Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
Vom Netzwerk:
hoch.
    »Von derart kruden Methoden halten wir nichts«, erwiderte sie. »Aber in gewissem Sinne haben Sie Recht. Wir müssten die Knochenstruktur umformen. Durch Pulverisieren und Modellieren.«
    »Jesus« , stöhnte Legroeder. Ihm wurde mulmig zumute. »Welche Alternativen können Sie noch anbieten?«
    Das nächste Gesicht stellte das andere Extrem dar. Der Kopf war verformt, als wäre ein Amboss darauf gefallen. Die Züge waren kaum noch menschenähnlich. »Allmächtiger«, hauchte er. »Das sieht ja reizend aus.«
    »Wie Sie meinen. Keine Panik«, beruhigte ihn Com'peer. Es klang ein wenig gereizt. »Wir zeigen Ihnen weitere Möglichkeiten.«
    »Wie die aussehen werden, kann ich mir vorstellen. Jesus Christus !«
    Com'peer schwieg einen Moment lang. »Dürfte ich Sie um einen persönlichen Gefallen bitten? Ich höre es nicht gern, wenn Sie mit diesen Ausdrücken fluchen.«
    »Was?« Verdutzt starrte er zu ihr hinauf.
    Com'peers Tonfall veränderte sich. »Ich bin Christin, und es bekümmert mich, wenn Sein Name in dieser Weise missbraucht wird.«
    Legroeder starrte sie offenen Mundes an. »Sie scherzen.«
    »Keineswegs.« Die Narseil musterte ihn mit einem eigentümlichen Blick. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Sie sind Christin ? Ich dachte, alle Narseil gehörten der Kirche der Drei Ringe an.«
    Com'peers Nackensegel zitterte leicht. »Der Glaube an die Drei Ringe ist die dominierende Religion auf meiner Welt. Aber nicht die Einzige. Entschuldigen Sie die Abschweifung. Was die Bilder betrifft …«
    »Verdammt … ich meine …«
    »Schon gut. Wenn Sie sich bitte weitere Optionen anschauen würden … ich finde, Sie machen sich über diese Verwandlung viel zu viele Gedanken. Wenn Sie es nicht wünschen, dass wir Ihre Knochenstruktur grundlegend ändern, dann tun wir es nicht. Es gibt auch so genug Möglichkeiten, Ihnen ein neues Aussehen zu geben.«
    Legroeder widmete sich wieder dem Schirm. Bei dem folgenden Gesicht gewann man den Eindruck, es sei in einer Wüste einem Sandsturm ausgesetzt gewesen. Die Züge wirkten abgeschliffen und geglättet, die Augenbrauen fehlten ganz, Nase und Wangenknochen waren rund geschmirgelt. Das Antlitz hatte etwas Weiches, beinahe Feminines an sich.
    »Nächstes Bild!«, brummte er.
    Dieses Gesicht kam seinem eigenen recht nahe, wegen der drastisch veränderten Haartracht fiel es ihm anfangs nur nicht auf. Eine dicke Mähne stand vom Kopf ab wie ein Schirm, der untere Rand war schräg abgestuft und lief in einem spitzen Winkel aus. Auch die Augen blickten anders – irgendwie stumpfer, und von dem wachen Ausdruck, der ihm normalerweise im Spiegel begegnete, war nichts zu sehen. »Hässlich!« , zischte er. »Aber immer noch besser als die anderen, finde ich.«
    »In diesem Fall brauchten wir Ihre Gesichtsknochen kaum anzutasten«, meinte Com'peeer. »Aber wir sind uns nicht sicher, ob der Wandel radikal genug wäre. Vielleicht könnte man Sie wiedererkennen.« Sie zögerte. »Auf die Gefahr hin, dass ich Sie beleidige … ich muss Ihnen gestehen, dass für uns Narseil alle Menschen ziemlich gleich ausschauen. Selbst wenn wir einzelne Individuen recht genau kennen, haben wir Mühe, sie von der Masse zu unterscheiden. Also müssen wir uns in dieser Angelegenheit weitgehend auf Ihr Urteil verlassen.«
    Legroeder versuchte, pikierter auszusehen, als er sich fühlte. Dann vergegenwärtigte er sich, dass Com'peer seine Mimik ohnehin nicht zu deuten vermochte. »Ich hätte mich kaum wiedererkannt«, erklärte er. »Haben Sie noch andere?«
    Es gab ein weiteres Bild, auf dem sein Gesicht aussah wie ein Klumpen Ton. Legroeder schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn es eines von diesen sein muss, dann entscheide ich mich für das mit der Schirm-Frisur.«
    Com'peer beriet sich mit ein paar Assistenten, dann sagte sie: »Das geht ihn Ordnung. Haben Sie noch einen Wunsch, ehe wir mit der Prozedur beginnen?«
    Am liebsten würde ich meine Sachen packen und von hier verschwinden , dachte Legroeder. Er atmete tief durch. »Im Augenblick fällt mir nichts ein. Fangen Sie an, damit wir es hinter uns bringen.«
    Sie legten ihn wieder auf den gepolsterten Behandlungstisch, und dieses Mal versetzten sie ihn in einen leichten Schlaf. Er wollte protestieren – durfte er ihnen blindlings vertrauen, ohne sich eventuell wehren zu können? – doch da war es bereits zu spät. Das Schlaf-Feld legte sich über seine Gedanken wie eine leichte Daunendecke, und sein Geist driftete ab.
    Ihn träumte, auf seinem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher