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Am Horizont das rote Land: Roman (German Edition)

Am Horizont das rote Land: Roman (German Edition)

Titel: Am Horizont das rote Land: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kylie Fitzpatrick
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Bald. Konnte sie es ihm sagen? Worüber würden sie sprechen, wenn es ihr nicht gelang? Sie konnte ihn in eine Unterhaltung über seine Kolumne verwickeln und die Industriellen, die Kapitalisten , verteidigen, die er so unbedingt schlechtmachen wollte. Das Wort an sich war eine Beleidigung für jeden, der versuchte, in der Industrie die Tradition zu bewahren, Arbeit für müßige Hände zu schaffen. Sie könnte darauf hinweisen, dass man aus Nostalgie für die Tage, als Fasern noch von Hand gesponnen und gewebt wurden, nichts gewinnen konnte. Verstand Mr Dillon überhaupt, dass ein Großteil des von Maschinen hergestellten Stoffs von höherer Qualität war? Er als professioneller Schreiber wusste doch sicher, dass der mechanisierte Webstuhl ein gleichmäßigeres Gewebe herstellte. Lediglich auf Leinen wirkte es sich günstig aus, wenn es von Hand gesponnen wurde. Mahoney-Leinen jedoch hatte die Revolution der Maschine nicht überlebt, und zumindest indirekt war dies der Grund, weshalb Rhia sich auf diesem entsetzlichen Schiff befand. Und weshalb Laurence tot war. Aber wie konnte sie sich anmaßen, die Garnrolle des Schicksals abwickeln zu wollen.
    Antonia zwang sich, ihre Konzentration wieder auf das Buch zu richten. Es war ein geringer Trost, dass mit dem Geschäft alles in Ordnung war und ihre Kollegen erfahrene und prinzipientreue Männer waren. Josiah hätte sich sonst niemals mit ihnen eingelassen. Der alte Isaac kämpfte sich wieder hoch. Nach dem Tod seiner Frau hatte er schlicht aufgehört, sich für die Dinge zu interessieren, und nun konnte Antonia gut nachfühlen, wie es war, wenn man wenig Antrieb zum Weiterleben hatte. Isaac machte nicht viel Aufhebens um seine finanziellen Sorgen, doch sie und Josiah hatten davon gewusst. Die Quäker-Gemeinde mochte es nicht besonders, wenn die Freunde ihre Finanzen nicht richtig im Griff hatten. Was schlecht fürs Geschäft von einem war, wirkte sich auf den Ruf aller aus. Isaac hatte sich um das Anheuern der Klipper und die Verschiffung der Baumwolle nach Indien gekümmert. Er beherrschte die Logistik und Abläufe der Fracht auf dem Seeweg meisterhaft. Dank Mr Beckwiths Händchen für Geld, Mr Montgomerys Talent in Sachen Verkauf sowie Ryans und Josiahs Erfahrung im Handel schien das gemeinsame Unternehmen die perfekte Verbindung zu sein. Das Unternehmen auf ihrem Porträt. Rhia hatte das Porträt gesehen.
    Laurence hatte auf der Rajah das Negativ abgebildet. Aber wie? Wie war es auf das Schiff und in seinen Besitz gelangt? Hatte er es aus Versehen an sich genommen, im Glauben, es gehöre ihm? Das war nicht möglich … Der Glockenstrang entlang der Vertäfelung wurde gezogen. Antonia legte ihren Stift beiseite. Sie stand auf, zog ihren schlichten Kragen zurecht und strich sich ihr Haar glatt, als könnten diese kleinen Gesten sie darauf vorbereiten, einem Mann mitzuteilen, dass sein bester Freund tot war.
    Juliette war bereits vor ihr zur Stelle. Die Haustür öffnete sich, und der Flur wurde von Sonnenlicht geflutet. Antonia konnte Mr Dillons Gesichtszüge nicht erkennen, nur seine Silhouette, wie ein Fotogramm. Es erschien ihr passend, da es ihr immer noch nicht gelungen war, den Mann einzuordnen, der darin steckte, diese Kombination von Grübelei und Witz. Sie wusste mehr über ihn aus seinen Artikeln für den London Globe als aus seiner Gesellschaft. Sie lächelte so gut sie nur konnte. »Haben Sie vielen Dank, dass Sie so kurzfristig kommen konnten, Mr Dillon. Ich weiß, Sie sind sehr beschäftigt …«
    Juliette schlich sich davon.
    »Könntest du uns bitte Tee bringen, Juliette«, rief Antonia ihr hinterher.
    Mr Dillon betrat den Hausflur und drehte sich zur Seite, so dass das Licht auf sein Gesicht fiel. Er war auf leicht unordentliche Art attraktiv. Sein schwarzes Haar war wie immer zurückgebunden, wobei sich ein oder zwei Strähnen gelöst hatten. Er trug seine Kleider völlig achtlos, obwohl er ganz offensichtlich Stilempfinden besaß, wenn es sich auch um einen eigenwilligen Stil handelte. Seine Leinenweste war mit einem bunten Muster bestickt. Seine Stiefel waren staubig.
    »Ich bin häufig hier in der Gegend«, erklärte er.
    Dann folgte er ihr in den Salon, lehnte es jedoch ab, Platz zu nehmen. Heute war Antonia dankbar für die bernsteinfarbenen Wände. Sie brauchte Licht. Er stellte sich ans Fenster und sie sich auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes neben das Chesterfield-Sofa. Er wirkte nachdenklich, doch im Grunde tat er das meist.
    »Ich

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