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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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oder nicht? Zumindest hätte er sich Bedenk zeit erbeten, wenn er nichts von dir wollte."
    Ruth schnitt ein Gesicht. „Ich habe dir ja gleich gesagt, dass Patrick ein Ehrenmann ist."
    „Ja, das glaube ich auch. Nichtsdestotrotz ist der Junge nicht offen."
    „Und was soll ich jetzt tun?" Ruth bemühte sich, positiv zu klingen. „Du ... Du hast ihm aber nicht erzählt, dass ...?"
    „Dass ihr nicht miteinander geschlafen habt? Natürlich nicht. Warum sollte ich auch?"
    Ruth spielte mit dem Riemen ihrer Handtasche. „Meinst ... Meinst du, abgesehen davon, dass er nicht mehr richtig schläft, geht es ihm gut?"
    Um Ruth zum Lächeln zu bringen, erklärte ihr Vater: „Er wird's überleben, wenn du das meinst." Aber Ruth fand das überhaupt nicht komisch, und Joseph Farrell fügte hinzu: „O Ruth, warum hast du dir nicht einen der jungen Männer ausge sucht, die zu Dutzenden an unsere Tür klopfen?"
    „Glaub mir, das habe ich mich auch schon hundert Mal ge fragt. Ich wünschte, ich hätte niemals das Wochenende in Wiltshire verbracht und Patrick kennen gelernt."
    Doch das funkelnde Leuchten in ihren Augen sprach eine ganz andere Sprache.
    Während seines Kurztrips nach England war natürlich die Arbeit liegen geblieben, und die nächsten Tage verbrachte Joseph Farrell auch abends oft noch bei Geschäftstreffen.
    Als er endlich einmal wieder einen Abend zu Hause war, aßen Ruth und er zusammen, und beim Kaffee danach fragte sie: „Ich schätze, ich werde morgen nach England zurückkehren."
    „Warum das?"
    „Ich muss Patrick wieder sehen."
    „Hat mich sowieso gewundert, dass du damit so lange gewartet hast. Aber was machst du, wenn er sich weigert, dich zu treffen?"
    „Hältst du das denn für möglich?" Daran hatte Ruth gar nicht gedacht.
    Ihr Vater zögerte, dann sagte er: „Nein, eigentlich nicht. Ich verstehe nur nicht, warum du dir diesen Patrick nicht aus dem Kopf schlägst. Mag schon sein, dass er dich begehrt, aber er ist der festen Überzeugung, es wäre verrückt, dich nach so kurzer Zeit schon mit nach Venezuela zu nehmen. Und wenn ich ehrlich sein soll, muss ich ihm Recht geben."
    „O Dad!" rief Ruth und fuhr händeringend fort: „Aber wenn ich ihn davon überzeugen könnte, mich mitzunehmen - mich vielleicht zu heiraten -, wärst du doch einverstanden, oder?"
    „Na, immerhin bist du volljährig, und ich könnte wohl kaum etwas dagege n tun. Aber es erscheint mir höchst unwahrscheinlich, dass er sich darauf einlässt."
    Ruth stand auf und ging zum Fenster, damit ihr Vater ihr Gesicht nicht sah, bevor sie erklärte: „Wer weiß, vielleicht gibt es da eine Möglichkeit, ihn umzustimmen."
    „Nun ...", ihr Vater leerte seine Kaffeetasse, „... falls das passiert, lass es mich wissen.
    Ich bestehe darauf, mein einziges Kind zu verabschieden, wenn es England den Rücken kehrt."
    „In Ordnung!" Ruth hatte sich ihm wieder zugewandt, aber ihrem Gesicht war nicht zu entnehmen, wie sie dieses kleine Wunder vollbringen wollte. „Und jetzt rufe ich beim Flughafen an, um festzustellen, ob für morgen noch ein Platz nach London frei ist."
    Als das Flugzeug in England landete, begann es gerade zu dämmern. Ruth nahm ein Taxi in die City, und Mrs. Lawson war froh, sie wiederzuhaben. Sie bestand sogar darauf, ihr eine Kleinigkeit zu essen vorzubereiten, obwohl Ruth bereits im Flieger gegessen hatte.
    Bis es so weit war, rief Ruth Patrick auf seinem Handy an, dessen Nummer sie zufällig bei Julie gesehen hatte. Ruth war fest entschlossen, ihre Idee vom Vortag in die Tat umzusetzen. Dass das Ganze moralisch verwerflich war, verdrängte sie. Sollte Patrick sie wirklich lieben, wäre es schließlich für beide Seiten von Vorteil, wenn sie zusammenkamen.
    Als Ruth seine Stimme hörte, bekam sie sofort ganz weiche Knie. „Hall... Hallo", brachte sie geradeso heraus und zwang sich, beiläufig zu klingen. „Wie geht's?"
    „Ruth? Ruth, bist du das?"
    „Ja, ich bin's. Ist mir die Überraschung gelungen?"
    Einen Augenblick herrschte Schweigen am anderen Ende der Leitung, und dann fragte Patrick: „Rufst du von Amerika aus an? Dein Vater ..."
    „Nein, nein", unterbrach Ruth ihn nervös, „ich bin heute Abend zurückgekommen."
    „Na dann."
    „Störe ich dich bei irgendetwas?"
    „Nein, ich mache mir gerade ein Omelett."
    Mit dem Finger fuhr Ruth am Hörer entlang. „Lädst du mich dazu ein?"
    Wieder Schweigen und dann die Frage: „Was willst du von mir, Ruth? Ich dachte, nachdem ich mit deinem Vater gesprochen

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