Am Ziel aller Wünsche? (German Edition)
konnte kaum fassen, dass ihre Ehe Gegenstand eines Vertrages mit Benning Excavations war. Der Mann, von dem sie geglaubt hatte, er würde sie lieben, hatte sie belogen und ausgetrickst. Ohne Liebe.
Lila wirkte aufrichtig besorgt.
Catherine kämpfte gegen die aufsteigende Übelkeit an. Alle Anwesenden wussten wahrscheinlich, dass sie die Schlinge um Hakims Hals war. Ein Mittel zum Zweck, damit er seine Pflicht erfüllen konnte, aber keine Frau, die er wirklich begehrte. Und keinesfalls eine geliebte Frau.
Bitterkeit und Demütigung drohten sie zu überwältigen. "Weiß die ganze Familie Bescheid?"
Lila schüttelte nachdrücklich den Kopf. "Niemand außer König Asad, Abdul-Malik, mein Mann, Hakim, Sie und ich kennen den Plan."
Dass die peinliche Wahrheit nur einer kleinen Gruppe bekannt war, linderte den Kummer nicht im Mindesten. Sie war in jeder Hinsicht getäuscht worden. Ihr Vater hatte sie belogen. Ihr Ehemann hatte sie belogen. Sie war schamlos von einem König benutzt worden, den sie vor dem heutigen Tag noch nie gesehen hatte.
Sie hatte dazu gedient, dem Mann neben ihr die Pflichterfüllung zu ermöglichen. Dieses Scheusal. Dieser nichtsnutzige, doppelzüngige … Ihr fiel kein Wort ein, das schlimm genug war, ihn zu beschreiben.
Sie hasste ihn.
Sich selbst hasste sie noch mehr. Sie war so dumm gewesen. Vierundzwanzig Jahre alt und viel zu einfältig, um zu merken, dass sie manipuliert wurde. Hakim liebte sie nicht. Er mochte sie nicht einmal. Man benutzt keine Menschen, die man mag. Was verriet das über ihren Vater?
War ihre Mutter eingeweiht gewesen?
Felicity? Nein. Felicity hätte es ihr gesagt.
"Geht es Ihnen gut? Sie sind auf einmal so blass." Lilas Stimme drang wie durch einen dichten Nebel an Catherines Ohr. "Scheich Hakim, ich glaube, deine Frau ist krank."
Hakim schaute sie prüfend an und heuchelte Besorgnis. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
"Du hast kein Herz." Unverhohlener Schmerz schwang in Catherines Worten mit. "Ich hasse dich."
Er zuckte zurück, als hätte sie ihn geschlagen. Catherine achtete nicht auf Lilas entsetzte Miene, sie wollte nur hier raus. Sie stand kurz vor dem Zusammenbruch, ihr Herz war ein Scherbenhaufen. Als sie sich erheben wollte, zog Hakim sie zurück auf den Stuhl.
"Was ist los?"
"Fass mich nicht an."
"Sag mir, was dich so aufgeregt hat."
"Du hast mich belogen."
"Wir haben darüber gesprochen. Du hast es verstanden." Selbst jetzt war er nicht bereit, die volle Wahrheit einzuräumen.
"Ich bin eine lästige Pflicht für dich. Du musstest mich heiraten." Sie wurde mit jedem Wort lauter, bis sie fast schrie. "Es war Teil eines Schürfabkommens mit meinem Vater!"
Hakim blickte zu Lila hinüber. "Was hast du ihr erzählt?"
Catherine antwortete anstelle der jungen Frau. "Sie hat mir die Wahrheit berichtet – etwas, das weder mein Ehemann noch mein Vater für nötig hielten."
Sie hörte, dass König Asad sich nach dem Grund der Unruhe erkundigte. Die Antwort ihres Mannes und seinen Zorn nahm sie nur am Rande wahr. Genau wie Lilas wortreiche Entschuldigungen. Die Situation war absolut irreal.
Catherine war schon oft in ihrem Leben zurückgewiesen worden, aber nie zuvor hatte es so wehgetan. Sie war nichts weiter als eine Ware, die von ihrem Vater verschachert wurde, und ein Weg zum Erfolg für den Mann, den sie geliebt hatte. Und wenn sie geglaubt hatte, geliebt zu werden, war sie lediglich geduldet worden. Es war zu viel. Zu viel Betrug. Zu viel Leid.
Sie versuchte noch einmal aufzustehen, ungeachtet des eisernen Griffs, mit dem Hakim ihren Arm hielt. Als sie sich im Saal umsah, bemerkte sie schockiert, dass keiner die Szene an der Haupttafel beobachtete. Erst nach ein paar Sekunden fiel ihr auf, dass alle die Stimmen gesenkt hatten und ausdruckslose Mienen zur Schau trugen. Sogar Lila, in deren Augen sich aufrichtige Reue widerspiegelte, hatte sich ein Lächeln abgerungen. Hakim sprach nicht mehr mit König Asad.
Er redete mit ihr, aber seine Worte wurden vom Rauschen in Catherines Ohren übertönt.
"Ich will zurück in unser Zimmer", unterbrach sie ihn. "Bitte, richte deinem Onkel aus, dass ich mich nicht wohl fühle und gehen muss."
Er beugte sich zu seinem Onkel und raunte ihm etwas zu. Dann drehte er sich wieder zu ihr um. "Er wird unserer Ehe seinen offiziellen Segen erteilen, und damit sind wir entlassen."
Sie setzte sich schweigend und wünschte, Hakim möge sie loslassen. Der König erhob sich und sprach die vorgeschriebene Formel. Als er
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