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Am Fluss des Schicksals Roman

Titel: Am Fluss des Schicksals Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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gelöscht, sodass Ned wusste, dass es keinen Zweck hatte, einen der Kapitäne um Hilfe zu bitten, die Marylou zu suchen. Sie alle standen unter Termindruck. Unschlüssig, was sie tun sollten, spähte Ned flussabwärts, wo plötzlich der Bug der Ophelia in der Krümmung in Sicht kam. Im nächsten Moment erscholl die Dampfpfeife.
    »Da ist er«, stieß Francesca erleichtert hervor. »Hast du gefragt, ob jemand beobachtet hat, in welche Richtung die Marylou abgelegt hat?«
    »Ja, wobei ich widersprüchliche Angaben erhalten habe, aber zwei der Hilfsmatrosen waren sich sicher, dass sie flussabwärts gefahren ist.«
    »Hast du eine Idee, welches Ziel Dad ansteuern könnte?«
    Ned seufzte und rieb sich die grauen Bartstoppeln am Kinn. Darüber hatte er sich den Kopf zerbrochen, seit er entdeckt hatte, dass Joe und die Marylou fort waren. »In dieserGemütsverfassung wird er sich wohl eine abgeschiedene Stelle auf dem Fluss suchen, wobei er ohne mich nicht allzu weit kommen dürfte. Ich vermute, dass er die Campaspe-Mündung ansteuert und von dort auf dem Campaspe River weiterfährt. Aber ich kann mich auch irren.«
    »Wir können uns bloß auf deinen Instinkt verlassen, Ned.«
    Während der Fahrt flussabwärts auf der Ophelia erzählte Ned Neal und Francesca, dass Joe sich ziemlich sicher war, dass Silas hinter dem Brandanschlag auf Ezra Pickerings Werft steckte. Zudem war er überzeugt, dass Silas auch für seine derzeitige Pechsträhne verantwortlich war. Anfangs reagierten Neal und Francesca schockiert, doch dann erzählte Ned ihnen, Joe habe von Ezra erfahren, dass Silas ihn erpresst hatte, Joe keine Aufträge mehr zu geben, um dessen Einverständnis zur Ehe zwischen Francesca und Silas zu erzwingen. Neal wollte es zunächst nicht glauben, doch als Francesca errötete und einräumte, dass Silas ihr angeboten hatte, ihrem Vater sämtliche Schulden zu erlassen, falls sie ihm das Jawort gäbe, stieg ihm die Galle hoch.
    »Joe ist ebenfalls davon überzeugt, dass Silas jemanden beauftragt hat, den Unfall von Dolan O’Shaunnessey zu inszenieren«, fuhr Ned fort. »Joe ist deswegen völlig außer sich ... schließlich hat Dolan Frau und Kinder, die auf ihn angewiesen sind, und wir alle wissen, wie viel Arbeit Ezra in sein Geschäft gesteckt hat.«
    »Man sollte ihm einen Riegel vorschieben«, sagte Francesca, die daran denken musste, was Silas der armen Lizzie angetan hatte. Hinzu kam, dass Ezra jetzt noch seine Werft besäße und Dolan O’Shaunnessey nicht schwer verletzt worden wäre, hätte Joe Silas’ Angebot akzeptiert. Mit dieser schrecklichen Last musste sie von nun an leben.
    »In seiner Wut fängt Joe an, unvernünftig zu handeln«, bemerkte Ned. »Ich möchte dir ja keine Angst einjagen,Francesca, aber ich mache mir ernsthafte Sorgen darüber, was er vorhat.«

    Lizzie wurde von einem lauten Knall geweckt. Als sie sah, dass Francesca nicht neben ihr lag, verfiel sie in Panik, die sich steigerte, als sie einen Blick durch die Luke geworfen und festgestellt hatte, dass sie Fahrt machten. »Wir sind nicht mehr im Hafen«, flüsterte sie und lauschte dem Tuckern der Maschine und dem Rauschen der Radschaufeln, die durchs Wasser pflügten. Sie fragte sich, ob Francesca erwähnt hatte, dass sie ablegen würden, konnte sich aber nicht daran erinnern.
    Plötzlich vernahm sie eine laute, zornige Männerstimme. »Silas«, murmelte sie und begann zu zittern. »Silas ist an Bord. Bestimmt hat er die Marylou übernommen.« In Lizzies Albträumen war er an Bord gekommen und hatte sie verschleppt. Jetzt bringt er es zu Ende, dachte sie. Weil er weiß, dass ich Francesca gesagt habe, was er getan hat, bringt er mich jetzt um ...
    Lizzie überlegte fieberhaft. Wie konnte sie fliehen? Ans Ufer kam sie nicht, weil sie nicht schwimmen konnte. Plötzlich bemerkte sie, dass die Schaufelräder sich nicht mehr drehten. Gleich darauf spürte sie, wie das Schiff ans Ufer stieß. Dann erstarb die Maschine. Zitternd und mucksmäuschenstill verharrte Lizzie und spitzte die Ohren. Kurze Zeit später hörte sie jemanden im Gang vor ihrer Tür. Nach dem zweiten Klopfen war sie überzeugt, dass Silas davor stand. Mit einem Satz sprang sie aus der Koje und versteckte sich, wobei sie einen Schmerzensschrei unterdrücken musste, weil ihr geschundener Körper auf die plötzliche Muskelanspannung reagierte. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Rippen die Lunge durchbohren.
    In diesem Augenblick flog die Tür von Francescas Kajüte auf. Lizzie

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