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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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vorsichtig einwandte: »Sie hatten versprochen, das Schiff in seinen Heimathafen zurückkehren zu lassen.«
    YZ/I blickte leicht amüsiert drein. »Das wird auch geschehen – zu gegebener Zeit. Aber bei uns gibt es sehr tüchtige Experten, und sie werden sich das Schiff vornehmen. Glauben Sie im Ernst, ich würde mich darauf verlassen, dass die Narseil der Free Cyber Republic die kompletten Daten über die Impris zur Verfügung stellen, sowie das Schiff in den Gewahrsam ihres Rigging-Instituts käme?«
    Die Narseil blieben ihm eine Antwort schuldig.
    YZ/I blickte zu Legroeder hin. »Und was ist mit dem Wissen, das in Ihrem Kopf angehäuft ist?«
    Legroeder betrachtete angelegentlich seine Handflächen. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, was ich sah und was ich fühlte.« Fäden aus Licht, ein Netz aus Frakturen … die grobe Skizze von einer noch zu erstellenden Karte …
    »Aber der Rest, die relevanten Daten .«
    Legroeder schluckte.
    YZ/I flimmerte wie ein Gespenst, das zu neuem Leben erwacht.
    Legroeder betastete die Stellen hinter seinen Ohren. Dieses unbestimmte Summen … ein Gefühl, als hätte jemand Watte zwischen ihn und die Implantate gestopft. »Ich … weiß nicht. Das sind Narseiller Implantate. Ich … habe Probleme, Zugriff auf einige Informationen zu bekommen.« Es kam selbst ihm wie eine dümmliche Ausrede vor. Was stellen diese verflixten Implantate eigentlich mit mir an?
    YZ/I pulsierte, als stünde er kurz vor dem Explodieren. »Sie erhalten keinen Zugriff? Nun, dem können wir abhelfen.« Er fixierte die Narseil. »Wir haben Leute, die sich trefflich auf solche Arbeiten verstehen.« Legroeder erschrak bis ins Mark, als YZ/I kurz die Augen schloss und stimmlos einen Befehl zu geben schien. Dann öffnete er die Augen wieder. »Jemand bringt Sie gleich in eines unserer Labors. Mal sehen, was wir für Sie tun können, häh?« Er sog heftig an der Zigarre und pustete den Qualm hinaus in den Flux. »Wir wollen Ihnen nur helfen. Das verstehen Sie doch, oder?«
    Entsetzt starrte Legroeder ihn an. Helfen , dachte er, und in seiner Phantasie blitzten Bilder aus DeNoble auf. Indoktrinierung … Zwangsmaßnahmen … Strafen … Ich weiß, wie die Hilfe der Cyber aussieht. »Das wird nicht nötig sein«, flüsterte er, wobei er kaum merkte, dass er die Worte aussprach.
    YZ/I setzte ein frostiges Lächeln auf. »0 doch, es ist nötig!« Dann hob er das Kinn und sagte zu jemandem, der hinter Legroeder aufgetaucht war: »Jawohl, Lieutenant – kommen Sie mit Ihren Männern hier herein.«

KAPITEL 37 – Abschliessende Analyse

    So Furcht einflossend sah der Raum gar nicht aus; es handelte sich um ein schlichtes in Weiß gehaltenes Labor mit ein paar hochlehnigen gepolsterten Stühlen wie in einer Zahnarztpraxis. Doch als der Techniker auf einen der Sitze zeigte, erinnerte Legroeder sich an die Wächter des Außenpostens, die in ihrer künstlichen kleinen Welt in einem Bunker lebten und von Medo-Technikern beobachtet wurden.
    Legroeder setzte eine unergründliche Miene auf und stand reglos da. Er wünschte sich, er hätte sich in YZ/Is Kontroll-Zentrale anders verhalten. Seine Narseiller Freunde hatte man fortgebracht, vermutlich zu ihrem eigenen Kommandanten. Ich kann mich nicht wehren, aber ich werde ihnen die Sache nicht leicht machen.
    »Bitte setzen Sie sich, Rigger«, sagte der Techniker mit einer blechernen Stimme, die aus einem Lautsprecher in seinem Hals kam.
    »Leck mich im Arsch.«
    Der Techniker blinzelte ihn an, als wüsste er nicht, wie er angesichts dieser Opposition vorgehen sollte. Nach einer Weile zuckte er mit einer Augenbraue. Ein Wachmann griff nach Legroeders Arm, um ihn zum Sitz zu bugsieren, doch Legroeder riss sich los. »Hände weg!« Der Wachmann packte beide Arme, dieses Mal mit künstlich verstärkter Kraft, und hob ihn ohne viel Federlesens auf den Sessel. Ehe Legroeder wieder zu Atem kam, fesselten zwei weitere Wachmänner ihn mit Gurten, die wie aus dem Nichts auftauchten. »Ihr Dreckskerle«, zischte Legroeder, nach Luft schnappend. »Wollt ihr mit Gewalt die Informationen aus mir herausquetschen?«
    »Gewiss nicht«, antwortete der Techniker in vorwurfsvollem Ton. »Der Boss sagte, Sie brauchten Hilfe, um Zugriff auf die Datenspeicher Ihrer Optimierer zu erhalten. Womöglich erzeugen die Implantate selbst Ihren Widerstand, deshalb werden wir uns bemühen, Ihnen keine Schmerzen oder Beschwerden zuzufügen. Vermutlich wird es für Sie einfacher, zu kooperieren, sowie die Prozedur

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