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Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition)

Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition)

Titel: Am Ende der Treppe, hinter der Tür (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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vertrautes Geschrei, Constanze und Poppy sind zurückgekommen. Da geht auch schon ihre Zimmertür auf.
    «Wir haben Flossy gefunden», sagt Constanze. Das Haar hängt ihr in nassen Strähnen ins Gesicht. «Und weißt du, wo?»
    «Im Haifischbecken?»
    «Nicht ganz. Erinnerst du dich, als ich Poppy auf die Brüstung vom Seehundbecken gesetzt hab? Dabei muss er ihr runtergefallen sein. Gott sei Dank ist er im Gebüsch hängen geblieben, sonst hätten wir wahrscheinlich auch noch richtig Ärger bekommen. Stell dir vor, einer der Seehunde hätte Flossy für einen richtigen Fisch gehalten und gefressen!»
    «Musstest du noch mal Eintritt zahlen?»
    Constanze nickt. «Als ich erklärt hab, dass wir nur ein Stofftier suchen, da hat die Frau an der Kasse gemeint, den Trick würde sie schon kennen. Meine Eintrittskarte wollte sie gar nicht erst sehen.» Sie wischt sich eine feuchte Strähne aus der Stirn. «Jetzt muss ich erst mal meine Haare föhnen, draußen gießt’s.»
    Martha rechnet zusammen: Mit dem doppelten Eintritt, dem Eis, dem Geld für die diversen Toilettenbesuche hat ihre Mutter bestimmt an die fünfzig Euro ausgegeben. Fünfzig Euro! Aber das zahlt sie, ohne mit der Wimper zu zucken, ist ja für Penelope, das arme Waisenkind. Martha hat große Lust, der Kleinen ein paar runterzuhauen, so richtig doll, damit die endlich mal einen Grund zum Schreien hat.
    Scheiße! Scheiße! Scheiße! Zwei Wochen Ferien liegen vor ihr, und sie weiß überhaupt nicht, was sie damit anfangen soll.
    Sie wird Montag losgehen und sich einen Job suchen, und dann wird ihre Mutter schon sehen …
    Ihr Handy klingelt. Vincent. Der hat ihr gerade noch gefehlt.
    «Was ist?», fragt sie unfreundlich.
    «Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute Abend im
Brigantino
kellner. Vielleicht hast du Lust auf Pasta con vongole oder eine Pizza. Kostenlos natürlich.»
    Bestimmt nicht
, will Martha sagen, aber dann überlegt sie es sich anders. Vielleicht wäre es ja doch ganz gut, am Abend einfach mal nicht da zu sein. Vielleicht macht sich ihre Mutter ja Sorgen.
    «Keine schlechte Idee», sagt sie. «Ist acht Uhr okay?»
    «Ja, natürlich!» Sie hört die Überraschung in Vincents Stimme. «Bis später. Ich freu mich!»
    Er freut sich wirklich. Das tut gut. Sonst scheint es ja allen egal zu sein, ob es sie gibt oder nicht.
    Martha beschließt, doch ihr Zimmer aufzuräumen und schon mal Sachen wegzuwerfen. Wenn sie vorhat, hier so bald wie möglich wieder auszuziehen, kann Ausmisten nicht schaden.
    Viele ihrer Sachen sind immer noch in Kartons verpackt. Vor allem ihr altes Spielzeug. Sie öffnet den Deckel einer Kiste, zuoberst liegt eine bunt bemalte Puppe aus Holz. Ihr Vater hatte sie ihr von einer Recherchereise in Russland mitgebracht. In einem seiner seltenen Telefonate hatte er ihr von Wölfen erzählt, die dort überall in den Wäldern hausten, und Martha hatte sich einen Wolf gewünscht, einen lebendigen natürlich. Umso enttäuschter war sie, als sie bei seiner Rückkehr die Puppe auspackte. Doch dann hatte ihr Vater sie aufgedreht und ihr gezeigt, dass darin eine kleinere Puppe steckte und in der wiederum eine noch kleinere, insgesamt sechs Stück. Die letzte ist nicht viel größer als Marthas Daumennagel.
    Martha stellt die Matrjoschka auf ihren Nachttisch.
    Dann schüttelt sie das Kopfkissen aus, zieht das Laken glatt und breitet die bunte Patchworkdecke über ihr Bett.
    Sie wühlt sich durch den Kleiderhaufen auf dem Boden und sortiert die Sachen aus, die gewaschen werden müssen, alle anderen legt sie ordentlich zusammen und in den Schrank. Von draußen prasselt der Regen an die Fensterscheibe und sie fühlt sich plötzlich richtig gut. Jetzt fehlt nur noch die passende Musik. Sie dreht ihre Anlage auf – und keine zwei Sekunden später steht ihre Mutter im Zimmer. «Nicht so laut, bitte! Johannes schläft. Er hat heute Nacht Bereitschaftsdienst.»
    Martha verzieht das Gesicht und stellt die Musik ganz ab.
    «Ich hab nicht gesagt, dass du es ausmachen sollst. Nur nicht so laut.»
    «Das muss man laut hören oder gar nicht», gibt Martha patzig zurück.
    Plötzlich schiebt sich Poppy an Constanze vorbei durch die Tür und stürzt mit einem Jubelschrei auf Marthas Bett zu.
    «Leg die sofort wieder hin», sagt Martha.
    Poppy hält die Matrjoschka umklammert und schüttelt den Kopf.
    «Leg sie zurück, hörst du?»
    Poppy drückt die Puppe nur noch fester. Constanze geht auf sie zu und kniet sich vor sie hin. «Hör mal, Mäuschen, die

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