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Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition)

Titel: Am Rande des Abgrunds: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire McGowan
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Charlotte wird das bestätigen.«
    »Hatten Sie irgendetwas in der Hand, als Sie das Büro betraten?«
    Stockbridge schaute verwirrt. »Das weiß ich nicht mehr. Ich glaube, ich hatte etwas zu trinken dabei.«
    »Ein Getränk im Glas? Oder eine Flasche?«
    »Ist das von Belang? Wahrscheinlich eine Flasche Bier. Ich trinke nichts Hochprozentiges.«
    Hegarty schob ein weiteres Foto über den Tisch. »Anthony Johnson wurde mit einer zerschlagenen Bierflasche die Kehle aufgeschlitzt. Wie man mir sagte, ist er innerhalb von drei Minuten verblutet.«
    Stockbridge wurde kreidebleich.
    Charlotte
    Sie kamen zur offen stehenden Wohnungstür herein – ein Team aus drei Männern im Overall. Die Polizistin besprach sich leise mit ihnen und zeigte auf etwas auf dem Teppichboden, von dem Charlotte sicher war, dass es zuvor nicht da gewesen war. Oder täuschte sie sich? Einer der Männer fing sofort an, Fotos zu machen, und Charlotte wich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Guten Morgen, Miss«, sagte ein anderer, ein Glatzkopf. »Wir durchsuchen jetzt die Wohnung. Sie bleiben bitte hier im Eingangsbereich.«
    »Aber ich muss mir doch was anziehen.« Mist, der erste Polizist hatte Recht gehabt.
    Die Beamten wechselten einige Blicke. »Also gut. Aber die Tür müssen Sie offen lassen.«
    Das war doch Irrsinn. Das ging wirklich zu weit. Während ein Polizist sie dabei beobachtete, nahm sich Charlotte ein paar Kleidungsstücke aus ihrer Kommode und wartete dann ab, während die beiden anderen mit Plastikhandschuhen das Badezimmer durchsuchten. Wenigstens war es sauber.
    Sie stellten ihr Fragen. Hatte Dan seit dem Vorabend geduscht? Was hatte er angehabt? Wo waren seine Schuhe? Sie nahmen seltsame Dinge mit: ein Handtuch, Dans Zahnbürste, den Seifenspender vom Handwaschbecken. Sie wurde aufgefordert zu bezeugen, wie diese Gegenstände einzeln in Plastikbeutel verpackt wurden, und bald klafften Lücken im Bad wie fehlende Zähne, und dann erst durfte sie sich anziehen, wobei die Tür angelehnt bleiben musste. Sie brachte es ganz schnell hinter sich und band sich das müffelnde Haar nach hinten, und als sie wieder herauskam, war es eine sehr sonderbare Situation – als wären ein paar Klempner da. Sollte sie ihnen Tee anbieten?
    »Äh … Und was soll ich jetzt tun? Es hieß, ich solle aufs Revier kommen.«
    Der Glatzkopf drehte gerade mit seinen Plastikhandschuhen sämtliche Sofakissen um. »Sie können gerne bei uns mitfahren, wenn Sie sich noch ein bisschen gedulden.«
    Wie höflich! Die beiden anderen waren gerade im alles andere als aufgeräumten Schlafzimmer, und sie sah, wie der Asiate ihr eben abgelegtes Negligé aufhob und in einen Plastikbeutel stopfte.
    »Das ist meins!«
    Er wandte sich geduldig zu ihr um. »Wir müssen alles mitnehmen, was er berührt haben könnte, Miss. Tut mir leid.«
    »Keine Sorge, Miss, das kriegen Sie wieder.«
    Was sollte sie sagen? »Äh … Okay. Danke.«
    Als sie fertig waren, nahmen sie Charlotte nach Camden mit, aufs Revier. Auf der Chalk Farm Road blieben sie kurz im Verkehr stecken, und der Glatzkopf trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. »Meine Güte, der Verkehr ist hier am Wochenende ja mittlerweile echt mörderisch.«
    Der Kleine beäugte Charlotte beinahe, als wollte er mit ihr flirten. »Schon mal in einem Polizeiwagen gesessen, Miss? Im West End werden wir am Wochenende von den Ladys ja geradezu belagert. Wenn die Mädelsabend haben, wollen sie alle mit in den Wagen. Wie bei den Feuerwehrmännern, nicht wahr?«
    »Manchmal nehmen wir sie tatsächlich hops – wenn sie den Bürgersteig vollreihern oder sich gegenseitig mit Stilettos beharken«, sagte der Glatzkopf und gluckste.
    Charlotte starrte aus dem Fenster, in den klaren, strahlenden Morgen hinaus. Es war gerade erst zehn. »So was kommt vor?«
    »In einer Tour. Sie wären schockiert.«
    Der Glatzkopf war so freundlich, davon auszugehen, dass sich Charlotte niemals in der Öffentlichkeit übergeben oder prügeln würde, doch angesichts dessen, dass sie sich an die vergangene Nacht nur schemenhaft erinnern konnte, sagte sie lieber nichts dazu, bis der Wagen dann in der Nähe der U-Bahn-Station Mornington Crescent hielt.
    »Da wären wir. Das ist das Revier. Hier müssen Sie raus.«
    Was würde man dort drin mit ihr anstellen? Plötzlich war ihr ebenfalls zum Kotzen zumute, und sie beugte sich vor und atmete tief durch, bis sie das Gefühl hatte, nun hineingehen zu können.
    »Aber ich verstehe das nicht«, sagte

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