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Am Ende siegt die Liebe

Am Ende siegt die Liebe

Titel: Am Ende siegt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maren Simonis
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schreiben werde.« Ungeachtet der Leute, die unten auf der Straße vorbeigingen, küßten sie sich.
     
    * * *
    »Guten Tag, Frau Martens«, grüßte Jochen Flechner, »könnte ich heute noch einen Termin bei Dr. Schumann bekommen?«
    Tina Martens blickte in ihr Terminbuch. »Ja, allerdings müssen Sie damit rechnen, mindestens eineinhalb Stunden zu warten, Herr Flechner«, sagte sie. »Sie könnten in der Zwischenzeit noch etwas erledigen.«
    »Eine gute Idee«, erwiderte Danielas Vaters. »Ich brauche e iniges für meine Werkstatt.«
    »Gut, dann trage ich Sie ein.« Tina schenkte ihm ein Lächeln, obwohl ihr keineswegs danach zumute war. Nach wie vor konnte sie schlecht schlafen. Meistens schreckte sie zwei-, dreimal pro Nacht auf. Es kam auch vor, daß sie im Halbschlaf nach Markus tastete. Ihr Freund hatte sie schamlos betrogen, trotzdem sehnte sie sich nach ihm.
    »So leicht ist es nicht, jemanden zu vergessen«, schrieb Franziska Löbl auf ihren Block, als Tina einige Minuten später mit ihr darüber sprach. Sie war in das kleine Büro der Krankengymnastin hinübergegangen, weil sie im Moment ohnehin nichts Wichtiges zu tun hatte.
    »Sprichst du aus eigener Erfahrung«, fragte Tina. »Hat es j emals in deinem Leben einen Mann gegeben, für den du bereit gewesen wärst, durchs Feuer zu gehen?«
    Franziska nickte. »Es gibt ihn noch immer«, schrieb sie.
    »Kenne ich ihn?« Tina wußte zwar, daß Dr. Schumann und Franziska miteinander befreundet waren, aber nicht, wie sehr die junge Frau den Arzt liebte.
    »Nein«, log Franziska. So sehr sie Tina mochte, es ging sie nichts an, was sie für Marc empfand.
    »Ich habe dich niemals mit einem Mann gesehen.« Tina blickte die junge Frau nachdenklich an. »Habt ihr etwas miteinander, oder ist es nur eine platonische Liebe?«
    »Wir haben nichts miteinander, und wie es aussieht, wird es auch niemals geschehen«, schrieb Franziska. »Bitte, frag nicht weiter.«
    »In Ordnung«, versprach die Sprechstundenhilfe und drückte Franziskas Hand. »Das Leben kann manchmal verdammt hart sein. Hast du heute abend schon etwas vor? Wir könnten in die Stadt fahren und irgendwo ein Eis essen.«
    »Heute geht es nicht. Ich muß noch einiges aufarbeiten, aber wie wäre es mit morgen?«
    »Gut, einverstanden.« Tina nahm ihre Kaffeetasse und kehrte in die Anmeldung zurück.
    Franziska ging ins Wartezimmer, um sich um ihre nächste Pat ientin zu kümmern. Es handelte sich um ein zweijähriges Mädchen mit einem angeborenen Fußfehler. Die Kleine begann bitterlich zu weinen, als ihre Mutter mit ihr aufstand, um sie ins Behandlungszimmer zu tragen.
    »Jedesmal dasselbe Theater«, seufzte die Frau und verdrehte die Augen. »Simone, du weißt ganz genau, daß dir Franziska nicht wehtun wird.«
    Franziska breitet die Arme aus. Greta Eisele reichte ihr das schreiende Kind. Innerhalb weniger Sekunden  gelang  es  der Krankengymnastin, ein Lächeln auf das Gesichtchen der Kleinen zu zaubern.
    »Wie machen Sie das nur?« fragte Frau Eisele. »Erst tut Simone, als würden wir sie zur Hinrichtung bringen, und dann ist plötzlich alles eitel Sonne nschein.«
    Gemeinsam gingen sie in den Behandlungsraum Franziska setzte Simone auf die Liege und zog ihr Schuhe und Strümpfe aus. Vo rsichtig begann sie, den kranken Fuß der Kleinen zu bewegen.
    Jochen Flechner kehrte in die Praxis von Dr. Schumann zurück und vertiefte sich im Wartezimmer in eine Fachzeitschrift. Es dauerte noch fast zwanzig Minuten, bis er aufgerufen wurde.
    »Was führt Sie zu mir, Herr Flechner?« fragte Marc und bot ihm Platz an. Vor einigen Tagen hatte er Jochen am Ufer des Tegernsees beim Joggen getroffen. Sie waren ein Stückchen miteinander gelaufen. »Sie sehen nicht aus, als würde Ihnen etwas fehlen.«
    »Mir fehlt auch nichts, Herr Doktor«, erwiderte Jochen. »Ich hätte nur gern eine Auskunft von Ihnen.« Er verzog das Gesicht. »Hoffentlich stehle ich Ihnen nicht zuviel von Ihrer Zeit.«
    »Es ist halb sieben. Ich glaube nicht, daß heute noch ein Patient kommt«, meinte der Arzt. »Also, was für eine Auskunft hätten Sie gern?«
    »Ich möchte, daß Sie mich über Multiple Sklerose aufklären«, sagte Jochen. »Meine Tochter ist mit einem netten, jungen Mann befreundet, der hier seine Ferien verbringt. Vor einigen Tagen gestand sie uns, daß Herr Eschen an Multipler Sklerose leidet.«
    »Wahrscheinlich wissen Sie, daß es sich bei Herrn Eschen um einen meiner Patienten handelt.«
    »Daniela erwähnte es.«
    »Und

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