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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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als Frank aufstand.
    »Einspruch, Euer Ehren! Dies ist ohne Bedeutung für die hier zu verhandelnde Frage, nämlich ob es überzeugende Beweise gibt für die Schuld meines Mandanten an den Morden im Milton County.«
    »Abgelehnt.«
    »Können Sie Richter Brody die Situation schildern, in der er Sie schlug?«, fuhr Scofield fort.
    Mit ruhiger Stimme und festem Blick antwortete Justine.
    »Es passierte bei einer Vergewaltigung. Vincent wollte Sex mit mir. Er hatte Kokain genommen, und ich weigerte mich. Er schlug mich mit den Fäusten, bis ich nachgab. Und danach schlug er mich nur zum Spaß noch einmal. Ich zog noch in dieser Nacht aus.«
    »Und wann war das?«
    »Vor zwei Monaten.«
    Richter Brody war ein altmodischer Mann. Er war seit vierzig Jahren mit derselben Frau verheiratet, und sein allwöchentlicher Kirchenbesuch war mehr als zur Schau gestellte Frömmigkeit. Seine Miene verriet, was er von Männern hielt, die Frauen missbrauchten. Mit jeden Wort, das Justine Castle sagte, sah Frank seine Chancen schwinden, Cardoni auf Kaution freizubekommen.
    »Sie haben Drogenkonsum erwähnt. Ist der Angeklagte drogensüchtig?«
    »Mein Mann ist kokainabhängig.«
    »Beeinträchtigt das sein Urteilsvermögen?«
    »Sein Verhalten ist im Verlauf unserer Ehe immer unberechenbarer geworden.«
    »Haben Sie in jüngster Zeit unberechenbares Verhalten vonseiten Ihres Gatten während eines Vorfalls am St. Francis Medical Center mit einer Schwester namens Mary Sandowski beobachtet?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Bitte erzählen Sie Richter Brody, was Sie gesehen haben!«
    Nachdem Justine von Cardonis Angriff auf Sandowski berichtet hatte, wechselte Scofield das Thema.
    »Dr. Castle, haben Sie Grund zu der Annahme, dass bei dem Angeklagten ein Fluchtrisiko besteht, falls er auf Kaution freigelassen wird?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Bitte erklären Sie dem Richter, warum Sie glauben, dass der Angeklagte fliehen könnte.«
    »Ich habe die Scheidung beantragt. Mein Scheidungsanwalt hat versucht, das Vermögen meines Gatten auszumachen. Kurz nachdem ich die Scheidung beantragt hatte, versuchte mein Gatte, große Summen von unseren gemeinsamen Giro- und Investmentkonten abzuziehen. Gegen einige dieser Transaktionen konnten wir Vorkehrungen treffen, dennoch vermochte er viel Geld auf Konten in Steueroasen zu überweisen. Wir gehen außerdem davon aus, dass er auch Konten in der Schweiz hat. Die Gelder auf diesen Konten würden ihm ein angenehmes Leben ermöglichen, falls er aus dem Land fliehen sollte.«
    Die Sehnen an Cardonis Hals waren straff vor Wut. Er beugte sich zu Frank, ohne den Blick von Justine zu nehmen.
    »Du wolltest doch wissen, wer Interesse daran haben könnte, mir diese Geschichte anzuhängen«, flüsterte Cardoni. »Du siehst sie vor dir. Die Schlampe hat Zugang zu meinem Büro im Krankenhaus, und sie hat die Schlüssel zu meinem Haus. Für Justine wäre es ganz einfach gewesen, den Kaffeebecher, das Skalpell und die Videocassette zu stehlen. Und Justine kannte Grant.«
    »Willst du damit andeuten, dass Justine Grants Partner war?«
    »Sie ist Chirurgin, Frank. Für sie wäre es ein Kinderspiel, Organe zu entnehmen.«
    »Was ist mit Mord? Meinst du, sie ist fähig dazu?«
    »Nicht weniger, als sie fähig ist, unter Eid zu lügen. Ich habe Justine nie vergewaltigt. Ich habe keine Auslandskonten. Ihr ganze Zeugenaussage ist eine Lüge.«
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Amanda, als Frank in ihr Büro trat.
    »Freilassung gegen Kaution abgelehnt«, antwortete ihr Vater. Er sah erschöpft aus. »Es überrascht mich nicht. Cardoni konnte keinen einzigen Zeugen für seinen Charakter aufbieten, und Scofield hatte zwingende Argumente.«
    »Wie hat Cardoni die Entscheidung des Richters aufgenommen?«
    »Nicht sehr gut«, erwiderte Frank, ohne näher darauf einzugehen. Er hatte keine Lust, Cardonis Tirade zu rekapitulieren, die gespickt war mit Drohungen gegen Justine Castle und jeden Angehörigen jeder an diesem Fall beteiligten Behörde.
    »Und wie willst du jetzt weitermachen?«
    »Ich arbeite bereits an einem Antrag auf Nichtzulassung von unzulässig erlangtem Beweismaterial, aber ich mache mir keine großen Hoffnungen.«
    »Lass mich mal einen Versuch wagen«, sagte Amanda eifrig.
    Frank zögerte.
    Amanda atmete tief durch und setzte alles auf eine Karte: »Warum hast du mich in deine Kanzlei geholt, Dad? War das nur Nächstenliebe?«
    Frank war bestürzt über diese Frage. »Du weißt, dass es nicht so ist.«
    »Ich weiß,

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