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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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Türrahmen standen ein Mann und eine Frau und glotzten sie verwundert an. »Sie sind wach!«, rief die Frau.
    Maris wollte sprechen, aber kein Laut kam heraus. Nicht einmal schlucken konnte sie. Ihr Hals war ausgedorrt und schrundig.
    »Alles wird wieder gut«, sagte der Mann und drängte sich an der Frau vorbei. »Bleiben Sie liegen, zum Sitzen sind Sie noch zu schwach.« Er trat an das Bett heran und beugte sich über einen medizinischen Monitor.
    Sie versuchte, den rechten Arm zu bewegen, und spürte von neuem Schmerzen. Sie war mit einem Monitor und intravenösen Geräten verbunden. Befand sie sich in einem Krankenhaus?
    Der Mann drängte sie, sie solle still liegen, und sie sträubte sich nicht. Sie fühlte sich ohnehin schwindelig. Aber sie war wach genug, um sich Gedanken zu machen. Wer waren diese Leute? Hatten sie und Legroeder es geschafft, vor den Piraten zu fliehen? An welchen Ort hatte man sie gebracht? Und wo steckte Legroeder?
    Sie versuchte erneut zu schlucken, dann hörte sie, wie der Mann die Frau ein Glas Wasser holen ließ. Gut. Gut. Das Wasser kam, und der Mann stützte ihren Kopf, damit sie trinken konnte. Gierig nippte sie an dem Glas, Wasser lief ihr übers Kinn und benetzte ihren Hals. Keuchend sank sie auf das Kissen zurück, und die Frau trocknete sie mit einem Handtuch ab. »Lassen Sie es langsam angehen«, meinte der Mann. »Sie haben eine Menge durchgemacht.«
    Eine Menge durchgemacht …
    Die Frau murmelte etwas Unverständliches, und der Mann antwortete: »Wir sollten wirklich einen Arzt hinzuziehen.«
    »Keinen Arzt!«, lehnte die Frau energisch ab.
    »Sieh sie dir doch an, Lydia. Sie braucht Hilfe.«
    Keine Ärzte. Also lag sie nicht im Krankenhaus. Maris lauschte mit wachsender Besorgnis. Wo bin ich? Was ist mit Legroeder passiert?
    »Was nuschelt sie da?«
    »Legroeder«, half die Frau aus. »Sie ruft nach Legroeder. Ihrem Freund. Der Kautionsflüchtling.«
    Hatte sie etwa laut gesprochen? Nein – da muss eine Verwechslung vorliegen. Was meint ihr mit Kautionsflüchtling?
    »Gib Acht, was du sagst, jetzt wo sie wach ist«, warnte der Mann. Er beugte sich über Maris. »Miss O'Hare, hören Sie mich?«
    Maris holte tief Luft, und mit beinahe übermenschlicher Anstrengung schrie sie: »Wo … bin … ich?«
    »Sie hat was gesagt«, erklärte die Frau. »Hast du es verstanden?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, antwortete der Mann. »Miss O'Hare?«
    Sie ächzte frustriert und nahm einen neuen Anlauf. Dieses Mal würgte sie die Worte heraus. »Wo … bin … ich?« Ihre Stimme klang rau und unnatürlich.
    »Ich glaube, sie hat gefragt ›Wo bin ich?‹«
    »Äh …« brummte die Frau. »Seien Sie ganz unbesorgt.«
    »Warte«, fiel der Mann ihr ins Wort. Er ging um das Bett herum, wo Maris ihn besser sehen konnte. »Miss O'Hare, Sie lagen wochenlang im Koma. Endlich ist es uns gelungen, Ihre Implantate zu deaktivieren …«
    Implantate. Natürlich, die Piraten hatten ihr welche in den Nacken gepflanzt. Wie hatte sie überhaupt fliehen können? Sie erinnerte sich an ein Plasma-Leck.
    »… die verhindert hatten, dass Sie das Bewusstsein wiedererlangten.«
    Sie versuchte, ihre Gedanken zu klären. Die Piraten hatten behauptet, eine Flucht sei unmöglich; die Programmierung der Implantate gliche einem Messer, das man ihr an die Kehle setzte.
    »Soweit ich es beurteilen kann, hätten die Implantate Sie um ein Haar getötet. Obwohl sie vermutlich eher darauf ausgelegt sind, Ihre Handlungsfreiheit einzuschränken.«
    Mühsam krächzte Maris: »Wo …?«
    »Sie befinden sich in der Nördlichen Provinz. Weit weg von der Stadt.«
    Maris schüttelte schwach den Kopf.
    Endlich schien der Mann zu begreifen. »Diese Welt heißt Faber Eridani.«
    Maris stockte der Atem. »Faber …« Also hatten sie es geschafft. Sie waren in die Zivilisation zurückgekehrt. Oder etwa nicht? Argwöhnisch sah sie den Mann und die Frau an und fragte sich mit einem Schauder: Warum lassen sie keinen Arzt zu mir?
    »Hier sind Sie in Sicherheit«, fuhr der Mann in tröstendem Ton fort. »Bei Freunden.« Er lächelte und wandte sich ab.

KAPITEL 34 – Die Zentristen-Connection

    »Aber Harriet – wir können alles auf VR aufzeichnen und es Ihnen hierher in die Botschaft bringen. Es ist nicht nötig, dass Sie diesen Ausflug riskieren.« Bittend streckte Peter seine großen Hände aus.
    Harriet fasste den Clendornaner streng ins Auge. »Ich will es aber nicht auf VR sehen, Peter. Ich will persönlich dabei sein. Sowie es

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