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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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hatte.
    »Ja.« Legroeder hatte die Sprache wiedergefunden. »Eine exakte Definition dieses Phänomens ist uns nicht möglich, weil wir es noch nicht völlig verstehen. Wir können sagen, wie wir in den Riss hineinflogen und wieder herausgelangten, aber warum es sich so und nicht anders abspielte, wissen wir nicht.«
    YZ/I, der dabei war, die Zigarre anzuzünden, hielt mitten in der Bewegung inne. »Sie können Ihre Handlungsweise also nicht begründen?«
    »Warum wir bestimmte Entscheidungen trafen, ist uns allen klar. Aber im Großen und Ganzen passierte alles so schnell, dass wir uns nur noch auf unsere Instinkte verließen.«
    YZ/I paffte Qualmwolken in die Luft. »Und als alles vorbei war und Sie Zeit fanden, darüber nachzudenken?«
    Legroeder schnaubte durch die Nase. »Sowie wir aus dem Quantenriss herauskamen, kämpften wir mit einem neuen Problem – in Gestalt eine Schiffs namens Hunter . Hat Captain Glenswarg Sie über unser Scharmützel mit KM/C informiert?«
    »Doch, das hat er«, entgegnete YZ/I. »Es traf genau das ein, was wir befürchtet hatten – Carlotta war nicht gerade begeistert, dass man ihr ihren kostbarsten Köder direkt unter der Nase wegschnappte.«
    »Allerdings.« Legroeder dachte daran, dass sein ehemaliger Captain versucht hatte, ihn zu töten.
    »Nun, ich bin froh dass unsere Leute ohne viel Umstände mit der Situation fertig wurden«, warf YZ/I ein. »Wie ich hörte, haben Sie und die Narseil auch tapfer gekämpft.«
    »Danke«, entgegnete Palagren. Legroeder hörte den für die Narseil typischen trockenen Sarkasmus heraus, der an YZ/I mit Sicherheit verschwendet war.
    »Zurück zu unserem eigentlichen Thema. Was haben Sie entdeckt?«
    »Tja …« Legroeder holte tief Luft. »Wir besitzen noch keine definitive Vorstellung von diesem Quantenriss. Die vielen Informationen, die wir sammeln konnten, müssen erst noch analysiert werden.« Und kartografiert. Willst du darauf hinaus?
    YZ/I starrte ihn eine Weile an. »Die Analyse ist noch nicht abgeschlossen. Okay. Aber verraten Sie mir eines: Könnten meine Schiffe ebenso in diesem Quantenriss verschwinden wie die Impris ! Sie haben sicher nicht vergessen, dass ich Sie losschickte, um das herauszufinden.« Wellen aus weißem Licht kräuselten sich durch seine Gestalt, derweil sein Blick von einem Rigger zum anderen huschte.
    Legroeders Kopf schmerzte, weil die Implantate plötzlich wie verrückt summten. »Ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit besteht«, antwortete er.
    »Sie glauben es? Sie glauben , die Flotte könnte verloren gehen?«
    Unter YZ/Is starrem Blick schöpfte Legroeder erneut Atem. Er bemerkte, wie Palagren und Cantha ihm andeutungsweise zunickten. »Ich will es mal so formulieren. Die Gefahr besteht definitiv. So etwas könnte jederzeit wieder geschehen, und höchstwahrscheinlich wird es auch passieren. Aber ich kann Ihnen nicht sagen –noch nicht – wo exakt der Gefahrenpunkt liegt …« Er schüttelte den Kopf, der sich anfühlte, als sei er voller Spinnweben. Er drückte sich nicht absichtlich so vage aus. Trotzdem verhedderten sich seine Gedanken. Was, zum Teufel, war mit ihm los?
    »Und warum nicht?«, fragte YZ/I, Rauchkringel ausstoßend. »Wissen Sie es tatsächlich nicht oder wollen Sie Ihre Erkenntnisse vor uns geheim halten?« Seine Stimme nahm einen schneidenden Klang an.
    »Äh …«
    Palagren hob die Hand. »Darf ich mir auch eine Frage erlauben?«
    YZ/I zog die Stirn kraus. »Sie dürfen.«
    »Vielen Dank. Ich wüsste nur gern, welche Gegenleistung wir von Ihnen erwarten können, wenn wir Sie an unseren Ergebnissen teilhaben lassen.«
    YZ/I kniff die Augen zusammen. Er schnalzte mit der Zunge, aber ob er damit seine Überraschung oder seine Bewunderung für Palagrens Dreistigkeit kund tun wollte, war nicht ersichtlich. »Ich versprach Ihnen das Schiff und Ihre Freiheit. Schon vergessen?«
    »Und wann dürfen wir über beides verfügen?«
    »Demnächst. Was wollen Sie mehr? Eine Vorzugsbehandlung?«
    Palagren öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Dann nahm er einen neuen Anlauf. »Was verstehen Sie unter ›demnächst‹ und unter einer ›Vorzugsbehandlung‹?«
    YZ/I funkelte ihn wütend hinter einem Nebel aus Zigarrenqualm an. »Eine Vorzugsbehandlung ist besser, als nicht begünstigt zu werden. Lassen Sie uns nicht länger um den heißen Brei herumreden. Wie nützlich sind Ihre Informationen?«
    Legroeder stockte der Atem, als Palagren ein leises Zischen ausstieß. ›Nützlich‹ ist nicht das

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