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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather
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bisschen spät, aber es ging ja nicht anders."
    Ruth, der erst jetzt wieder richtig bewusst wurde, dass Patrick inzwischen von ihrer Lüge wusste, rieb sich nervös die Ellbogen. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber ..."
    „Kein Aber! Patrick kann Sie schließlich nicht für sich allein behalten. Nur selten stößt eine neue Frau zu unserer Gemeinschaft, und wir brennen schon darauf, Sie kennen zu lernen."
    Verzweifelt suchte Ruth nach einer angemessenen Entschuldigung. Auf jeden Fall wollte sie noch einmal in Ruhe mit Patrick sprechen, bevor sie sich öffentlich feiern ließ.
    „Ich weiß nicht, ob mein Mann ..."
    „Machen Sie sich keine Sorgen. Bertie - das ist mein Mann -hat Patrick schon vorbereitet. Er weiß also Bescheid, wenn er nach Hause kommt. So, und jetzt lasse ic h Sie in Ruhe auspacken. Aber übertreiben Sie es nicht!"
    Erstaunt sah Ruth sie an. „Was meinen Sie damit?"
    „Sie wollen doch keinen Hitzschlag bekommen, oder?"
    „Ach so! Nein, natürlich nicht." Ruth kam sich ganz albern vor. Für einen Moment hatte sie gedacht, dass auch Judith von ihrer vermeintlichen Schwangerschaft wüsste.
    „Jetzt muss ich aber los. Bis heute Abend dann."
    „Ja." Ruth rang sich ein Lächeln ab und ging zurück in die Küche, wo sie ungeduldig wartete, bis das Wasser kochte. Im Augenblick war ihr zwar eher nach duschen, aber irgendwo hatte sie einmal gelesen, heißer Tee sei das Beste gegen Hitze. Warum gab es hier eigentlich keine Klimaanlage?
    Doch nicht die ungewohnte Wärme setzte ihr zu, sondern der schreckliche Streit, den sie in der Nacht zuvor mit Patrick gehabt hatte. Es half nichts, die Sache zu verdrängen.
    Und nur weil Patrick sie danach noch einmal leidenschaftlich geliebt hatte, hieß das nicht, dass er ihr auch verziehen hatte.
    Ruth ging zum Fenster und stützte die Ellbogen aufs Fensterbrett. Ihr Bungalow befand sich am Rand der Anlage, und man konnte von hier den Urwald sehen. Sie seufzte. Was würde denn jetzt geschehen? Patrick hatte zwar nicht vor, sich scheiden zu lassen, aber er wollte sich selbst doch bestimmt nicht die Qual einer unerfüllten Ehe antun. Vielleicht beabsichtigte er ja insgeheim, es noch einmal mit ihr zu versuchen. Ein Mann wie er kümmerte sich doch bestimmt nicht ernsthaft darum, was die Leute dachten.
    Unwillkürlich fuhr sich Ruth mit dem Handrücken über die Stirn. Es war aber auch heiß! Mit einer alten Zeitung fächelte sie sich Luft zu, doch sie erzielte damit kaum Wirkung. Auf einmal wurde ihr ganz schwindelig, und sie umfasste das Fensterbrett und versuchte, regelmäßig zu atmen. Als sie hinter sich die Tür gehen hörte, zuckte sie zusammen und fuhr herum. Das gab ihr den Rest. Sie war ganz blass, und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn.
    Patrick betrat das Wohnzimmer. Sein zunächst versteinerter Gesichtsausdruck zeigte plötzlich Besorgnis, als er sie so sah. „Ruth! " rief er dann erschrocken und war mit zwei Schritten bei ihr. „Du siehst ja furchtbar aus!"
    „Ich ... Ich fühle mich auch schrecklich. O Patrick, ich glaube, ich werde gleich ohnmächtig."
    „O nein, nein, nur nicht aufregen!" Er klang ganz fürsorglich, und Ruth fühlte sich sofort besser, aber ihr war trotzdem noch schwindelig. Jetzt hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Mit dem Ellbogen öffnete er das Moskitonetz und legte Ruth wieder ganz liebevoll aufs Bett.
    „Hast du heute Morgen überhaupt schon ge frühstückt?" fragte Patrick, nachdem er sich aufgerichtet hatte.
    „Nein, soweit..."
    „Und gestern Abend hast du auch nichts zu dir genommen. Du musst aber was essen!
    Auch wenn man glaubt, bei der Hitze keinen Appetit zu haben. Die Klimaanlage wird übrigens demnächst repariert."
    „Es tut mir Leid, dass du mich in diesem Zustand vorgefunden hast. Eigentlich wollte ich die Küche sauber machen und ..."
    „Jetzt sei nicht albern! Du musst nicht putzen. Ich habe schon mit Manuela, meiner Reinemachefrau, gesprochen. Sie kommt jetzt jeden Tag."
    „Aber..."
    „Essen können wir im Club."
    Allmählich verschwand Ruths Schwindelgefühl, und sie stützte sich auf einen Ellbogen. „Aber ich kann doch selbst kochen."
    „Kannst du das wirklich?" Patrick, der gerade in die Küche gehen wollte, weil der Wasserkessel pfiff, warf ihr noch einen Blick über die Schulter zu.
    Ruth ließ sich wieder in die Kissen sinken und fragte: „Musst du immer so zynisch sein?"
    Er zuckte die Schultern und verließ das Zimmer, und sie hörte ihn in der Küche hantieren. Gerade

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