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Am Rande Der Schatten

Titel: Am Rande Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brent Weeks
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Studenten. Nur hundert haben in ganz Ladesh eine höhere Punktzahl erzielt. Ich habe ein Gebiet von ungefähr der Größe Cenarias regiert.«
    »Ihr meint die Stadt?«
    Aristarchos lächelte trotz der verkrampften Muskeln. »Ich spreche von dem Land.«
    »Es ist mir eine Ehre, Euch kennenzulernen, Aristarchos ban Ebron, Shalakroi von Benyurien.«
    »Die Ehre ist ganz meinerseits, Kylar ban Durzo. Bitte, werdet Ihr mich töten?«
    Kylar kehrte dem Mann den Rücken zu.
    Stolz und Hoffnung verließen Aristarchos’ Körper. Er sank auf dem Bett in sich zusammen und wirkte plötzlich sehr klein. »Dies ist keine Güte, Mylord.« Er zuckte abermals und kämpfte gegen die ledernen Fesseln an. Auf seiner Stirn und den ausgemergelten Armen traten die Venen hervor. »Bitte!«, sagte er, als der Krampf verging. »Bitte, wenn Ihr mich nicht tötet, werdet Ihr mir dann meine Schachtel geben? Nur einen einzigen Samen? Bitte?«
    Kylar ging. Er nahm die Schachtel mit und verbrannte sie. Abgesehen von einer Giftnadelfalle war sie leer.

20
    »Euer Heiligkeit, unser Meuchelmörder ist tot«, sagte Neph Dada, als er auf den Balkon des Gottkönigs trat. »Ich entschuldige mich, dass ich diesen Fehlschlag vermelden muss, obwohl ich doch darauf hinweisen möchte, dass ich empfohlen hab …«
    »Es war kein Fehlschlag«, widersprach Garoth Ursuul, ohne sich von dem Ausblick auf die Stadt abzuwenden.
    Neph öffnete den Mund, erinnerte sich daran, mit wem er sprach, und schloss ihn wieder. Er duckte sich noch ein wenig mehr.
    »Ich habe ihm eine Aufgabe gegeben, die er vereiteln konnte, damit er die Aufgabe, um die es mir ging, vielleicht bewerkstelligen kann«, sagte der Gottkönig. Während er immer noch auf die Stadt hinausblickte, massierte er sich die Schläfen. »Er hat Kylar Stern gefunden. Unser Ka’karifer ist in Caernarvon.« Er nahm einen Zettel aus seiner Tasche. »Leitet diese Nachricht an unseren Agenten dort weiter, damit er sie Vi Sovari gibt. Sie müsste jeden Tag eintreffen.«
    Neph blinzelte krampfhaft. Er hatte gedacht, er wüsste alles, was der Gottkönig tat. Er hatte gedacht, seine eigene Beherrschung der Vir sei der des Gottkönigs nur um Haaresbreite unterlegen, und jetzt hatte der Mann ihm unbekümmert dies gegeben. Es warf Nephs Ambitionen um Monate zurück.
Monate! Wie er den Mann hasste. Garoth konnte den Aufenthaltsort von Personen mit Magie ermitteln? Neph hatte noch nie etwas Derartiges gehört. Was bedeutete das? Wusste Garoth von dem Lager am Schwarzen Hügel? Nephs Meister hatten Dorfbewohner für seine Experimente entführt, aber es war so weit entfernt, und Neph war so vorsichtig gewesen. Nein, das konnte es nicht sein.
    Aber der Gottkönig gab ihm eine Vorwarnung. Er ließ Neph wissen, dass er ein Auge auf ihn hatte, dass er ein Auge auf alles hatte, dass er immer mehr wissen würde, als er selbst Neph gegenüber preisgab, dass seine Kräfte immer über das hinausgehen würden, was Neph erwartete. Diese Warnung war für den Gottkönig noch recht sanft ausgefallen.
    »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte der Gottkönig.
    »Nein, Euer Heiligkeit«, antwortete Neph. Es gelang ihm, vollkommen ruhig zu sprechen.
    »Dann fort mit Euch.«
     
     
    Obwohl er reichlich Gründe hatte, mürrisch zu sein - wenn Elene in guter Stimmung war, fiel es schwer, nicht glücklich zu sein. Nach einem schnellen Frühstück und einer Tasse Ootai schlenderte Kylar Hand in Hand mit ihr durch die Straßen. Sie trug ein cremefarbenes Kleid mit einem braunen Taftmieder, braun wie ihre Augen. Es sah in seiner Einfachheit fabelhaft aus. Natürlich hatte Kylar Elene niemals etwas tragen sehen, das er nicht wunderbar fand, aber wenn sie glücklich war, war sie doppelt so schön wie sonst.
    »Die ist doch niedlich?«, fragte er und griff nach einer Puppe, die auf dem Tisch des Händlers gelegen hatte. Warum war Elene glücklich? Er konnte sich nicht daran erinnern, irgendetwas Gutes getan zu haben.

    Seit er begonnen hatte, nachts auszugehen, hatte er damit gerechnet, »das Gespräch« führen zu müssen. Stattdessen hatte sie eines Nachts seine Hand genommen - er wäre beinahe aus der Haut gefahren, so viel zu dem Thema unerschütterlicher Blutjunge -, und sie hatte gesagt: »Kylar, ich liebe dich, und ich vertraue dir.«
    Seither hatte sie nichts mehr gesagt. Er hatte es gewiss nicht getan. Was sollte er auch sagen? Ähm, ich habe übrigens einige Leute getötet, aber es war jedes Mal einUnfall, und sie waren alle schlecht?
    »Ich

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