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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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Morgen der Hochzeit erhielt Patrick Order, den Nachtflug nach Venezuela zu nehmen. Dort drohte ein Fluglotsenstreik, so dass ein Anflug während der folgenden Tage wahrscheinlich nicht mehr möglich gewesen wäre.
    Als wäre es erst gestern gewesen, erinnerte sich Ruth, was Patrick beim Abschied gesagt hatte. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir nicht mehr zusammen geschlafen haben.
    Womöglich wäre die ganze Aufregung dir und dem Kind nicht bekommen. Ich meine, ich muss jetzt an euer beider Wohlergehen denken, und befürchte fast, wenn ich endlich die Gelegenheit erhalte, mit dir eins zu werden, kann ich mich kaum zügeln."
    Ruth - wieder daran erinnert, dass sie ihn angelogen hatte -war verständlicherweise tief errötet, aber Patrick musste das ja falsch verstehen. „Ich möchte dir damit nur sagen, dass ich kein Tier bin. Es tut mir Leid, dass ich in jener Nacht völlig den Kopf verloren habe und du mich so kennen gelernt hast."
    Ruth befeuchtete sich die Lippen. „Wir ... Wir könnten doch noch einmal von vorn anfangen, als ... als wäre nichts passiert."
    „Nun ja, ganz wird das wohl nicht mehr möglich sein." Zärtlich ließ er dabei die Hand über ihren Bauch gleiten. „Aber wenn du so tun möchtest, als wäre unsere erste Nacht in Puerto Roca unsere Hochzeitsnacht, bin ich damit einverstanden. Ich hoffe, dass es für uns beide ein Neuanfang sein kann."
    Die folgenden drei Wochen fühlte sich Ruth hin und her geris sen. Sollte sie sich jemandem anvertrauen, weil sie Patrick in die Ehe getrickst hatte? Aber sie wusste nicht, ob das richtig wäre, sondern nur, dass sie ihn liebte.
    Doch je länger sie von ihm getrennt war, desto stärker wurde ihre Anspannung.
    Gewissermaßen stand sie ja auch unter Druck, endlich mit ihm zu schlafen, damit das vermeintliche Kind einigermaßen rechtzeitig kam.
    Als sie jetzt aus dem voll klimatisierten Flugzeug die Gangway betrat, schlug ihr feuchte Hitze entgegen. Sie hatte London in Kostüm und Mantel verlassen, aber glücklicherweise war der Flughafen selbst auch klimatisiert, sonst hätte sie sich wohl in der Damentoilette umziehen müssen.
    Am Ankunftsgate erwartete sie natürlich, Patrick zu sehen. Aber seine athletische Gestalt und das markante Gesicht konnte sie nirgends ausmachen. Wie merkwürdig?
    Glücklicherweise war die Gepäckausgabe direkt daneben, und sie nahm schon einmal ihre Koffer in Empfang, während sie inständig hoffte, Patrick würde bald auftauchen.
    Wo blieb er bloß? Irgendwie verübelte sie ihm, dass er nicht schon bei ihrer Ankunft da gewesen war. Immerhin ging er davon aus, dass sie schwanger sei, da konnte er ihr wohl kaum zumuten, die schweren Koffer allein auf den Trolly zu hieven. Außerdem war es doch sein Vorschlag gewesen, sich in Caracas zu treffen, weil er ihr nicht auch noch einen Inlandsflug nach Maracaibo hatte zumuten wollen. Am Telefon hatte er gesagt, die Straßenverbindungen zwischen den beiden Städten seien hervorragend, und eine Autoreise bis nach Maracaibo sei längst keine Tortur mehr.
    Sie könnten unterwegs ein, zwei Mal übernachten und das Ganze als verspätete Mini-Hochzeitsreise ansehen. So würde sie, Ruth, gleichzeitig Land und Leute ein bisschen kennen lernen. Natürlich hatte sich Ruth auch darauf gefreut, einige Zeit ganz allein mit Patrick zu verbringen, bevor sie seinen Kollegen und deren Ehefrauen vorgestellt wurde.
    Und jetzt war er nicht da, und sie fing langsam an, sich Sorgen zu machen. Was, wenn er plötzlich nichts mehr mit ihr zu tun haben Wollte? Was, wenn er einen Unfall gehabt hatte? Wer sollte sie dann benachrichtigen? Warum hatte sie nur nicht daran ge dacht, ihr Handy für Auslandsgespräche freischalten zu lassen, dann könnte sie ihn jetzt wenigstens anrufen.
    Noch einmal sah sie sich um, als jemand sie am Arm berührte und mit typisch amerikanischem Akzent erklärte: „Sie sind bestimmt Mrs. Hardy."
    Mrs. Hardy? Ruth brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, dass sie damit gemeint war. Erst dann drehte sie sich zu dem Mann um. Groß - fast so groß wie Patrick -, mit dunkelbraunem Haar und braunen Augen zählte er zweifellos zu den attraktivs ten Männern, die sie jemals gesehen hatte.
    „Ich bin John Howard. Patrick konnte nicht persönlich herkommen und hat mich gebeten, Sie abzuholen."
    Unter anderen Umständen hätte sich Ruth von seinem bewundernden Blick sicher geschmeichelt gefühlt. Aber im Moment wog die Enttäuschung schwerer, dass Patrick nicht persönlich erschienen war,

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