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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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fliegen. Im Tandem mit uns.«
    Palagrens Blick verfinsterte sich. »Das könnte gefährlich werden.«
    »Wäre es denn möglich?«, fragte Glenswarg.
    »Captain …«
    »Unser Befehl lautet«, beschied ihn Glenswarg, »die Impris nach Möglichkeit zurück zu bringen. Wir wollen nicht nur die Leute retten, sondern auch das Schiff bergen. Um an Informationen von unschätzbarem Wert zu gelangen.« Er fasste Legroeder ins Auge.
    »Das ist richtig.« Legroeder schluckte. »Außerdem ist Captain Friedman der Ansicht, dass wir niemals sämtliche Passagiere zu uns an Bord holen könnten, selbst wenn wir alles versuchten.« Er nannte die Gründe.
    »Wenn das so ist«, erwiderte Palagren, »bleibt nur noch zu klären, ob wir die beiden Schiffe in einem Formationsflug hinausbringen können. Sowie wir Energie auf die beiden Fluxfeld-Generatoren legen, könnte es zu einer Interaktion mit der Quanten-Fluktuation kommen, die ein Manövrieren unmöglich macht.«
    Legroeder erinnerte sich nur allzu deutlich an das, was ihm gerade im Zugangstunnel passiert war. »Als Erstes möchte ich wissen, wie wir ein Schiff hinausfliegen würden.«
    »Ah ja.« Palagren kratzte den Ansatz seines Nackensegels.
    »Cantha und ich haben einen Plan entwickelt. Der Flug wird nicht einfach und birgt ein gewisses Risiko.«
    »Wie sähe das aus?«
    »Wir könnten auf ewig im Underflux festsitzen oder in einem Schauer aus Neutrinos verschwinden.«
    »Oh.«
    Palagren widmete sich wieder der Konsole. »Ich zeige Ihnen, was wir im Sinn haben. Eine Analyse dieser Träume hat ergeben, dass sie mit einem physikalischen Phänomen zusammenhängen …«

    *

    Nachdem die Narseil die Kraftlinien des Flux sorgfältig aufgezeichnet hatten, fanden sie Anzeichen für einen Riss tief im Innern der Quantenstruktur. Der Bruch zog sich nicht nur durch den lokalen Raum, wie sie zuerst annahmen, sondern reichte hinein in das urtümliche Gewebe der Raumzeit selbst, die noch unterhalb der gegenwärtigen Schicht des Deep Flux lag. Obwohl sie weder zur Größe noch zum Ausmaß der Fraktur Angaben machen konnten, glaubten sie, sie sei für die Fluktuationen verantwortlich, die die Impris und die Phoenix in diese Falle des Underflux gerissen hatten. Es war durchaus möglich, dass ähnliche Verwerfungen noch weiteren Schiffen zum Verhängnis geworden waren, die als verschollen galten.
    Die Auswirkungen der Fraktur reichten weit über das lokale Umfeld hinaus, in dem sie sich befanden. Cantha glaubte, dass sie sogar die Angstträume bei den Riggern bewirkte. Von allen Personen an Bord der beiden Schiffe waren die Rigger psychisch für derlei Phänomene am empfänglichsten. Es konnte kein Zufall sein, dass sie sich in ihrem Unterbewusstsein vor irgendeinem monströsen Ding fürchteten, das tief eingebettet im Flux auf sie lauerte. »Da gibt es wirklich ein Ungeheuer«, erklärte Cantha. »Und die Rigger spüren es.«
    »Um hier wegzukommen«, erklärte Palagren, »müssen wir die exakte Lage des Quanten-Risses lokalisieren. Die Öffnung, durch die wir in den Deep Flux hineinflogen, scheint nicht wieder nach draußen zu führen. Um einen Durchlass zu finden, sollten wir den Ursprung dieser Eintrittsspalten feststellen.«
    Legroeder lauschte in nüchternem Schweigen. Der Plan der Narseil war tollkühn – um nicht zu sagen verzweifelt. Sie wollten die Schiffe noch tiefer sinken lassen, indem sie die Aktionen des Netzes weiter dämpften, bis sie einen Status kontrollierter meditativer Stille erreichten. Dadurch hofften sie zweierlei zu bewirken: Zum einen wollten sie die gefährlichen Interaktionen zwischen den Fluxfeldern der beiden Schiffe reduzieren; zum anderen dafür sorgen, dass die natürlichen Stromschnellen und Wirbel die Schiffe in die untersten Schichten des Deep Flux schwemmten. Sie rechneten damit, von dort aus einen klareren Blick auf den Quanten-Riss zu erhalten und gleichzeitig einen Pfad zu erkennen, der nach draußen führte.
    »Natürlich gibt es dafür keine Garantie«, schloss Palagren.
    Legroeder dachte an die Warnung des Narseil, sie könnten in einem Schauer aus Neutrinos verschwinden. Aber ein besserer Plan fiel ihm nicht ein. Und an Ort und Stelle zu bleiben, wäre undenkbar.
    Captain Glenswarg war bereits überzeugt; Captain Friedman musste noch für den Plan gewonnen werden. Als sie ihn über die Komm-Anlage auf der Brücke der Impris erreichten, hatte es an Bord schon wieder eine zeitliche Verschiebung gegeben. »Woher wissen Sie, dass dadurch unsere Lage

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