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Am Ende der Ewigkeit

Am Ende der Ewigkeit

Titel: Am Ende der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Carver
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drangen, ließen den Schluss zu, dass man an einer Kommunikation mit den Narseil interessiert sei. Leider ließ sich die Zuverlässigkeit dieser Nachrichten nicht beurteilen; indessen schien es möglich, dass sie von einer echten Widerstandsbewegung in der Free Cyber-Gesellschaft stammten.
    Das Kommando der Narseil fand, es lohne sich, das Risiko einzugehen, denn wenn die Mission erfolgreich verlief, ließen sich dadurch auf lange Sicht hin die Umtriebe der Piraten eindämmen.
    »Der Gelehrte El'ken ist diesbezüglich optimistischer als ich«, sagte der Missionskommandant Fre'geel während einer Besprechung. »Ich glaube nicht, dass dieser spezielle Leopard seine Flecken verändert, wie die Menschen vielleicht sagen würden. Wenn jemand nach uns sucht und mit uns reden will, sind wir gesprächsbereit. Aber ich gehe davon aus, dass dies nichts weiter sein wird als eine Aufklärungsoperation. Wir können nur hoffen, dass eventuelle Widerstandskämpfer, die Kontakt aufnehmen wollen, uns auch finden. Wir selbst haben keine Möglichkeit, sie zu entdecken; wir müssen einfach voraussetzen, dass wir auf uns allein gestellt sind. Sollte es zu einem Kampf kommen, haben wir die Absicht zu siegen. Darüber hinaus werden wir versuchen, Gefangene zu machen und ein flugtüchtiges Piratenschiff zu entführen. Das dürfte wohl die schwierigste Aktion sein.«
    »Noch schwieriger wird es, den Außenposten wieder zu verlassen«, hielt Legroeder ihm entgegen.
    »Ja, richtig – das sehe ich genauso. Und aus diesem Grund müssen alle, einschließlich Sie, Rigger Legroeder, auf jede Form einer Kampfhandlung vorbereitet sein. Wahrscheinlich müssen wir uns den Weg nach draußen freikämpfen.«
    Dagegen ließ sich nichts einwenden, und Legroeder trainierte wie ein Besessener. Nach zwei Tagen, die angefüllt waren mit Theorie über Kriegskunst, Rigger-Simulationen und praktischen Übungen an den Narseiller Waffen, führte man ihn in eine riesige Kaverne von den Ausmaßen einer Sportarena. Von einer Galerie aus sah er zu, wie drunten die Kommandotrupps der Narseil trainierten – in einer Ecke stürmten sie einen Bürokomplex, in einer anderen kämpften sie sich durch einen Dschungel, und in einer weiteren eroberten sie in einer Schiffsattrappe ein Deck nach dem anderen, wobei sie holographische Gegner ausschalteten. Am Ende der Galerie spähte er durch ein Fenster in eine enorme Null-G-Kammer, in der Teams in Raumanzügen das Entern eines Schiffs probten.
    »Hier entlang, bitte!«, rief sein Trainer. Legroeder wandte sich von dem Fenster ab und folgte ihm pflichtschuldigst in den Ankleideraum. Es dauerte zwei Stunden, bis man ihn mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet hatte, und die nächsten zwei Stunden rannte, kletterte und schoss er – derweil er sich anstrengte, nicht selbst getroffen zu werden. Und das alles mit einem schweren Tornister auf dem Rücken und umgeben von holographischen Gegnern, die überall hochschnellten wie Zielscheiben in einem Computer-Spiel. Nachdem er den langen Hindernisparcours absolviert hatte, sollte er in einen Pool steigen, um den Nahkampf im Wasser zu üben.
    An diesem Punkt streikte er.
    »Schwimmt doch selbst!«, keuchte er und warf sich nach Luft schnappend auf den Boden.
    »Was ist los?«, erkundigte sich sein Trainer, ein Waffenexperte namens Agamem.
    »Ich bin keine Amphibie, und ich will nicht ertrinken, das ist los!«, schnauzte Legroeder. Schwimmen war noch nie seine starke Seite. Als Junge wäre er um ein Haar ertrunken, als er in einen Fluss gefallen und von einer starken Strömung mitgerissen worden war. Die Erinnerung daran verfolgte ihn auch jetzt noch, zwanzig Jahre später. »Warum, zum Teufel, soll ich überhaupt lernen, im Wasser zu kämpfen?«
    »Wir möchten Sie auf jede Umgebung vorbereiten«, erläuterte Agamem.
    »Ich denke, wir infiltrieren einen Außenposten der Piraten. Wenn ich nicht gerade in einen Yacuzzi falle, werde ich wohl kaum im Wasser kämpfen müssen, oder?«
    Agamem blickte verwirrt drein, aber er schien zu akzeptieren, dass eine fremdartige Spezies vielleicht an andere Trainingsbedingungen gewöhnt war. »Na gut. Lassen wir es. Was halten Sie davon, wenn Sie noch ein wenig das Kämpfen in einem Korridor üben?«
    Legroeder nickte. Das hielt er für vernünftig. Es war sehr wahrscheinlich, dass sich Gefechte in Korridoren abspielen würden. Zwar lag ihm das Kämpfen nicht, aber er hatte einen gesunden Selbsterhaltungstrieb. Er würde Exerzieren bis zum

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