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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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und sie musste sich ein Lächeln abringen. „Ange nehm, ich bin Ruth ... Hardy, aber das wissen Sie ja schon."
    „Willkommen in Venezuela, Mrs. Hardy." John Howard lä chelte charmant. „Tut mir Leid, wenn Sie warten mussten, ich schätze, ich habe mich mit der Zeit wohl ein bisschen vertan."
    Ruth machte eine abwehrende Handbewegung, bevor sie fragte: „Und wo befindet sich mein Mann, Mr. Howard?"
    „O bitte, nennen Sie mich doch John!"
    „Ich bin Ruth und finde, wir könnten uns duzen."
    „Gern." John lächelte. „Also, Patrick ist noch im Labor. Der Chef hat für heute Nachmittag kurzfristig eine Besprechung einberufen, bei der Patrick nicht fehlen durfte.
    Das kam völlig unverhofft, und er lässt dir ausrichten, dass es ihm sehr Leid tue, nicht selber hier sein zu können."
    „Ich verstehe." Ruth seufzte. „Und was jetzt?"
    John nahm ihre beiden Koffer. „Jetzt gehen wir zu meinem Wagen und fahren nach Caracas, wo eine hübsche Hotelsuite auf dich wartet."
    „Eine Suite!" rief Ruth erstaunt.
    „Allerdings. Patrick wollte, dass du zumindest noch standesgemäß ausruhen kannst, bevor wir uns morgen auf die Fahrt nach Maracaibo und danach ins Dschungelcamp machen."
    Als sie daraufhin gemeinsam dem Ausgang zustrebten, hätte Ruth am liebsten laut geschrien. Schon wieder war mit Patrick etwas nicht so verlaufen, wie sie es sich ausgemalt hatte. Doch sie riss sich zusammen und nahm sich auch sonst vor, ihre schlechte Laune nicht an John Howard auszulassen. Schließlich konnte er überhaupt nichts für diese merkwürdigen Zufälle. Doch insgeheim fragte sie sich, ob all die Störfeuer nicht darauf zurückzuführen waren, dass sie Patrick in die Ehe gelotst hatte.
    Vielleicht war das so etwas wie eine Strafe. Aber nein, das war doch abergläubischer Quatsch! Trotzdem wünschte Ruth, Patrick hätte sie persönlich in Empfang genommen.
    Mit dem Wagen brauchte man vom Flughafen zwanzig Minuten bis nach Caracas.
    Unterwegs kamen sie an Schluchten vorbei, bei denen es über dreißig Meter in die Tiefe ging, und an den glatten Felswänden hielt sich keinerlei Vegetation. Manchmal führte die Straße direkt durch den Felsen, und die gekachelten Tunnel mündeten auf beeindruckenden Brücken, die deutlich machten, dass Venezuela schon lange kein unterentwickeltes La nd mehr war. Das schwarze Gold hatte zumindest der führenden Schicht Reichtum und Wohlstand und die Annehmlichkeiten der westlichen Welt beschert.
    In verhältnismäßig kurzer Zeit erreichten Ruth und John eine Höhe von tausend Metern über dem Meeresspiegel, und die See war nur noch ein blaues leicht nebelverhangenes Etwas ganz weit unter ihnen. Und dann sah Ruth Caracas. Es war schon erstaunlich, inmitten dieses gewaltigen, zerklüfteten Gebirgsmassivs eine Stadt mit Wolkenkratzern vorzufinden. Heutzutage war Caracas eine industrielle und kommerzielle Metropole, eine Stadt, die man auch schon zu Kolonialzeiten wegen ihres vorteilhaften Klimas und der malerischen Bauten als „Niederlassung des Himmels" bezeichnet hatte.
    Das Industriegebiet, das sie zunächst durchfuhren, ging bald in eine breite Avenida mit mehrstöckigen Bürogebäuden über. Gleich darauf wurde auch der Verkehr immer dichter, und in der Nachmittagshitze drängten sich die Menschen auf den Fußwegen.
    Interessiert betrachtete Ruth das bunte Treiben. Die meisten trugen irgendeine Kopfbedeckung, und sie beschloss, sich als Erstes einen Sombrero zuzulegen. Hier ging eine Indianerin mit der typisch farbenprächtigen Tracht, einem Kind auf dem Rücken und eines an der Hand, dort eine spanische Nonne, die einen Tross Schulmädchen beaufsichtigte. In der Ferne sah man schemenhaft die sich um die Stadt auftürmenden Berge.
    Aber dann verließ John die Hauptstraße und bog in eine Seitenstraße ein, um gleich darauf vor der beeindruckenden Fassade eines Hotels anzuha
    lten. Sofort kam ein
    Angestellter in Livree herbeigelaufen und öffnete die Wagentür. Als Ruth das Mosaik des Vorhofs betrat, glaubte sie fast, der Schlag treffe sie - so heiß war es hier draußen, nachdem im Wagen mit der Klimaanlage angenehme zweiundzwanzig Grad geherrscht hatten. Rasch stellte sie sich in den Schatten der Hotelmarkise.
    John nahm ihr Gepäck aus dem Kofferraum und reichte es dem Hotelangestellten, bevor er sich Ruth zuwandte. „Deine Suite ist für dich vorbereitet worden. Bestimmt möchtest du dich erst einmal frisch machen."
    Ruth zögerte. Obwohl sie sich auf der Fahrt vom Flughafen in Maiquetia

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