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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Trat bei dem anderen Schiff irgendeine Veränderung ein?«
    »Wie bitte, Sir?« , kam die Antwort.
    »Das andere Schiff. Die Phoenix. Hat sich an ihrer Situation etwas geändert?«
    Eine Pause trat ein. »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen, Sir. Welches andere Schiff meinen Sie?«
    »Das Schiff, das vor ein paar Stunden bei uns andockte!«, donnerte Friedman.
    »Sir?« , ertönte eine Stimme von der Brücke. »Seit einem Monat haben wir kein Schiff mehr gesichtet. Haben Sie ein … Problem, Sir?«
    »Ob ich ein Problem habe? Nein!« Frustriert schaltete Friedman das Komm-Gerät aus, dann aktivierte er es wieder. »Brücke, geben Sie mir die Uhrzeit und das heutige Datum durch.«
    »Gewiss, Sir.« Der Brücken-Offizier klang erleichtert, weil er endlich eine Frage beantworten konnte. »Wir haben jetzt 1730 Uhr. Und wir schreiben den – mal sehen – sechshundertzweiundfünfzigsten Tag.«
    Friedman erstarrte . »Danke.« Er kappte die Verbindung.
    »Was ist?«, fragte Legroeder.
    »Die Brücke befindet sich zwei Tage hinter uns. Für die diensthabenden Offiziere ist die Phoenix noch gar nicht aufgetaucht.« Friedmans Gesicht war aschfahl. »So etwas ist noch nie passiert. Die Situation verschlechtert sich wirklich.«
    Legroeder sog den Atem ein. »Sie haben Recht. So ist es.«

KAPITEL 31 – Splitter in der Zeit

    »Ich schlage vor«, sagte Deutsch, »dass wir vergessen, welches Datum heute ist, und ob sich unser Schiff gerade da draußen befindet.«
    »Das darf doch nicht wahr sein«, protestierte Jamal. »Sind Sie sich darüber im Klaren, was hier geschieht?« Sie Cyber, Sie! schienen seine Augen zu sagen.
    »Ich bin mir dessen sehr wohl bewusst«, entgegnete Deutsch. »Wir müssen annehmen, dass unser Schiff zu irgendeinem Zeitpunkt wieder auftauchen wird. Wenn der Augenblick gekommen ist, sollten wir für eine Aktion gerüstet sein.«
    »Dem stimme ich zu«, betonte Legroeder. Im Kopf war er die verschiedenen Szenarios durchgegangen, und am meisten ängstigte ihn die Aussicht, dass sie zu lange zögerten und das richtige Zeitfenster für ihre Flucht verpassten. »Auf jeden Fall hat Palagren einen Plan, wie wir hier herauskommen könnten.«
    »Toll. Aber was nützt uns das, wenn wir diesen Plan nicht kennen?«, murrte Poppy.
    »Trotzdem müssen wir uns bereit halten, in Aktion zu treten, sowie wir die Einzelheiten kennen. Und …« – Legroeder lauschte kurz in sich hinein – »es bleibt noch zu klären, ob wir versuchen sollten, beide Schiffe von hier wegzubringen – was ein langwieriges und riskantes Unternehmen wäre – oder sämtliche Personen auf die Phoenix verfrachten.« Er wandte sich an Captain Friedman, dem er bei diesen Worten nicht ins Gesicht hatte schauen können. »Es tut mir Leid, Captain. Aber wir müssen diese Möglichkeit in Betracht ziehen.«
    Friedman war noch blasser geworden. »Sie wissen ja nicht, was Sie da sagen«, flüsterte er. »Ein paar unserer Passagiere verstecken sich, Crewmen verschwinden und tauchen plötzlich wieder auf …« Er schüttelte den Kopf und atmete ein paarmal tief durch, um neue Kräfte zu sammeln. »Wir wären uns nie sicher, ob auch wirklich alle die Impris verlassen hätten. Und ein paar Leute würden niemals freiwillig von Bord gehen.«
    Sie eingeschlossen? , fragte sich Legroeder.
    »Nicht alle werden sich vernünftig verhalten.«
    »Nun ja«, meinte Deutsch, »jeder von uns zieht es natürlich vor, die Impris mitzunehmen, wenn es nicht zu gefährlich ist. Unsere Leute sind ganz versessen darauf, sie zu untersuchen.«
    Jamals Stimme klang skeptisch. »Ich weiß noch immer nicht, wie wir ein Schiff aus dieser – wie immer Sie es nannten – Falte im Underflux herausmanövrieren sollen, geschweige denn zwei .« Seine Nasenflügel bebten. Beweist mir, dass es möglich ist , schien sein herausfordernder Blick zu verkünden.
    Legroeder konnte gar nichts beweisen; er vermochte nur zu raten, was Palagren hatte sagen wollen. Es musste etwas mit der im Flux verborgenen Struktur zu tun haben. »Die Narseil nehmen an, dass Ihre Träume uns dabei helfen könnten, den Rückweg zu finden.«
    Jamal schüttelte sich. »Mann – das ist auch kein Trost.«
    Legroeder ließ nicht locker. »Vielleicht wollen diese Träume uns etwas über den Deep Flux verraten. Und je mehr Einzelheiten wir zusammentragen, umso besser.«
    Jamal blickte seine Crewgefährten an, zuckte die Achseln und begann zu erzählen.
    *

    »… ich sehe nicht immer dasselbe Ding, aber das Gefühl bleibt

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