiffe mithilfe unserer Implantate aneinander koppeln.« Ohne auf die zögerliche Haltung der Rigger einzugehen, richtete er das Wort wieder an Legroeder. »Doch, ja, ich glaube, dass das der richtige Weg ist.«
    Legroeder nickte mit schmalen Lippen. Für die Rigger der Impris würde dies ein nervenzermürbendes Unterfangen werden. Er war ja selbst nervös. »Wenn alle einverstanden sind, informiere ich jetzt Captain Glenswarg und gehe auf die Phoenix zurück.« Er stand auf. »Könnte mir jemand den Weg zur Luftschleuse zeigen?«
    *

    Legroeder betrat die Schleuse und spähte unbehaglich durch die Sichtscheibe der Außenluke. Der Verbindungsschlauch zur Phoenix war noch da und intakt. Aber einer der wachhabenden Crewmen der Impris flüsterte mit zittriger Stimme: »Vor ein paar Minuten war auf einmal alles verschwunden. Das Schiff mitsamt dem Tunnel. Ich hoffe, Sie wissen, was Sie tun.«
    Legroeder bemühte sich, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. Was passierte mit ihm, wenn eines der Schiffe verschwand, während er sich gerade im Zugangsschlauch aufhielt?
    Ehe er es sich anders überlegen konnte, drückte er auf den Öffnungsmechanismus der Luke. Zischend schloss sich die innere Schleusentür, und die äußere ging auf. Er setzte einen Fuß in den Schlauch.
    Ihm war entfallen, dass dort Schwerelosigkeit herrschte. Beim ersten Schritt hob er ab und taumelte durch die Röhre.

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